NEU 2014: Ratatouille @ Disneyland Paris Resort

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Andrej Woiczik
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NEU 2014: Ratatouille @ Disneyland Paris Resort

Beitrag von Andrej Woiczik » Mi 18. Mai 2011, 16:30

Vorwort:

Der größte europäische Freizeitpark spielt anscheinend in unserem Forum keine allzu große Rolle,oder?

Hier ganz aktuelle Infos unserer österreichische Coasterfreunde:

http://www.airtimers.com

Während alle Welt gespannt auf das gerade angekündigte Disneyland Resort in Shanghai blickt, ziehen über dem europäischen Ableger wieder einmal dunkle Gewitterwolken auf. Im Moment befindet sich dessen Pariser Betreiber Euro Disney in Gesprächen mit seinen Geldgebern, um das Investitionsbudget für die geplanten Verbesserungen bis zum 20. Geburtstag des Resorts zu erhöhen. In Anbetracht der rückläufigen Besucherzahlen und Einnahmen, sowie den bereits angehäuften Schulden, könnte dieses Vorhaben jedoch auf taube Ohren stossen und nur mit viel Überzeugungskraft zu bewerkstelligen sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass Euro Disney nun auch noch die Börsenaufsicht im Nacken sitzt und Ermittlungen eingeleitet wurden. Im Februar verdoppelte sich der Aktienwert schlagartig für einen Zeitraum von nur zehn Tagen und ließ nach seiner Rückkehr zum Normalwert ratlose Anleger und Analysten zurück. Bis zur Aufklärung dieses Aktien-Schluckaufs, werden auch die Feierlichkeiten zum 19. Geburtstag des Resorts auf Eis gelegt. Diese hätten ursprünglich morgen, am Dienstag dem 11. April stattfinden sollen. Im Moment sieht es für das Disneyland Resort Paris also nicht gerade rosig aus und wenn die Erhöhung des Investitionsbudget nicht durchgepeitscht werden kann, steht dem Ressort 2011 ein kleineres Budget als im Vorjahr (74 Millionen Euro) zur Verfügung.

Alle die noch auf eine Eröffnung des Ratatouille Dark-Rides im Jahr 2012 hoffen, müssen nun der Realität ins Auge blicken und tief durchatmen: Eine Investition in dieser Höhe erscheint für das Disneyland Resort Paris in den kommenden Monaten unmöglich und das 20. Jubiläum wird sehr wahrscheinlich ohne eine neue Attraktion ins Land ziehen. Der einzige Trost besteht wohl darin, dass der Euro Disney CEO Philippe Gas die Existenz des Projektes auf der Generalversammlung im März bestätigt und die Planung als weit vorgeschritten bezeichnet hat. Und vielleicht ziehen ja die Feierlichkeiten und der frisch renovierte Themenpark im nächsten Jahr genügen Besucher an, um den heiß erwarteten E-Ticket Ride bis 2013 zu realisieren.
Hier der heutige Bericht aus der Alpenrepublik:
Manchmal ist es faszinierend was Fans so alles zu Tage befördern. Während Disneyland Paris Fans gespannt auf eine erste Konzeptzeichnung, oder eine offizielle Ankündigung des sehnsüchtig erwarteten Ratatouille Dark-Rides warten, zeigt ein Mitglied des französischen Disney Central Plaza Forums Initiative und erkundet auf eigene Faust die finsteren Keller des Stadtplanungsamts Chessy. Und zwischen Stapeln von Bauplänen und Unterlagen wird er tatsächlich fündig. Als er mit einem künstlerischen Artwork der Attraktion das Gebäude wieder verlässt, muss er sich wohl fast wie Indiana Jones gefühlt haben. Der heilige Gral wurde endlich gefunden.
Die Konzeptzeichnung zeigt zwar nur das äußere der Ratatouille Attraktion, aber die wunderschönen Pariser Gebäudefassaden, Gusteau’s Restaurant und der verspielte Brunnen können sich wahrlich sehen lassen. Eine solche Pracht hat man im Disneyland Paris schon lange nicht mehr gesehen und für die ansonsten recht trostlosen Walt Disney Studios wäre diese Thematisierung eine echte Bereicherung. Die Attraktion soll auf dem Gelände neben der jetzigen Kostüm Schneiderei und gegenüber des Toy Story Playlands errichtet werden. Im inneren nehmen die Besucher in einem schienen losen LPS (Local Positioning System) Wagen platz und erkunden Szenen des Pixar Films, aus dem Blickwinkel einer Ratte.
Laut den Unterlagen wurden die Baupläne zwar am 20. April 2011 von den Behörden genehmigt, aber ob und wann das 100 Millionen Euro teure Hightech Projekt trotz der prekären finanziellen Lage des Resorts verwirklicht werden kann, steht auf einem anderen Blatt.

