Quelle: schwaebische.deStuttgart/dpa) Getrübter Freizeitspaß: Das unbeständige Wetter diesen Sommer hat den Freizeitparks im Land einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bilanz der Saison 2010 ist in nahezu allen Parks von einem Minus gekennzeichnet. Stabil blieb lediglich der Europa-Park.
Der Schwabenpark in Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis) hatte diese Saison mit einem Besucherrückgang von rund 9 Prozent zu kämpfen. Geschäftsführer Sieghard Hudelmaier macht in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa das schlechte Wetter für diese Zahlen verantwortlich — mit der Konjunktur habe das nichts zu tun. „Bei schönem Wetter war's übervoll“, sagte er. Besonders gut sei in dem bis 7. November geöffneten Park eine neue Achterbahn angenommen worden.
In das Ravensburger Spieleland in Meckenbeuren (Bodenseekreis) kamen bis zum Saisonende vor einer Woche (24.10.) rund 320 000 Besucher. Das sind etwa 10 000 weniger als 2009. Eine Sprecherin des Freizeitparks für Kinder begründete den Rückgang mit der wechselhaften Witterung im Sommer. Die Saison hatte am 1. April begonnen. Das Spieleland gehört zum Spiele- und Puzzlehersteller Ravensburger AG in Ravensburg.
Auch der Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn (Kreis Heilbronn) hatte unter dem Minus-Trend zu leiden. „Unsere Saison lief durchwachsen, wie das Wetter“, sagte eine Sprecherin. Mit rund 600 000 Besuchern sei zwar das selbstgesteckte Ziel erreicht worden, allerdings bedeute die Zahl auch einen Rückgang von 7 bis 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir haben gemerkt, dass im letzten Jahr wegen der Wirtschaftsflaute wesentlich mehr Leute im Land geblieben sind. Dieses Jahr sind wieder mehr Leute ins Ausland.“ Sehr zufrieden ist der Park aber mit einer rund 95-prozentigen Auslastung der in diesem Jahr neu geschaffenen Übernachtungsangebote.
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Deutschlands größter Freizeitpark, der Europa-Park im badischen Rust, hat in der zu Ende gehenden Sommersaison gegen den Branchentrend entwickelt. „Wir werden die Saison 2010 mit mehr als vier Millionen Besuchern und einem gestiegenen Umsatz beenden“, sagte Parkchef Roland Mack der Nachrichtenagentur dpa. Das Unternehmen knüpfe damit an das Rekordergebnis des Vorjahres an, habe den Umsatz noch einmal deutlich steigern können. Zahlen zum Umsatz nannte Mack nicht. Die Saison endet am 7. November.
Die Ende März gestartete Saison sei, wie bei allen Freizeitparks im Land, von der wechselhaften Witterung geprägt gewesen. Der Europa-Park habe darunter aber nicht so sehr gelitten wie die Konkurrenz. „Wir haben in diesem Jahr besonders davon profitiert, dass wir im Vergleich zu anderen Parks zahlreiche Indooranlagen und ein breit aufgestelltes Angebot haben.“ Einbußen aufgrund des unbeständigen Wetters seien unter anderem durch ein wachsendes Konferenz- und Tagungsgeschäft, durch Veranstaltungen sowie durch einen boomenden Hotelbetrieb ausgeglichen worden.
Im deutschen Legoland im bayerischen Günzburg, rund 30 Kilometer von Ulm entfernt, war das Jahr „nicht einfach“, wie Sprecherin Annette Uhlmann sagte. „Die Wetterkonditionen waren nicht optimal, es hat einfach zu viel geregnet.“ Aber in den Sommerferien seien im August und September sehr viele Tagesgäste in den Park rund um die Kunststoff-Steinchen gekommen. „Zum Jahresende werden wir dann wohl doch fast das Vorjahresniveau erreichen“, sagte Uhlmann. Das Legoland ist noch bis zum 7. November geöffnet.
Zahlen gibt der zur Merlin-Entertainments-Gruppe (u.a. Heidepark Soltau, Sea Life) gehörende Park nicht heraus. Das Legoland ist nach Uhlmanns Angaben aber neben dem Heidepark, dem Europa-Park und dem Phantasialand bei Köln der einzige deutsche Freizeitpark, der die Millionenmarke bei den Besucherzahlen im Jahr überschreitet.
„Gut angekommen sind der Weltrekord-Turm aus Legosteinen und das Experiment des Australiers Lloyd Godson, der zwei Wochen unter Wasser in unserem Aquarium gelebt hat“, sagte Uhlmann. Das Legoland setze für die Zukunft zudem verstärkt auf Gäste aus dem Ausland. Italiener, Niederländer, Österreicher und Schweizer reisten mittlerweile häufiger nach Günzburg, um dann mehrere Tage im angeschlossenen Feriendorf zu übernachten.
Anmerkung:
Bei den Besuchen in den letzten beiden Jahren in div. Freizeitparks weltweit und bei den geplanten Besuchen für 2011 stelle (stellte) ich fest, dass die Freizeitparks mit den meisten Indoor-Fahrgeschäften die besten Besucherzahlen präsentieren können.
Ob die Universal Studios Orlando/Hoolywood, ob die weltweiten Disneyparks, Efteling, Tivoli Kopenhagen, Europa Park, Phantasialand usw, diese bieten den Besuchern eine Vielzahl von Indoorattraktionen an und haben damit Erfolg.
Diese können auch gut "Regenphasen" überbrücken.