Schon Anfang der 90er Jahre gab es einen regelrechten Trend zu Hochfahrgeschäften mit drehender Gondel. Pionier in diesem Ride-Segment war, wie so oft, die Bremer Karusselschmiede Huss. Eine der ersten Weiterentwicklungen des Klassikers "Schiffschaukel" war der Frisbee (Belanitus Rache, BELANTIS) mit drehender Gondel und nach innen schauenden Fahrgästen. Es folgten viele Varianten, darunter auch der KMG Afterburner mit Suspended Sitzen, mittlerweile ein Klassiker auf den deutschen Festplätzen.
Weltweit einmalig!
Eine sehr eigenständige Variation wurde 2006 in Österreich entwickelt und fand seine Heimat zunächst im Wiener Prater. Verantwortlich für die 80 Tonnen schwere Gesamtkonstruktion zeichnet sich der ebenfalls in Österreich ansässige Konstrukteur Funtime, der im Hansa-Park schon mit dem 70m hohen Torre del Mar eines seiner erfolgreichsten Produkte platzieren konnte. Die Spanische Glocke steht genau hier im Mexiko-Bereich des Hansa-Park, zwischen Torre del Mar und dem Wildwasser-Rafting Rio Dorado. Doch was ist das Neue an der Spanischen Glocke?Eigentlich nicht viel! Sowohl den Ausschwung um bis zu 120 Grad gab es schon bei anderen Karussell-Konstruktionen und auch die Fahrgastposition mit nach außen gerichteten Sitzen und viel Beinfreiheit für alle Fahrgäste sind bekannt. Vielmehr ist es die Gesamtoptik, die aus diesem Fahrgeschäft ein echtes Kunstwerk macht. Kaum ein anderes Fahrgeschäft dieser Art kann mit einer derart opulenten Thematisierung in Form einer riesigen Glocke aufwarten. Wohl auch ein Grund, warum das Fahrgeschäft mit dem Projektnamen "The Bell" bisher nur einmal existiert. Schließlich treibt die aufwändige Konstruktion nicht unwesentlich die Gesamtkosten des Fahrgeschäfts in die Höhe. Nach Angaben des Hansa-Park investierte man 2008 immerhin zwei Millionen Euro in die Neuheit, die aus dem Wiener Prater umgesetzt wurde.
Übrigens schwingt der Klöppel im Gegensatz zur richtigen Kirchenglocke nicht mit dem Schwung hin und her. Die Sitze sind fest in der Mitte arretiert. Ursprünglich war dies auch hier möglich, doch aus fahrdynamischen Gründen, musste der Klöppel nachträglich fixiert werden. Die sich überlagernden Bewegungen machten sowohl den Besuchern, als auch Gesamtkonstruktion Probleme. Aber auch so bleibt es ein Fahrgeschäft, das sich wunderbar in die Thematik des Hansa-Park einfügt und mit Sicherheit ein Publikums-Highlight wird.