Pictures: Copyright Disneyland Resort Paris





Meine Anmerkungen:

Zum Jubiläum keine Neuheit, bei dt. Freizeitparks schreien da die "Massen" auf, in Frankreich scheint man dieses auf Grund der genannten Fakten unserer österreichischen Airtimers nicht so schlimm sein.

Die Skizzen sehen interessant aus, ob dieses riesige "Objekt" wirklich 2013 fertig sein wird :?:

Zum Jubiläum hoffe ich dennoch, dass die "Pariser" uns Besuchern etwas Schönes schenken.
Bin gespannt auf 2012.

Viele Grße aus Berlin
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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von Björn » Mi 12. Okt 2011, 12:55

Leider gibt es aktuell noch immer keine offizielle Bauankündigung zu Ratatouille, dafür einige neue interessante Infos bezüglich eines General Placemaking in den Walt Disney Studios. Aber lest selbst:

http://disneyandmore.blogspot.com/2011/ ... pdate.html

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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von baerchen » Sa 7. Jul 2012, 20:23

Mitlerweile wird gebaut... die Studio Tram Tour hat eine Streckenänderung bekommen und das Gelände ist mit Bauzäunen abgesperrt. Freu mich riesig, wenn es soweit ist, dass eine Eröffnung angekündigt wird :D
LG Tine

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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von Andrej Woiczik » Di 7. Aug 2012, 12:03

Zurück aus Paris:

Nach dem tollem Freizeitpark PortAventura (unsere,persönliche Nr.1 in Europa) ging es weiter nach Paris samt Disneyland Paris (Euro Disneyland).

Unser 5 Besuch seit 1992 brachte uns ins sehr schöne Hotel New York im Disneyland Resort.
@Björn: es war sauber, das Essen topp, der Service ok, die Bar teuer,aber gut, das Zimmer sauber & geräumig (aber noch Röhren.TV)

Wenn gewünscht, dann werde ich in den kommenden Wochen noch einige Fotos in die "Tagesberichte" reinstellen.

Topp/Flop:
Der größte Flop "ever":
Toystory Playland: "das soll 100 Mio. Euro gekostet haben?"
Sorry, aber dass war nichts Disney Macher

Abfertigung:
Guckt Euch beim EP oder bei PortAventura ab, wie man gut , schnell & sicher die Besucher "abfertigt".
60 min. Wartezeit bei der Studiotour (WD Studios), nur zwei Wagen in Betrieb, aber auch nur 250 Menschen wollten die Studiotour sehen, dennoch 60 min. Wartezeit.
Weitere Beispiele gab es leider auch im Disneyland (Big Th. M.)

