Deutsche Freizeitparks boomen

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Andrej Woiczik
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Deutsche Freizeitparks boomen

Beitrag von Andrej Woiczik » Mo 17. Mai 2010, 15:47

Vorwort:
Ergänzend zu den vielen Testberichten, welche derzeit auf unseren TV-Programmen laufen und den Award-Verleihungen, hat auch N-TV Freizeitparks in Deutschland "ausführlich" getestet.

Hier das Ergebnis:

Fahrgeschäfte und Service im Test

Die besten Freizeitparks
Zwar ist laut Helmut Kohl ganz Deutschland ein kollektiver
Freizeitpark - für Achterbahnen und Tiergehege muss man dann
aber doch immer noch Eintritt zahlen. n-tv hat ausprobiert,
wo sich das am meisten lohnt.

Anspruchsvolle Shows, spektakuläre Fahrgeschäfte und exotische
Tiere – nicht nur Kinder lieben Freizeitparks. Über 100 Parks mit
unterschiedlichen Schwerpunkten ziehen Erlebnishungrige in
Deutschland an. Für einen Tag voll Spiel, Spaß und Spannung nehmen
sie oft mehrstündige Anfahrten in Kauf und lassen sich das Vergnügen
auch einiges kosten: In der Oberklasse der Freizeitparks zahlen
Erwachsene meist über 30 Euro für eine Tageskarte. Lohnt sich das?
Welcher Park lockt mit den besten Attraktionen und wer bietet den
besten Service?



Anstehen muss sein

Obwohl die Testbesucher in der Nebensaison in die Parks kamen,
mussten sie an beliebten Fahrgeschäften warten – im Schnitt
7.30 Minuten. Erfreulich schnell ging es im Freizeitland Geiselwind,
hier saß man schon nach zwei Minuten im Gerät. Für den kurzen
Nervenkitzel auf der "Black Mamba" im Phantasialand oder im
"Fluch von Novgorod" im Hansa-Park, steht man dagegen schon im
März eine halbe Stunde in der Schlange. Wenn die Parks in den
Sommermonaten Hochkonjunktur haben, dürfte der Andrang noch weit
größer ausfallen. Dafür können die Besucher dann vielleicht auch
mit einem ansprechenderen Rahmenprogramm rechnen. Jeder zweite
Park sparte an Livemusik oder Animateuren. Ein Drittel der
Testbesucher war zudem nicht mit den angebotenen Shows zufrieden.

Wer hohe Ansprüche an Fahrgeschäfte und Shows stellt, kommt im
Europa-Park Rust auf seine Kosten. Auch bei den Mitmachaktivitäten
und dem gastronomischen Angebot lässt der Park nahe Freiburg kaum
Wünsche offen. Fast genauso viele Fahrgeschäfte findet man im
Freizeitland Geiselwind. Die Attraktionen sind vielleicht nicht
immer so spektakulär, dafür muss man sie sich aber auch mit viel
weniger anderen Besuchern teilen. Tierfreunde sind dagegen im
Serengeti-Park bestens aufgehoben.

Wohin mit den Kindern?

Ob Loopings oder Stürze in die Tiefe - nicht alle Fahrgeschäfte
sind schon für die Kleinsten geeignet. Eltern sind deshalb für
Kinderbetreuungsangebote dankbar. Leider finden sie die nur im
Hansa-Park und im Phantasialand, das auch sonst durch kinderfreundliche
Infrastruktur auffällt. Auf behinderte Besucher ist das Legoland am besten
vorbereitet.

Der schönste Freizeitpark nützt wenig, wenn man nicht hinkommt.
Ein Auto erweist sich da auf jeden Fall als vorteilhaft, über
einen direkten Zuganschluss verfügt kaum ein Park. Geiselwind
und den Serengeti-Park im niedersächsischen Hodenhagen erreicht
man mit öffentlichen Verkehrsmitteln überhaupt nicht. Kostenlose
Parkplätze sind zudem eher die Ausnahme als die Regel.

Fazit

Der Europapark in Rust ist nicht nur der größte, sondern laut DISQ
nun auch offiziell der beste deutsche Freizeitpark. Auf einer
Gesamtfläche von rund 850.000 Quadratmetern finden Besucher eine
vielfältige Ausstattung in einem überragenden Parkumfeld. Auch was
den Service angeht, ist der Europapark Spitze. Auf Rang zwei hat
es das Phantasialand geschafft. Der 1967 eröffnete Park überzeugte
unter anderem durch gute Orientierungsmöglichkeiten und große
Sauberkeit. Außerdem mussten die Besucher nur vergleichsweise kurze
Wartezeiten in Kauf nehmen. Bester Park in Norddeutschland und
Drittbester bundesweit wurde der Heide Park im niedersächsischen
Soltau. Der Park will vor allem Familien ansprechen und punktet
mit kinder- und behindertengerechter Ausstattung.

