Andrej Woiczik hat geschrieben:In einigen Internetforen geistert etwas über einen Megacoaster für das Jahr 2015 im Toverland.
Mr. Airtime & Co. helfen Sie einem unkundigen Freizeitparkfreund aus Berlin weiter
Selbstverständlich, für den Freizeitparkfreund aus Berlin machen wir das doch alle besonders gern.
Ach ja, das Toverland, der am schnellsten wachsende Freizeitpark Europas. Na ja, die großmündigen Vorankündigungen, dass alle drei Jahre eine riesige Attraktion gebaut werden soll, wie z. B. ein Mack Mega Splash mit dem Namen Odysseus, wurden nicht gehalten. Auch die Besucherzahlen stagnieren und gingen sogar leicht zurück. Der Park hat nach wie vor nur knapp eine halbe Million Besucher, obwohl er ganzjährig geöffnet ist. Das jüngste Ziel lautet bis 2020 Efteling zu überholen, die stabil 8 mal so viel Besucher wie das Toverland haben. Auf mich wirkt dieses Ziel größenwahnsinnig, zumal auch schon darüber nachgedacht wird in den besucherschwachen Wintermonaten zeitweise zu schließen. Wie will man das utopische Ziel überhaupt realisieren? Man will mit einem zweistelligen Millionenbetrag investieren, aber in was? Man investiert in eine sau langweilige Wasserbahn, die es in fast jedem Freizeitpark gibt und einen Spinning Coaster von Mack, der auch keine Besonderheit ist und nicht den Fahrspaß und den Fahrkomfort eines Spinning Coasters von Maurer bietet. Mittelfristig soll ein Hotel dazu kommen und das Gebiet um den kleinen See soll erschlossen werden. Zuletzt wurde die erste Halle renoviert, aber leider ist das ziemlich misslungen, weil diese nun viel zu dunkel ist und dadurch alles andere als zauberhaft wirkt. Ein neuer, zusätzlicher Parkdirektor mit Efteling Erfahrung wurde neben der Schwester vom Eigentümer Jean Gelissen installiert. Dieser profilierte sich damit, dass er das imageprägende Grundkonzept des Parks, nämlich überwiegend ganzjährig Indoor-Attraktionen anzubieten, über den Haufen geschmissen hat und feststellte, dass bei 18 Grad Außentemperatur die meisten Besucher kommen. Deshalb wird nun ausschließlich im Outdoor Bereich mit langweiligen Attraktionen investiert. In 2007 hatte man noch Pläne, drei Jahre später eine neue Indoor-Halle zu bauen, aber auch das wurde, wie Odysseus, nicht realisiert. Der Geldgeber Jean Gelissen hat mittlerweile ganz andere Pläne, er will im niederländischen Brunssum einen riesigen Park bauen, der im Jahr 5 Millionen Besucher anlocken soll. Toverlandeigentümer Gelissen, der auch ein Bauunternehmen führt und mit Immobilien handelt, schweben insgesamt sieben Naturwunder vor, die in Limburg (Pink Pop Festival) als Themenparks realisiert werden könnten: neben dem Grand Canyon das Great Barrier Reef, der Mount Everest, die Victoria-Fälle, der Hafen von Rio de Janeiro, das Nordlicht und der Vulkan Paricutin (Mexiko). Dieses Konzept hat er für schlappe 450.000,00 Euro entwickelt, was zum Teil von der Gemeinde Brunssum bezahlt wurde, aber zurückgezahlt wird, wenn das Konzept nicht realisiert werden sollte. All das wirkt auf mich sehr unrealistisch und eher wie ein unseriöses Luftschloss à la Diamonda in Weeze. Nein, nein, von einem Mega-Coaster ist das Toverland Lichtjahre entfernt. Gerüchte hierzu gibt es schon ewig, man sprach z. B. in Foren schon mal vor Jahren von einem B&M Inverted Coaster mit Indoor- und Outdoor Elementen. Alles nur heiße Forenluft ohne Realitätsbezug. Das Toverland wird zu Halloween den neuen Mack Spinning Coaster eröffnen und im nächsten Jahr dann weit hinter seinen eigenen prognostizierten Besucherwachstumszahlen bleiben, weil die Erweiterung niemanden vom Hocker reißen werden, zumal die Pläne dafür schon längst im Internet veröffentlich sind und irgendwie niemanden interessieren. Ob das Hotel und die Erschließung des Sees kommen bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich wird alles wieder um Jahre verschoben. Ein Mega-Coaster wird im Toverland mittelfristig niemals gebaut werden. Gelissen scheint zwar als Geldgeber erfolgreich zu sein, aber wirtschaftlich und rentabel wirkt das Toverland nicht. Der Park profitiert sicherlich davon, dass er in Holland liegt, wo auf die Eintrittskarten keine 19 Prozent Mehrwertsteuer erhoben wird wie in Deutschland. Außerdem lebt der niederländische Park wochentags von vielen Schulklassen aus Holland, wo es im krassen Gegensatz zu Deutschland normal ist, dass Sozialkompetenz fördernde Ausflüge in Freizeitparks stattfinden. Ich persönlich prognostiziere, dass sich die Plopsa Gruppe für den Park mittelfristig interessieren und ihn einverleiben wird, zumal es bereits Kooperationen gibt. Riesiges Wachstum wird es im Toverland nach der kommenden gähnend langweiligen Erweiterung nicht mehr geben. Troy ist und bleibt die herausragende Diva des Parks.