Die Preise für Getränke & Fast Food (im PA ging es auch für die Hälfte)

Topp:
Das Hotel New York
Die tolle Thematisierung
das Highlight überhaupt: Disney Dreams (was besseres habe ich noch nie gesehen)
..für uns besser als in den US-Parks gleichartige Abend-Events

Viele Grüße aus Berlin
Andrej
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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von minnie74 » Di 7. Aug 2012, 23:10

Danke für diese Einschätzung. Das Toystory Land haben wir kurz vor der Eröffnung gesehen und ich fand es da schon nicht sehr überzeugend.
Preise sind für mich seit der Eröffnung schon immer einfach unangebracht und zu hoch!
Wir waren 2010 noch einmal in Paris und ich kann absolut keinen Vergleich zu den US-Parks sehen- "Magic" ist in DLP ein absolutes Fremdwort.
LG Tanja


earned my ears

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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von Steffen » Do 18. Jul 2013, 08:26

Hier der aktuelle Stand von Ratatouille Dark Ride - Walt Disney Studios Paris .
Für mich muss es 2014 einfach wieder nach Paris gehen :)



Gruß Steffen

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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von Andrej Woiczik » Mo 5. Aug 2013, 14:55

gelesen auf: http://www.marketingfish.de/all/dunkle- ... stop-6812/

Einige User dieses Forums waren ja in den letzten 12 Monate zu Gast bei der Maus.
Hier im Nachfolgenden einige sehr ausführliche Zeilen für das noch größte Freizeitparkparadies in Europa.
Persönliche Anmerkung: Jeder Besuch war bislang für uns in Paris ein Erlebnis, aber wenn man nachfolgende Zeilen liest und sich die negative Entwicklung des Parks in den letzten Jahren vor Augen führt, dann wird uns der Weg in den kommenden Jahren wohl nicht nach Paris führen.
Dunkle Wolken über dem Disneyland Paris: Droht ein Investitions-Stop?
Das Disneyland in Paris irritiert Fans und Besucher durch einen radikalen Sparkurs. Passen Mickey Mouse und Europa einfach nicht zusammen?

Am Beispiel des Vergnügungsparks vor den Toren von Paris kann man leicht nachvollziehbar verdeutlichen, welchen Stellenwert Investitionen in einem Unternehmen haben (sollten) und was passiert, wenn man diese allzu leichtfertig zurückfährt.

Ein kurzer Rückblick:


Jeder liebt Disney! Bambi, Schneewittchen, Fluch der Karibik, Findet Nemo, Mary Poppins oder Die Monster AG: Groß und Klein verbindet mit Disney eine magische Erinnerung, eine zauberhafte Welt, in die man im Kino (oder später vor dem heimischen Fernsehgerät) eintauchen durfte. Der genialische Visionär Walt Disney hatte allerdings schon früh größere Pläne: Man sollte diese friedvolle und unschuldige Welt auch ganz persönlich erleben können. Schon 1955 eröffnete sein erster Freizeitpark, das Disneyland im kalifornischen Anaheim, 1971 gefolgt vom mittlerweile gigantischen Walt Disney World in Orlando, Florida.


Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen: Der Expansionsdrang von Disney war zunächst euphorisch ungebremst. 1983 eroberte man Asien und eröffnete in der Nähe von Tokio den ersten Park außerhalb der USA, der 2001 um einen zweiten Park ergänzt wurde. Hong Kong folgte übrigens 2005, Shanghai wird gerade gebaut.

Schneewittchen, Dornröschen, Gebrüder Grimm: Auf nach Europa


Naheliegend (einerseits) und irritierend (andererseits) waren insofern die Pläne von Disney, auch auf dem „Mutterkontinent“ der Disney-Charaktere einen Park bauen zu wollen. Wenn man schon die europäischen Märchen-Klassiker als Zeichentrickfilme verarbeitet, sich beim jeweiligen Zentrum der diversen Disney-Parks offensichtlich auf das gigantomanische Schloss Neuschwanstein bezog, dessen Erbauer nicht weniger fantasievoll als Walt Disney seine Pläne verfolgte, dann war dieser Schritt eigentlich nur eine Frage der Zeit.

Und eine Frage des Ortes. Ein europäisches Disneyland, wo sollte man bauen? In die engere Wahl kamen Spanien (gutes Wetter), England (keine Sprachprobleme) oder auch Deutschland (zentral gelegen). Bei beiden letztgenannten Möglichkeiten waren allerdings die mangelnden zur Verfügung stehenden Flächen letztendlich ausschlaggebend für eine Absage. Frankreich bekam den Zuschlag, denn dort passten augenscheinlich zunächst alle Faktoren zum Anforderungsprofil.