Positiv fiel den Servicetestern das Team in Kernies Familienpark auf,
einem Freizeitzentrum, das auf dem Areal des niemals in Betrieb
gegangenen schnellen Brüters in Kalkar errichtet wurde. Hier kümmerten
sich die Mitarbeiter besonders kompetentund freundlich um die Besucher.
Es kann sich also durchaus lohnen, auch mal in den kleinen Parks
vorbeizuschauen



Hier die ausführlichen Ergebnisse:
http://www.n-tv.de/ratgeber/test/freize ... 90561.html








Auszug aus © Rheinischer Merkur Nr. 19, 13.05.2010

.....Genau 71 Freizeitparks gibt es in deutschen Landen, und immer mehr von
ihnen entdecken die Zielgruppe der rüstigen Rentner. So wirbt der
Hansa-Park in Sierksdorf unter dem Motto „Im besten Alter“ mit Spaziergängen
vor historischen Kulissen und in ausgedehnten Parkanlagen um grauhaarige
Kundschaft. Auch im Phantasialand bei Köln wird die Zielgruppe mit Rabatten
und speziellen Angeboten umgarnt. „Wir haben die Best Ager im Blick“,
bestätigt Joachim Kamlot von der Unternehmenskommunikation. Viele seien
schon in ihrer Jugend durch den Park gepilgert und kämen jetzt mit den
Enkelkindern zurück. „Man sollte die älteren Herrschaften nicht
unterschätzen, die fahren auch Achterbahn“, sagt Kamlot.

Die Begeisterung für Safaris kennt ebenfalls keine Altersgrenze.
„Wenn wir Kegelvereine und Landfrauen anschreiben, wenden wir uns
bewusst an ein älteres Publikum“, erklärt Serengeti-Park-Sprecher
Jochen Lohmann. Die zehn Kilometer lange Route durch das Gehege mit
Elefanten, Giraffen, Nashörnern, Tigern und Zebras kann entweder mit
dem eigenen Auto oder im Serengeti-Bus abgefahren werden. „Wer nicht
laufen will, kann trotzdem etwas erleben“, so Lohmann. Im Europa-Park
im badischen Rust ändert sich das Durchschnittsalter je nach Jahreszeit.
„Im Winter, wenn alles ruhiger ist und der Park weihnachtlich mit rund
2000 Tannenbäumen geschmückt ist, kommen mehr ältere Besucher als
im Sommer“, erklärt Parksprecherin Diana Reichle.

Verkehrte Welt: Weder der gefürchtete Geburtenrückgang noch die
Wirtschafts- und Finanzkrise bereiten den deutschen Disneylands Probleme.
Im Gegenteil: Die Besucherzahlen steigen. Mit Investitionen in Hotels
und Gastronomie gelang es, den Besuch in einem Freizeitpark von einem
Tagesausflug in einen Kurzurlaub zu verwandeln. „Von der Krise haben
wir nichts gemerkt“, bestätigt Ingrid Heik vom Hansa-Park in Sierksdorf.
Auch die Konkurrenz aus Rust und Brühl verbucht 2009 als ein
„sehr gutes Jahr“. Die Merlin Entertainments Gruppe, zu der unter anderem
die Parks Legoland, Sea Life, Dungeon, Madame Tussauds und der Heide-Park
gehören, behauptete ihre Position als größter Freizeitanbieter in Europa
.
In den Serengeti-Park in Hodenhagen strömten 2009 rund 20 Prozent mehr
Besucher als im Vorjahr.

„Die Deutschen machen vermehrt Urlaub im eigenen Land“, erklärt Sven
Trommershausen, Geschäftsführer des Panorama-Parks Sauerland Wildpark.
Nach dem Besitzerwechsel und einer Neuausrichtung Ende 2007 kam auch
der kleine Natur- und Erlebnispark in den Genuss des allgemeinen
Branchenbooms. Trommershausen gab das Fahrgeschäft auf. Statt
Achterbahnen setzte er auf Spielattraktionen für die kleineren Kinder
wie Hüpfburgen, Riesentrampolins, Rutschen und Rodelbahnen.
Der Wildpark wurde ausgebaut, mehr Tierfütterungen wurden angeboten
und die Eintrittspreise auf 9,90 Euro gesenkt.

Rund 15 Millionen Besucher kamen im vergangenen Jahr in die deutschen
Freizeitparks
. Unangefochtener Marktführer ist mit mehr als vier
Millionen Gästen der Europa-Park in Rust, gefolgt vom Phantasialand
in Brühl mit rund zwei und dem Soltauer Heide-Park mit rund
1,6 Millionen Besuchern. Die Anziehungskraft der Phantasiewelten ist
allerdings kein deutsches Phänomen: So verzeichnet Disneyland Paris
mit jährlich zwölf Millionen Gästen mehr Besucher als die
skandinavischen Länder Schweden, Dänemark und Norwegen zusammen.

