Der Freizeitpark Bonbonland befindet sich im Süden der dänischen Insel Seeland und ist für deutsche Besucher entweder über die Fährverbindung am Fehmarnsund oder über die Beltbrücken zu erreichen. Der relativ junge Park wurde 1992 als Teil einer Süßwaren-Firma gegründet, die sozusagen ein Ausstellungsgelände für die Bonbons sein sollte. Daher gab es anfangs auch nur sehr wenige Fahrgeschäfte. Ein Kino, ein Entenkarussell und ein Spielplatz gehörte dazu. Schon ein Jahr nach der erfolgreichen 1. Saison wurde eine Achterbahn angeschafft, die mitsamt merkwürdiger Hunde-Thematisierung so etwas wie ein Aushängeschild des Parks wurde. Der passende Name: Hundefurz-Achterbahn. Grund für diese ungewöhnliche Thematisierung soll ein Bonbon-Verkaufsschlager gewesen sein, der wohl so ähnlich aussah...
Witzige Comic-Thematisierung
Dieser Humor zieht sich durch den ganzen Park, der in Sachen Thematisierung oftmals auf lustige Cartoon-Charaktere setzt. So glänzt der nur kurz danach eröffnete Wellenflieger "Den Skøre Skildpadde" ebenfalls mit einer nicht ganz schwindelfreien Schildkröte auf dem Dach das Fahrgeschäfts. Eine bedeutende Investition war 1998 das Biber-Rafting bzw. Bæver Raftingen, das einer der längeren Intamin-Raftings darstellt und mit so gut wie allen Features ausgestattet ist. Allenfalls ein Wellenbecken mit Überholmöglichkeit wird hier schmerzlich vermisst. 2001 wurde ein 40 Meter hoher Freefall eröffnet und schon 2003 folgt mit Vild Svinet die immer noch spektakulärste Achterbahn des Parks. Vild Svinet war ein Prototyp des mittlerweile zum Verkaufsschlager gewordenen Eurofighter-Modells von Gerstlauer. Obwohl das Layout relativ flach und kurz ist, bietet die Fahrt rasante Kurven und eine spektakuläre 97-Grad-Abfahrt. Nach einigen Rundfahrgeschäften und der liebevollen und komplett in Comic-Optik gehaltenen Kanalfahrt Søløven, die sich an den großen Vorbildern wie "It's a small World" oder "Carnaval Festival" orientiert präsentierte das Bonbonland im Jahr 2007 wiederum eine große Achterbahn.
Hankatten ist ein Spinning Coaster, ebenfalls von Gerstlauer, bei dem man in 4-Personen Wagen Platz nimmt und sich dabei wie an einem Tisch fühlr, denn hier schaut man sich mitten ins Gesicht. Doch zum unterhalten bleibt keine Zeit, denn die rasanten Abfahrten bringen den Wagen derart in Schwung, dass man schon bald die Orientierung verliert. Ebenfalls eine Erweiterung im Achterbahnsegment erfuhr der Park mit der langen Familienachterbahn Viktor Vandorm, die nur zwei Jahre später zusammen mit der Indoor-Halle Fantasy World eröffnet wurde. Gerade deutschen Urlaubern dürfte diese Anlage bekannt vorkommen, denn sie war lange Zeit eines der neueren Highlights im Panorama-Park.
Nach 2009 folgte nur noch die Großschaukel Svend-Svingarm in der Riege der größeren Fahranlagen, während man vor allem in den letzten Jahren eher kleinere Attraktionen den Besuchern präsentieren konnte. Bleibt zu hoffen, dass sich dies bald wieder ändert, den ein paar neuere Anlagen täten dem Park mit dem witzigen Comic-Charme bestimmt wieder gut. Auch so ist ein Tag aber bestens ausgefüllt, wobei die Hauptzielgruppe Familien mit Kindern zwischen 6-12 Jahren ist.