Ausgerechnet Frankreich?


Das bis dato eher vernachlässigte Areal etwa 30 Kilometer entfernt von Paris wurde regelrecht aus seinem Dornröschenschlaf wach geküsst: Auf einem riesigen Gelände entstand die größte Baustelle Europas. 1987 begann man mit den fünfjährigen Bauarbeiten, diverse Milliarden wurden zunächst in den Park, Hotels und die Infrastruktur gepumpt. 1992 eröffnete der Park, anfangs noch unter dem sperrigen Namen „Euro Disney Resort“. Als man zunehmend mit der Bezeichnung „Euro“ die – nicht immer geliebte – neue europäische Währung verband wurde der Name geändert. Mittlerweile wird die deutlich eingängigere Bezeichnung „Disneyland Paris“ verwendet.

Und die Franzosen?
Man prophezeite freudig-empört den Untergang des Abendlandes, ausgerechnet ein amerikanisches Freizeitunternehmen okkupierte nahe des (intellektuellen) Zentrums der Grande Nation ein Gebiet für sich und erklärte es zum neuesten Außenpunkt der globalen Expansions-Strategie. Zu vermeidende Anfangsfehler wie das damals herrschende weltweite Alkohol-Verbot in Disney-Parks wurde genüsslich als überhebliche Arroganz gegenüber den europäischen Gewohnheiten zitiert: Wer wolle sich anmaßen, den Franzosen ihr Glas Wein zum Diner (oder den Deutschen ihr Bier zum Feierabend) maßregelnd zu verbieten?

Finanzen, Finanzen, Finanzen:


Pünktlich zum 20. Geburtstag des Disneylands im vergangenen Jahr trat der langjährige Aufsichtsratschef Jeancourt-Galignani zurück. Seine Begründung: Der Mutterkonzern The Walt Disney Company mische sich zu sehr in das Europa-Geschäft ein, verfolge dabei aber nur seine globalen Interessen. Dabei hatte der europäische Disney-Park von Anfang an mit einem gewaltigen Schuldenberg zu kämpfen und machte trotz Rekordzahlen von über 16 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr einen Verlust von über 85 Millionen Euro. Dabei erwiesen sich die Besucher als äußerst spendabel, so zahlten die Besucher durchschnittlich knapp 46,- Euro pro Tag für Essen und Souvenirs – zusätzlich zum hohen Eintrittspreis und Hotelkosten. Zum Vergleich: Im norddeutschen Heidepark berappen Besucher durchschnittlich etwa 25,- Euro täglich.

Investition? Erst mal nicht...


Zwar wurde das Disneyland vor Beginn der Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag 2012 noch umfassend renoviert, doch Farbe und Mörtel können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es an allen Ecken und Enden im Park bröckelt. Was jedoch wirklich fehlt, sind echte Neuerungen und Innovationen. Einzig eine Bahn im Nachbarpark, den Walt Disney Studios, wird bis 2014 noch fertig gestellt. Bei dieser Fahrt wird man auf die Größe der Maus ...entschuldigung Wanderratte Rémy aus dem Trickfilm "Ratatouille" geschrumpft und fährt durch ein überdimensionales Restaurant. Ansonsten? Fehlanzeige. Wie schlimm es um die Situation im Disneyland steht wird schnell deutlich, wenn man sich die eigentlichen und generellen Ziele einer Investition besieht:



Ersatzinvestition: Man investiert, um den Ist-Zustand auf lange Sicht zu gewährleisten


Investition als Reparatur, gewissermaßen. Doch wohin man im Park auch blickt, überall herrscht Flickwerk und Provisorium. Nur das Allernötigste wird repariert, in der Main Street, quasi dem Schaufenster des Parks, zeigen aufgespannte Sicherheitsnetze an den pittoresken Gebäuden, dass der Zahn der Zeit an den Gipsfassaden nagt. Die Fans des Parks registrieren dies mit Entsetzen, der Betreiber von http://www.dein-dlrp.de, einem der größten deutschen Fan-Portale im Internet, bringt es auf den Punkt (Zitat):
"Wie blind & naiv kann man bei der Walt Disney Company eigentlich sein, wenn man nicht sieht, dass das DLP endlich einen Rettungsplan braucht und nicht nur Flickschusterei?"