Das Erfolgsgeheimnis der bunten Phantasiewelten ist die Jagd nach
Superlativen und Innovationen. So präsentierte der Hansa-Park zum Auftakt
der Saison unter anderem seine neue Achterbahn „Fluch von Novgorod“, die
in 1,4 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer beschleunigt.
Der Vogelpark Walsrode, der 2009 vor der Insolvenz stand, wurde dank einer
Finanzspritze des belgischen Gartenunternehmens Floralux in Höhe von fünf
Millionen Euro im März dieses Jahres wiedereröffnet und lässt seine 650
verschiedenen Vogelarten erstmals von Parkrangern vorstellen.

Der Serengeti-Park punktet mit einer neuen Aqua-Safari, die Gäste in
einem Luftkissenboot, das bis zu 50 Stundenkilometern erreichen kann,
durch eine afrikanisch gestaltete Landschaft peitscht. Im Tropical
Islands im brandenburgischen Halbe gibt es nach eigenen Angaben mit
27 Metern Höhe Deutschlands größte Wasserrutsche. Der Europa-Park in
Rust trumpfte bereits 2009 mit der modernsten Looping-Achterbahn
Europas, genannt „Blue Fire“, auf. Die Mammutinvestition in Höhe von
20 Millionen Euro von Parkchef Roland Mack geschah mit freundlicher
Unterstützung des russischen Energiekonzerns Gasprom, Hauptsponsor
des Parks.

Der Heide-Park in Soltau strebt schon wieder einen neuen Weltrekord
an: Am 29. Mai soll dort in der Bucht der Totenkopfpiraten eine Mannschaft
mit 1670 Piraten geschlagen werden
. „Wenn es uns gelingt, mithilfe unserer
Gäste diese Zahl zu toppen und die Auseinandersetzung zu gewinnen, kommen
wir erneut ins Guinness-Buch der Rekorde“, hofft Geschäftsführer
Hannes W. Mairinger. Bisheriger Titelverteidiger ist das „Portland Pirate
Festival“ in Oregon, wo am 20. September 2009 genau 1670 Besucher an der
Schlacht teilnahmen. Die Chancen stehen gut. Denn wenn dieses Mal die
Senioren aus Soltau im Piratenkostüm anrücken, dann ist nicht nur die
Schlacht gewonnen, sondern auch ein zusätzlicher Weltrekord sicher.

Anmerkung:
Ich finde die Statistiken immer toll und "veröffentliche" sie gerne in diesem Forum, wenn sie mir im Internet ins Auge fallen oder zugesendet werden.
Doch eines sei angemerkt:
Oft hinken leider diese Vergleiche unter den Freizeitparks, da einige das ganze Jahr geöffnet sind, andere 10 Monate, wieder andere 9 Monate usw.
Meist hat der Park mit mehr Öffnungszeiten auch mehr Besucher.
Gleiches gilt für "Freizeitpark Awards". Mir liegen nunmehr 5 verschiedene Votings von 5 verschiedenen "Freizeitparkseiten" für 2009/2010 vor und jeder hat einen anderen Sieger. Die TV-Sender küren dann in der Vorferienzeit gerne ihre liebsten Freizeitparks und die Sache wird für den neutralen Betrachter immer verwirrender.

Wenn man dann die Internetseiten der jeweiligen Freizeitparks besucht, wird man noch verwirrter. Da überschlagen sich die Presseabteilungen der Parks mit Superlativen, um für den jeweiligen Park zu werben. Natürlich werden dann die jeweiligen "Awards usw" als Gradmesser der "Stärke" veröffentlicht, ist alles soweit in Ordnung, aber es wird immer weiter verwirrender.

Mein Tipp:
Informiert Euch im Internet und in Büchern (ja so etwas gibt es auch noch) über den jeweiligen Freizeitpark, welchen Ihr besuchen wollt und stellt fest, ob sich Euere Interessen mit den Fahrattraktionen des Parks decken.

Die beste Möglichkeit den richtigen Park für sich zu finden ist...................
natürlich die Hauptseite dieser Internetseite, welche Ihr gerade vor Augen habt.
Zuletzt geändert von Andrej Woiczik am Fr 28. Mai 2010, 11:12, insgesamt 2-mal geändert.
Einmalig in Deutschland
Reisen,Freizeitparks und Laufen.
www.woiczik.de

checker96
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Re: Deutsche Freizeitparks boomen

Beitrag von checker96 » Mo 17. Mai 2010, 15:54

Gute Statistk stimmt für mich.Wo hast du das her?
MFG Jan

Hannilein
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Re: Deutsche Freizeitparks boomen

Beitrag von Hannilein » Di 18. Mai 2010, 08:12

Andrej Woiczik hat geschrieben:Informiert Euch im Internet und in Büchern (ja so etwas gibt es auch noch)
Sehr schön ausgedrückt... :lol:

Mir gefallen deine Recherchen und Infos immer sehr gut. Danke, weiter so... ;)
Hier is wieder euer Hannilein...

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