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News Kategorie Sonstiges
2018-04-28 07:33:15 - 64 Aufrufe

Christopher Flade: Ein Leben für den Spreepark!

Von Andrej Woiczik

Der 1988 in Berlin-Tempelhof geborene Christopher Flade ist den meisten unserer Leser durch seine Führungen durch den geschlossenen Berliner Freizeitpark „Spreepark“ bekannt, doch zwei aktuelle, sehr interessante Projekte veranlassten unsere Redaktion Christopher Flades Aktivitäten nochmals näher vorzustellen. Und das Beste: Im Anschluss an das Interview könnt ihr 3x 1 Exemplar gewinnen!

Hops und Hopsi

Von 1992 bis 2001 waren sie die heimlichen Maskottchen des Spreeparks: die Clowns „Hops und Hopsi“. Jahrelang bespielten sie hier ihre kleine Bühne. Nach ihrer Rente trat seit 2014 der ehemalige „Spreepark-Kämpfer“ Christopher Flade in ihre Fußstapfen, erweckte das Konzept der Spaßmacher zu neuem Leben. Als der Park 2001 schloss, gingen auch Hops und Hopsi in den Ruhestand. Und zwar verdient: Lothar und Monika Klich gehörten einst dem Staatszirkus der DDR an, spielten im Spreepark später täglich drei Shows, wurden zu den heimlichen Park-Maskottchen. Nach der Rente überließ das Ehepaar dem jungen Spreepark-Experten den ganzen Fundus. Jahrelang ruhte die Ausrüstung – doch 2014 machte Flade die Clownerie zu seinem Beruf. Flade übernahm den Stil der Artisten, entwickelte auch eigene Nummern. Mit seiner Partnerin baute er die verschiedenen kindgerechten Programme aus und tritt auch in Kitas und Grundschulen auf.

Buchautor

Von 2008 bis 2014 führte er durch Berlins verlassenen Freizeitpark, den Spreepark im Plänterwald. Wir selbst, die Redaktion von Freizeitpark-Welt.de waren mehrfach bei den Führungen dabei und schätzten genau wie die anderen Besucher seine lockere, informative und unterhaltsame Art. Neben den Führungen betreibt er noch heute die Spreepark-Informationsseite www.berliner-spreepark.de, veröffentlichte 2011 das Spreepark-Buch und 2014 die Jubiläums-DVD mit sehr vielen Informationen und Archivmaterial von 1969 bis heute. Ende 2017 veröffentlichte er sein sehr lesenswertes zweites Buch "Spreepark: Lost Place mitten in Berlin" und organisierte mehrere Buchlesungen pro Jahr.

Im Mai erscheint sein drittes Buch mit dem Titel: "Rummel im Plänterwald: Kulturpark – Spreepark – Lost Place". Dieser große Bildband in Vollfarbe bietet – neben teils erstmals veröffentlichten Fotos und Dokumenten – eine Vielzahl von Anekdoten und weiteres „Insiderwissen“ zu der beinahe vergessenen Berliner Institution. Das dreiköpfige Autorenteam (Christopher Flade, Ludwig Neumann, Dr. Sacha Szabo) zeichnet nicht nur die Geschichte dieses berühmtesten Berliner Lost Places nach, sondern beleuchtet auch seine anhaltende Faszinationskraft. Am Ende der 300-Seiten-Chronik steht ein Spreepark-Quiz mit 125 Fragen!

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Foto: Büchner-Verlag

Grund genug für uns Christopher Flade zu seinem Engagement und neuem Buchtitel zu befragen.

Freizeitpark-Welt.de (Andrej Woiczik):
Spreepark: Lost Place mitten in Berlin - Dein neustes Buch ist seit Ende des letzten Jahres käuflich zu erwerben. Ich habe es schon vor einigen Wochen gelesen und ich empfinde es als sehr lesenswert. Wie bist Du auf die Idee für dieses Buch gekommen und verkauft es sich gut bislang?