Neuinvestition: Man investiert, um die gewonnenen Kunden – in diesem Fall Besucher - zu halten


Ebenso Fehlanzeige. Denn anstatt das bestehende Angebot zu erhalten, wird gekürzt, verknappt, reduziert. Dies beginnt bei den täglichen Paraden, die einst ein Markenzeichen der Disneyparks waren und mittlerweile sträflich vernachlässigt werden, und zieht sich durch das gesamte Entertainment-Programm des Parks. Shows, in denen die beliebten Disney-Charaktere auftreten, gibt es mittlerweile keine einzige mehr. Brachliegende, riesige Bühnen wie etwa das Chaparral Theater mit knapp 1400 Plätzen im Frontierland, das den Wilden Westen darstellt, werden dem Verfall preisgegeben.

Das Théâtre du Château wurde zu einem „Meet'n'Greet“ mit Mickey Mouse umfunktioniert, im ehemaligen Theatersaal befindet sich nun die serpentinenartige Warteschlange,

um mit der berühmten Maus ein Foto schießen zu können. Dringend notwendige Reparaturen an den technischen Ausstattungen der diversen Achterbahnen werden kurzerhand aufgeschoben, so fährt dann eine Bahn schon mal ohne die gewohnte Musik und Lichteffekte. Das mag beim ersten Besuch nicht weiter auffallen, doch langjährige Besucher reagieren ernüchtert: „Lieblos, leer und verlassen wirkend“ wird ein Teil des Parks beschrieben, „komplett veraltet“ und „nicht mehr zeitgemäß“ sind noch vorsichtige Formulierungen. Während man das Angebot stetig zurückfährt, steigen im gleichen Rhythmus die Preise, die allerdings noch nie wirklich familienfreundlich waren. Ein spontaner Besuch mit zwei Kindern in einem Mittelklassehotel im Disneyland am kommenden Wochenende von Freitag bis Sonntag würde locker 1500,- Euro kosten, bei eigener Anreise und inklusive Frühstück.



Erweiterungsinvestition: Man investiert, um neue Kunden zu gewinnen


Lange wurde gemunkelt, und eigentlich wäre es naheliegend: Durch den Kauf von Lucas Film besitzt Disney die Rechte an Star Wars, der legendären Sternensaga. Neue Kinofilme sind geplant, und eine Integrierung in den Park wäre eine optimale Ergänzung. Denn dadurch würden neue Kundenschichten angesprochen werden, nämlich jene, die mit Peter Pan oder Goofy eher weniger anfangen können. Gerade die Zielgruppe der jungen, männlichen Besucher wurde in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt, hingegen werden kleine Mädchen mit einem Überangebot an Prinzessinnen geradezu bombardiert. Wenn man zudem bedenkt, dass in allen Freizeitparks in Europa in den vergangenen Jahren kräftig investiert wurde und selbst in eher kleinen Parks wie dem Djurs Sommerland im dänischen Nimtofte jährlich eine neue Achterbahn mit jeweiligen Superlativen präsentiert wird, dann erscheint der Investitions-Stop im Disneyland als Bankrotterklärung.

