
Hoffentlich wurde hier nicht wieder herzlos von oben entschieden und der Ersatz, der dann 2014 kommen mag ist auch wirklich überzeugend. Ich bin vorerst skeptisch.
Allerdings würden Disney und Efteling nicht auf die Idee kommen ihre Klassiker wie den Traumflug oder die Piraten abzureißen. .Wenn die entsprechenden Bauarbeiten für eine große, neue Fahrattraktion am Ende der Saison beginnen, dann kann man dagegen nichts sagen (siehe Efteling oder Disneyland Paris mit ihren späten Eröffnungen für die neusten, langangekündigten Neuheiten), ansonsten wird weiter mit Galle in Richtung HP
geworfen.
Ich wette 100 € dagegen. Was ist denn bisher in fast 2 vollen Saisons im Heidedorf passiert?Wenn jetzt wirklich die Bauarbeiten losgegen sollen, scheint es wirklich etwas "ganz Großes" zu werden.
Bisher hab ich mich gefragt, wie das gehen sollte. Aber nun wird klar wie es funktionieren könnte. Die Strecken führt beim unteren Bereich der WW 2 lang, dann vor oder hinter Limit lang. Dann im Bereich Colossos wirds etwas kniffliger, dann reißt man das Capitol ab oder schlängelt die Strecke bei Desert Race vorbei.Aktuelles Update:
Es gibt im HP-Forum einen Eintrag, der bestätigt die von den HP-Verantwortlichen getroffenen Aussagen (siehe Bericht auf unserer Hauptseite), dass zukünftig die Besucher nicht mehr so viel im Park laufen müssen, (jetzt kommt es) weil die Parkbahnstrecke nachhaltig verlängert wird.
Mit vielen Grüßen aus BerlinAlle auf den Heide-Park!
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Dass man über so manche Entscheidung des Heide-Park bezüglich dessen Attraktionsportfolio vortrefflich streiten kann, ist prinzipiell nichts Neues. Die Qualität seiner Piratenshow lässt sich genauso unterschiedlich bewerten wie die klaffende Lücke zwischen den Artworks und der Realität bei der Thematisierung der neuen Achterbahn. Was jedoch zur Zeit in diversen Foren und Meinungsportalen abgeht, kann man hingegen nur noch als den ganz normalen „Fan-Unsinn“ bezeichnen.
Was ist passiert? Vor kurzem hatte der Heide-Park mit Schildern darauf hingewiesen, dass eine der beiden Wildwasserbahnen geschlossen wird und auf deren Areal eine neue Attraktion für 2014 entstehen soll. Dabei handelt es sich nun leider um die weitaus bessere der zwei Anlagen im Park, was die Fans zu wahren Proteststürmen hat hinreißen lassen – sogar von Denkmalschutz war hier die Rede. Zwar weiß niemand genau, warum die Bahn denn nun abgerissen wird – von technischen Problemen über Wartungskosten bis hin zu Umstrukturierungen im Park sind hier alle möglichen Erklärungen denkbar, aber das schützt den Heide-Park zur Zeit nicht wirklich vor zahlreichen negativen Kritiken bei Bewertungen im Internet. Bevor man die ganze Sache also abschließend bewerten kann, müsste zunächst einmal geklärt sein, warum die „Wildwasserbahn II“ denn nun weichen muss und welche Attraktion für 2014 dort geplant ist. Denn wenn in Soltau an dieser Stelle tatsächlich eine Premium-Neuheit entstehen sollte, werden die Jubelschreie der Fan-Gemeinde in drei Jahren all die negativen Einträge im World Wide Web nicht verschwinden lassen – Google vergisst nämlich nichts!
Dabei hätte der Heide-Park eigentlich vorgewarnt sein müssen: als im Movie Park Germany die Achterbahn „Cop Car Chase“ im Jahre 2006 aus technischen Gründen stillgelegt werden musste und man diese abmontierte, war das Geschrei in der Fan-Szene ähnlich groß. Zwar gibt es sicherlich auch heute noch Coaster-Freunde, die diesen Verlust immer noch betrauern, doch für das Gros der Besucher ist der auf der neu entstandenen Fläche gebaute „Santa Monica Pier“ mit seinen Attraktionen sicherlich ein mehr als würdiger Ersatz, der vor allem auch optisch überzeugender ist als die alten rostigen Wellblechhallen der Achterbahn.
Ob die Entscheidung, die Wildwasserbahn abzureißen, richtig war oder nicht und ob der Heide-Park dafür 2014 wirklich eine Top-Neuheit eröffnen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt also niemand sagen, der nicht in die Planungen involviert ist. Trotzdem, und das muss man den zuständigen Damen und Herren in Soltau auch sagen, ist der momentane „Sturm im Wasserglas“ hausgemacht. Anscheinend wird die Wildwasserbahn im Oktober noch einmal für die Halloween-Festivitäten im Heide-Park geöffnet – die jetzige Schließung legt nahe, dass es dort vielleicht auch entsprechende Thematisiserungselemente geben könnte. Nur stellt sich dann die Frage, warum man keine Hinweisschilder bezüglich Halloween aufgestellt und die Anlage dann einfach ab der nächsten Saison geschlossen hat? Es ist doch für jeden Gast nachvollziehbarer, wenn im Jahre 2012 statt 2011 eine Attraktion für den Bau einer Neuheit im Jahre 2014 weichen muss. Dieser kleine psychologische Kniff hätte sicherlich für ein weitaus weniger starkes Erdbeben im Fan-Epizentrum gesorgt – vor allem, wenn man zeitgleich die ersten Pläne für das vielleicht zu erwartende neue Highlight publiziert hätte.