Christopher Flade:
Erstmal freut es mich, dass dir unser Buch gefällt. Das erste Spreepark-Buch, welches ganz knapp die Geschichte des Parks umreißt und sonst hauptsächlich Erinnerung ehemaliger Besucher des Parks aufarbeitet, ist aus dem Jahr 2011. Seither hat sich einiges getan. Der wichtigste Punkt ist da natürlich der Verkauf des Parks und der Umbau zum Natur- und Kunstpark. Somit hat der Park nun drei abgeschlossene Epochen: Kulturpark (der Rummel zu DDR-Zeiten), Spreepark (der Freizeitpark nach der Wende) und Lost Place. Die Idee war es, dass wir noch mal abschließend ein sehr aufschlussreiches Buch schaffen. Ludwig Neumann, der mich auch schon jahrelang bei der Spreepark-Fanseite www.berliner-spreepark.de unterstützt und ich, haben uns dann an dieses Projekt gemacht. Es sollte ein kleines, handliches Format sein, welches man problemlos bei einem Spaziergang durch den Plänterwald mitnehmen kann und es sollte nicht viel kosten. Wir glauben, es ist uns gelungen. Man erfährt alle wichtigen Punkte der Geschichte von der Parkgründung 1969 bis heute, dem Verkauf des Areals im Jahr 2016. Mein letzter Stand vom Verlag ist, dass wir bisher über 500 Bücher verkauft haben. Das ist für ein solch spezielles und regionales Thema sicherlich ein großer Erfolg.

Freizeitpark-Welt.de:
Mit Hops und Hopsi dem Kinderprogramm bist Du deutschlandweit unterwegs und bringst Kinderaugen zum Leuchten. Wie kamst Du auf die Idee für dieses Kinderprogramm?

Christopher Flade:
Das „Hops und Hopsi Kinderprogramm“ wurde 1980 vom Artistenehepaar Lothar und Monika Klich erfunden. 1992 bis 2001 waren sie fester Bestandteil im Showangebot des Spreepark. Dort bin ich also mit den beiden lustigen Clowns groß geworden. Schon mit 4 Jahren habe ich ihnen immer wieder gesagt, dass ich mal ihr Nachfolger werde, wenn ich groß bin. Sie waren dann schnell Freunde der Familie und bei meinen unzähligen Besuchen im Spreepark unterrichteten sie mich in Jonglage, Zauberei und anderem Clowns-Handwerk. Mit der Spreepark-Schließung im Jahr 2001 sind die beiden altersbedingt in Rente gegangen und haben mir wirklich sämtliche Requisiten und Kostüme geschenkt. Viele Jahre passierte dann erstmal nichts. Zuerst habe ich die Schule zu Ende gemacht, habe eine Hotelfachausbildung beendet und einige Jahre im Vertrieb gearbeitet. Während dieser Vertriebszeit habe ich nebenbei die Spreepark-Führungen gemacht und auch das eine oder andere Event im Park moderiert. Dabei fiel mir einfach auf, dass mir Publikum ganz gut gefällt. So kam es 2014, dass ich mit meiner Partnerin zusammen nun das "Hops und Hopsi Kinderprogramm“ mit Herzblut und Professionalität weiterführe.

Freizeitpark-Welt.de:
Europas erster Kunst- und Kulturpark soll auf dem ehemaligen Spreepark-Areal entstehen. Der neue Betreiber Grün Berlin will außer dem Riesenrad auf sämtliche Fahrgeschäfte verzichten. Glaubst Du, dass das ein Erfolg werden kann?