Der schon erwähnte Betreiber des Forums http://www.dein-dlrp.de bringt es auf den Punkt:
"Wenn der Stopp wirklich keine Neuausrichtung und Umplanung bedeutet, sondern einen echten dauerhaften Stopp - ja was dann? Das wäre betriebswirtschaftlicher Unsinn.
Ein wirtschaftlich nicht tragfähiges Unternehmen wurde noch nie dadurch tragfähig, dass man einfach nichts mehr tut - dann könnte man, und das meine ich ernst - den Laden wirklich direkt schließen oder verkaufen - denn dauerhaft nur auf neuen Darlehen zu arbeiten, bringt niemanden weiter, das ist einfach vollkommen sinnfrei.
Eine dauerhafte Tragfähigkeit kann man nur erzielen, wenn man so investiert, dass das Produkt attraktiv genug wird, um entsprechend Konsumenten zu überzeugen, dafür (mehr) Geld auszugeben."

Um die Dramatik zu verdeutlichen: Wer als Achterbahnfan das Disneyland besucht, hat die Wahl zwischen drei Bahnen, die mittlerweile 21, 19 und 18 Jahre alt sind. Wer allerdings den Europapark in Rust besucht hat die Qual der Wahl unter 11 Achterbahnen, darunter die die schnellsten, höchsten und neuesten Bahnen Europas. Kurzer Preisvergleich für ein Tagesticket: Disneyland 62,- Euro, Europapark 39,- Euro.

Die Diskussion in den europäischen Fanforen schlägt hohe Wellen und wird oftmals sehr emotional geführt. Dies darf nicht verwundern, denn woraus besteht das eigentliche Kapital des Disney-Konzerns wenn nicht aus Emotionen? Dass nun allerdings eher Emotionen wie Ernüchterung, Wut und Trauer vorherrschen, wenn man an das Pariser Disneyland denkt, das kann nicht im Sinn der Betreiber sein.

Ein Zitat von Walt Disney soll der Schlusssatz sein:
The way to get started is to quit talking and begin doing. (Um loszulegen, muss man aufhören zu reden und anfangen zu handeln.)
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Markus79
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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von Markus79 » Mo 5. Aug 2013, 22:53

Oh ha!

Wenn ich das so lese, spare ich mir meinen ersten Disney Besuch wohl besser für Shanghai auf.
Absolut Schade. :shock:
Geschwindigkeit ist: schon schlafen, wenn andere noch gähnen.

Freizeitpark TV Youtube Kanal: http://www.youtube.com/user/MEpictures79?feature=guide

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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von minnie74 » Mo 5. Aug 2013, 23:31

Viele der angeführten Punkte sind ja bereits von Beginn an ausführlich durchdiskutiert worden-immer und immer wieder.
Dass Frankreich nicht das non-plus-ultra für einen Diesneypark sein konnte, war ja nie ein Geheimniss.... und ganz ehrlich, Disney-Magic und zynische Franzosen, das passt einfach nicht!

Wir waren 2010 noch einmal dort, das letzte Mal ausserhalb der Schulferien und vermutlich auch das letzte Mal für die nächsten Jahre. Seitdem sind die Preis so immens gestiegen, dass wir das doppelte für gleiche Leistung zahlen müssten....äh welche Leistung????

Schön ist die "familientauglichkeit",also kaum Einschränkungen bzgl. Größe und Alter, aber weniger Attraktionen als das Original und steifes Personal, das zum Lachen in den Keller gehen muss. Daher ist schon seit Jahren unsere persönliche Alternative Efteling, wo ich viele Parallelen zur Disney-Mentalität entdecke, aber liebevoller und konsequenter umgesetzt, als in Paris.

Sehen wir mal, was aus Eurodisney noch wird, viellicht passiert ja noch ein Disney-Wunder...

...all you need is faith, hope and trust, and a little bit of pixie dust :D ;) :mrgreen:
LG Tanja


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Re: Disneyland Paris Resort

Beitrag von Hannilein » Di 6. Aug 2013, 07:07

minnie74 hat geschrieben:...all you need is faith, hope and trust, and a little bit of pixie dust :D ;) :mrgreen:
Na, da muss sich Tinkerbell aber mächtig anstrengen... ;)
Hier is wieder euer Hannilein...

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