Landrat: „Wir können die Menschen doch nicht mehr einsperren“ – Serengeti-Park öffnet am Montag – Weltvogelpark kündigt voraussichtliche Öffnung am 20. März an – Entscheiden künftig die Landkreise?

Gestern Mittag, 13 Uhr: Landkreis und Serengeti-Park haben wie viele andere auch den Verordnungstext der Landesregierung noch immer nicht vorliegen. „Ich kann zurzeit noch nicht sagen, ob wir am Montag öffnen,“ sagt Fabrizio Sepe, der händeringend auf eine Nachricht aus Hannover wartet. „Wir können die Menschen doch nicht mehr einsperren,“ so die Spontanreaktion des Landrates, der aus gut informierter Quelle erfahren haben will, dass möglicherweise die Entscheidung, ob ein Freizeitpark geöffnet werden darf oder nicht, auf die Landkreise übertragen werden soll. „Die Inzidenzzahlen müssen stimmen, dann geht viel. Und wenn sie wieder steigen, würden die Einrichtungen auch sofort wieder geschlossen werden müssen.“ Der Landrat ringt um „seine“ Parks, die ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für den Heidekreis sind. Auch für den Heide Park, der am Donnerstagabend auf RTL sein augenblicklich trostloses Leben darstellte. Geschäftsführerin Sabrina de Carvalho sagte im RTL-Interview, man kämpfe darum, ähnliche Öffnungsbedingungen für die anderen Parks zu erhalten. Das hygienische Konzept des Heide Parks stimmt jedenfalls, wie man schon beim ersten Lock-Down gesehen hat.

15.02 Uhr: Fabrizio Sepe: Wir haben jetzt gerade das Go bekommen von den Behörden über den Landrat Ostermann wir dürfen am Montag öffnen für die Safari und die Affen Welt also unsere junge Safari mit den 200 Affen 20 verschiedene Arten und wir dürfen auch die Busse betreiben mit den Hygienekonzepten und den Abstand Regeln die natürlich bekannt sind.“

Der Entwurfstext aus Hannover

13.20 Uhr: Sebastian Zinke zitiert per Mail aus der neuen Verordnung. Danach sei der Betrieb eines Zoos unter folgenden Bedingungen zulässig: „Die Betreiberin oder der Betreiber hat sicherzustellen, dass die Besucherinnen und Besucher das Abstandsgebot einhalten. Er ist darüber hinaus verpflichtet, Maßnahmen aufgrund eines Hygienekonzepts treffen; der Zutritt zu einer Einrichtung ist nur nach vorheriger Terminvereinbarung zulässig. Die Zahl der Besucherinnen und Besucher, die sich zur gleichen Zeit in der Einrichtung aufhalten, darf nicht mehr als die Hälfte der Personenkapazität der gesamten Einrichtung überschreiten. Die Regelungen über die Datenerhebung und Dokumentation nach sind anzuwenden. Die auf dem Gelände der Einrichtung gelegenen Verkaufsstellen einschließlich mobiler Verkaufsstellen, Gastronomiebetriebe ausgenommen der Außer- Haus-Verkauf, sowie mit Ausnahme von Toilettenanlagen müssten geschlossen bleiben.

Der SPD-Landtagsabgeordnete: „Damit können die Tierparks im Heidekreis, also der Serengetipark und der auch der Vogelpark, unter den dort aufgeführten Bedingungen öffnen. Ich finde, das ist ein erstes vorsichtiges gutes Signal für die betroffenen Parks und damit für die Tourismusregion Heidekreis. Für weitere Lockerungen und die erwarteten Öffnungen für Gastronomie, Hotels und die Freizeitparks müssen die Inzidenzwerte landesweit weiter sinken und stabil niedrig bleiben. Wir alle sind also weiterhin aufgefordert vorsichtig zu bleiben.“

Gudrun Pieper (CDU) begrüßte es sehr, dass die Parks wieder öffnen können. Natürlich seien die Hygieneregeln weiterhin absolut einzuhalten, denn niemand möchte wieder den Schritt zurück machen. Ausschlaggeben seien und blieben die Inzidenzen . Unser Heidekreis ist auf einem guten Weg und den dürfen wir nicht mit undiszipliniertem Verhalten gefährden. Schaffen wir es, dass unsere Inzidenzen stabil bleiben, dann können auch ab 22. März unsere gastronomischen Betriebe zumindest im Außenbereich ebenfalls öffnen.“ Das sollte das Ziel aller sein. Der Landkreis lebe vom Tourismus , seinen Parks und den Gastronomiebetrieben, von den vielen mittelständischen Betrieben und ein lebendiges Handwerk. Insofern sei jeder Schritt zur Öffnung ein Schritt zur Normalität. Und zur Sicherung aller Arbeitsplätze.

„Sicherheitskonferenz“ beim Landrat

Landrat Manfred Ostermann, kündigte ein Gespräch für den kommenden Mittwoch, 10. März mit den Freizeitparks des Heidekreises und der Polizei an, „Wir werden vor allem darüber sprechen, welches Konzept wir für die Zeit nach Ostern dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium anbieten und umgesetzt werden könnte.“ Der ständige Gedankenaustausch mit den Freizeitparks sei ihm sehr wichtig, betont der Landrat. Weltvogelpark öffnet später.

Janina Ehrhardt (Weltvogelpark) geht nach dem heutigen Stand der Dinge und nach dem heutigen Stand der Inzidenzzahlen im Heidekreis davon aus, dass der Park- wie geplant- am 20. März in seine Saison starten kann. „Wenn die Zahlen bei uns so bleiben wie im Augenblick, reicht unser ausgefeiltes Hygieneprogramm, weil sich unsere Besucherinnen und Besucher im Freien bewegen.“

Für die Hotellerie und Gastronomie bedauert Reimer Eisenberg vom ANDERS Hotel Walsrode, dass die Gastronomie weiter geschlossen bleiben. Das sei für ihn und für die Berufsgruppe einfach „unfassbar.“