Christopher Flade:
Erstmal kann ich jeden enttäuschten Spreepark-Fan und Berliner verstehen. Jahrelang hat man uns eine Lösung und einen neuen Freizeitpark versprochen. Nun gibt es eine Lösung und es wurde, so viel ich weiß, nicht mal mit einem möglichen Investor für einen Freizeitpark gesprochen. Das ist schade. Die Bedingungen sind durch den Rückkauf des Erbpachtvertrags nun ganz andere und viele Konzepte hätten nun eine Chance. Nun hat man sich aber dazu entschieden und hat der Grün Berlin GmbH das Gelände übergeben. Ich mag die Parks der Grün Berlin GmbH. Deshalb bin ich guter Hoffnung, dass sie ganz sensibel mit dem Areal umgehen werden. Ob ein Natur- und Kunstpark nachher beim Berliner Publikum und bei den Touristen ankommt, dass wird sich später dann zeigen. Ein schöner Familien-Freizeitpark wäre ganz bestimmt gut angenommen worden.

Freizeitpark-Welt.de:
Die 300-Seiten-Chronik Rummel im Plänterwald: Kulturpark – Spreepark – Lost Place soll in wenigen Wochen erscheinen. Was macht dieses Buch besonders?

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Foto: Büchner-Verlag

Christopher Flade:
In wie vielen Wochen diese Riesen-Chronik erscheint, kann ich im Moment nicht sagen. Der letzte Winter war hart, die Grippewelle nimmt auch nicht auf Buchautoren Rücksicht. Es ist aber schon fertig geschrieben. Derzeit arbeiten wir mit dem Lektorat und dem Layout-Team am letzten Feinschliff, dann geht es in den Druck. Dieses Buch nennen wir selbst den „Aufbaukurs“ oder die „Fortsetzung“ vom kleinen Buch aus dem letzten Jahr. Das kleine Buch aus dem letzten Jahr erzählt die wichtigsten Punkte der Park-Geschichte. Wir gehen nun einen Schritt weiter! Infos für Hardcore-Fans quasi. Wir gehen weiter in die Materie rein, erzählen seltene oder zum Teil bisher unbekannte Anekdoten, zeigen bisher unveröffentlichte Dokumente und Fotos aus der Zeit von 1969 bis heute.

Freizeitpark-Welt.de:
Du hattest viele Angebote zahlreicher Freizeitparks in Deutschland dort zu arbeiten, was hat Dich aber nun bewogen, Dich mit dem Kinderprogramm Hops und Hopsi selbstständig zu machen?

Christopher Flade:
Es hatte mich damals, nach dem Aus der Spreepark-Führungen sehr gerührt, dass es Jobangebote aus anderen Freizeitparks gab. Wenn ich mich heute recht erinnere, waren es drei Parks. Alle boten mir jedoch Jobs im Marketing und Vertrieb an. Mein Herz sagte mir jedoch, dass ich das „Hops und Hopsi Kinderprogramm“ wieder aufbauen und weiterführen möchte. Es macht wahnsinnig viel Spaß, wir kommen viel rum und lernen viele nette Menschen kennen. Kinder und Familien sind ein ganz tolles, ehrliches und herzliches Publikum. Was will man als Künstler mehr, als lachende Kinder und dankbare Eltern im Publikum? Wir bekommen auch ganz oft nach der Vorstellung von den Kindern selbstgemalte Bilder von Hops und Hopsi geschenkt.

Die erste Generation war 10 Jahre das Kinderprogramm im Spreepark. Über ein Freizeitpark-Engagement für eine oder mehrere Saisons würden wir uns selbstverständlich auch sehr freuen. Wenn man längere Zeit an einem Ort ist, kann man die Kinder und Familien beim Großwerden begleiten und im Programm kann man außerdem mit noch größeren Requisiten arbeiten. Das wäre ein Traum für uns!

Freizeitpark-Welt.de
Lieber Christopher, wir danken Dir für dieses sehr interessante Interview und wünschen Dir viel Erfolg bei Deinen beiden Projekten.

Wir verlosen 3 Exemplare des Spreepark-Buchs!

Auf Facebook können 3 glückliche Leser ein Exemplar des Buchs gewinnen. Am Besten ihr folgt gleich dem Facebook-Link unserer Seite!

Quelle: Andrej Woiczik