So, hier kommt mal was Älteres...
Wir schreiben das Jahr 1987, mein erster (und auch letzter) Besuch im Traumlandpark. Kennt den überhaupt noch jemand? Um 9 Uhr angekommen, 5 Autos auf dem Parkplatz, es sah alles etwas runtergekommen aus, aber die Kasse war geöffnet.
Also rein, direkt als erstes die Dinosauriertour gemacht. Immerhin wurde mit der Ausstellung lebensgroßer Dinos in ganz NRW geworben. Doch wo waren die nur? Aha, ab und zu mal welche hinter irgendwelchen Gebüschen und Brennesseln entdeckt. Die Farbe blätterte an allen Ecken und Enden ab, zum Anstrich ist man wohl nicht mehr gekommen, denn die Farbeimer, die dort rumlagen, rosteten bereits vor sich hin.
Ok, weiter, ein paar Karussells, ging ja noch. Dann zur zu diesem Zeitpunkt einzigen Achterbahn, der "Traumlandbahn". Da saßen wir nun, zu Fünft im Zug. Wir warteten geduldig, bis die nette junge Dame aus ihrem OP-Häuschen kam und meinte: "Tut mir leid, es müssen mindestens 16 Leute im Zug sein, sonst kriegt der nicht genug Schwung und bleibt unterwegs stecken!" Doch wo jetzt 16 Leute her kriegen, so viele Leute waren doch garnicht im Park???
Also ausgestiegen und zur Eisenbahn. Wir stiegen ein, aber das Personal stieg aus. "Wir kommen gleich wieder, wir müssen jetzt die Testfahrt mit der Achterbahn machen!" Wir fragten, ob wir auch mitfahren könnten, aber das wurde natürlich (verständlicherweise) verneint. So fand sich für etwa 10 Minuten kein OP an keiner Attraktion.
Die Oldtimer fuhren dermaßen langsam, dass man Angst bekam, nie wieder die Station zu erreichen.
Bei einer Fahrt auf dem Riesenrad hörte man den Rost durch die großen Speichen rauschen.
Auf der Schiffschaukel dann das nächste Erlebnis. Der OP betätigte nach ein paar Minuten Fahrt die Bremse, aber es tat sich nichts. Das Piratenschiff schaukelte munter hin und her. Schaltpult ausschalten, Schaltpult einschalten, Knöpfchen drücken, aber nichts passierte. Der OP ballte die Faust und schlug volle Kanne vor den Schaltkasten. Aber...es funktionierte, die Bremse packte wieder...
Auf zur Wasserbahn... sie fuhr jedoch nicht! Aber der Eingang war geöffnet. Wir fragten den OP, was denn nun los ist. Er meinte, es sind zu wenig Leute im Park, um die Wasserbahn "anzuschmeißen". Wir meinten, da wir ja nunmal Eintritt gezahlt hätten, würden wir nun auch gerne mal mit der Wasserbahn fahren. Es kam die sehr patzige Antwort: "Dann steigen Sie doch ein, Sie sind dann der Erste, der die Wasserbahn ohne Wasser fährt!"
Rüber zum großen begehbaren Herz. Auch hiermit wurde groß die Werbetrommel gerührt. Ein kleines Schild: "Wegen Renovierung geschlossen"
Auf ging es in eine Show. Echt spannend! Eine junge Vietnamesin zauberte einen Regenschirm nach dem anderen auf die Bühne, unterbrochen von ein paar Blumensträußen. Zwischendurch wurden Michael Jackson (mit einer Nase wie Mike Krüger) und Madonna (mit dem Aussehen einer - naja - alten Oma) imitiert.
Um 14 Uhr fand die Show der Acapulco-Todesspringer statt. Und siehe da... die Show war richtig gut. Da zu diesem Zeitpunkt fast alle Besucher des Parks auf einem Haufen waren, verabredeten wir uns zu einer gemeinsamen Achterbahnfahrt. Nach der Show waren wir dann mit etwa 20 Mann, die in die Achterbahn einstiegen. Wir fuhren direkt 8 Runden hintereinander, denn die Achterbahn machte wirklich Spaß. So langsam hatten einige Leute genug von der Fahrt, nach und nach stiegen immer ein paar aus. Nach ca. 15 Fahrten blieb nur noch ein kleiner Rest übrig, so dass wir wieder zu wenig Mitfahrer waren. Die Achterbahn stand mangels Besucher den Rest des Tages still.
Wir verließen den Traumlandpark gegen 16 Uhr und waren uns einig: Dieser Park ist der Albtraumpark.