Die jetzige Situation ist zumindest für alle Beteiligten suboptimal. Die Fans fühlen sich um eine der besten Wildwasserbahnen Deutschlands betrogen, der normale Tagesgast ärgert sich über eine verfrühte Schließung der Anlage und der Heide-Park muss mit völlig überzogenen, schlechten Bewertungen in Meinungsportalen leben, die den Status Quo des Parks im Ganzen keineswegs gerecht werden und für immer wie ein weiterer eingebrannter Fliegendreck auf der Image-Karosserie in den Suchmaschinen des Internet haften bleiben werden. Eine kurzfristige Lösung könnte hier nur das schnelle Veröffentlichen der Pläne für 2014 sein, bevor das Kind endgültig im Brunnen gelandet ist. Allerdings ist dies aufgrund der harten Konkurrenzsituation der Freizeitparks untereinander eher unwahrscheinlich...
Parks im Ausverkauf?
Freizeitparks zum Schnäppchenpreis gefällig? Kein Problem in Deutschland! „Wer will nochmal, wer hat noch nicht?“ - so scheint die Devise schon seit längerem zu lauten. Die Zeiten der Familienbetriebe, die meistens von ehemaligen Schaustellern in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gegründet wurden, scheinen endgültig vorbei zu sein.
Die Auflistung aller Verkäufe der letzten zehn Jahre ist erschreckend. Hans-Jürgen Tiemann überschrieb seinen Heide-Park 2001 an die britische Tussauds Group, nur ein Jahr später ging das Fort Fun Abenteuerland von Karl Freiherr von Wendt an die französische Grevin & Cie-Gruppe, 2003 traf es den traditionsreichen Panorama-Park – die Betreiberfamilie Schulte-Wrede verkaufte ebenfalls an die Franzosen, im vergangenen Jahr wurde schließlich der Holiday Park von Wolfgang Schneider vom belgischen Fernsehsender Studio 100 erworben und wie man zahlreichen Zeitungsberichten entnehmen kann, steht auch das Freizeit-Land Geiselwind, bisher betrieben von Familie Mensinger, zum Verkauf.
Die Krux daran ist: den meisten Käufern ist der Freizeitpark als solcher völlig egal – es geht ausschließlich um Umsatzzahlen, Gewinne und Bilanzen. Ob das Geld nun mit einem Wachsfigurenkabinett, Aquarien, Skiliften oder was sich auch immer sonst in den Portfolios der Gruppen befinden mag, verdient wird, spielt für die neuen Betreiber keine Rolle: Hauptsache, die Zahlen am Ende des Jahres sind schwarz. Dies trifft natürlich auch auf private Betreiber zu, aber neben dem rein ökonomischen Aspekt gibt es hier noch eine zusätzliche persönliche Verbundenheit, dank der auch finanzielle Risiken eingegangen werden, die sich eben nicht sofort am Ende des Jahres in bare Münze auszahlen. Entscheidungen werden hier nicht nur mit dem spitzen Bleistift getroffen, sondern auch mit dem Bauch und mit dem Herzen.
Natürlich birgt dies Gefahren, und man braucht sicherlich Nerven aus Stahl, um seine eigenen Visionen im großen Konkurrenzkampf um Besucher und Werbepartner in die Realität umzusetzen. Auf der anderen Seite wundert es nicht, dass die beiden erfolgreichsten Freizeitparks in Deutschland, nämlich der Europa-Park und das Phantasialand, eben aufgrund solcher Visionen der Familien Mack und Löffelhardt an der Spitze stehen. Stillstand oder Stagnation ist für diese Branche tödlich – und genau hier können die privat geführten Parks ihre Trümpfe ausspielen. Finanzielle Entscheidungen werden eben nicht von irgendwelchen Bürohengsten im Ausland getroffen, die keine Erfahrungen mit dem Thema haben, sondern von den Eigentümern, die ihren Park und ihre Situation genau kennen.
Hier liegt dann auch die Chance der eher kleineren Regionalparks, die gerade in den letzten Jahren mächtig aufgeholt haben. Während die großen Ketten und Investoren ihr eigenes Freizeitpark-Monopoly spielen und sich gegenseitig ein- und verkaufen, wurde hier kräftig nachgerüstet. Der Erlebnispark Tripsdrill hat sich inzwischen zu einer Top-Destination entwickelt, der Schwabenpark oder der Bayernpark errichten Achterbahnen, die so manchem deutschen Großpark mehr als gut zu Gesicht stünden, und der Hansa-Park kauft dem vermeintlich größeren Konkurrenten in Soltau immer mehr den Schneid ab. Und während der Panorama-Park inzwischen von Grevin geschlossen wurde und das Fort Fun an der langen Hand der Franzosen verhungern muss, wird bei vielen Familienbetrieben weiter investiert.
Trotzdem ist die Freizeitparkwelt Deutschland inzwischen ein Haifischbecken geworden, in dem der Überlebenskampf immer schwieriger wird. Die Zahl der Parks, die entweder verkauft oder gar wie im Falle CentrO.PARK oder Space Center Bremen endgültig geschlossen werden, könnte in Zukunft durchaus noch höher werden, wenn sich die privat geführten Destinationen nicht auf das berufen, was sie eben den mächtigen Konzernen voraus haben: Visionen, Unabhängigkeit und die Chance des Muts zum Risiko.