Den ersten Teil der langen Strecke nach Las Vegas fahren wir nach unserem Navi und passen gut auf, wann die Abzweigung zum Mojave National Preserve kommt, damit wir unseren eigenen Kopf durchsetzen können. Kurz nach dem Verlassen des Joshua Tree National Parks fahren wir zunächst einmal durch unendliche Weiten. Ich liebe es einfach, obwohl man streng genommen rein gar nichts sieht. Aber dieses viele "Nichts" überall fasziniert mich total.
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Kurz bevor es so weit ist kommen wir an Amboy vorbei und jetzt bin ich vollständig irritiert. Ich hatte vorher bei der Planung geguckt wo Amboy liegt und ob wir den Teil der Route 66 mitnehmen können unterwegs. Das Ergebnis war, dass es nicht ansatzweise auf unserer Route liegt und wir uns am nächsten Tag mit der Historic 66 zufrieden geben müssen... Hä?? Was habe ich denn da wieder gemacht? Auf mich ist auch kein Verlass
Amboy ist ein unheimlich winziges Kaff und direkt an der Tankstelle befindet sich die legendäre Route 66 Bemalung auf dem Boden. Die sind beide belagert von einer Motorrad Gang die ihr Fotoshooting inkl. Motorrad abhalten. Eigentlich haben wir es ja geringfügig eilig, aber das hat schon wieder so viel Kult, dass wir unser Auto einfach neben der Straße abstellen und der Gang ganz geduldig zuschauen.
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Danach schiebt die Gang ihr Fahrzeug von der Straße und verschwindet

. Sofort sind wir absolut alleine auf der langen geraden Straße und können diese inkl. Bemalung in Beschlag nehmen. Irgendwie ist das ein ziemlich cooles Gefühl, besonders weil es so unerwartet war.
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Es ist brüllend heiß und es ist nicht möglich mit den Knien den Asphalt zu berühren... Ich hab's versucht, tat weh

Es werden Bilder mit der Kamera und mit den Handys gemacht, man muss ja schließlich auch mal ein cooles Bild nach Hause schicken. Das muss aber bis nachher warten, zumindest bei mir. Ich bin ja schließlich auf's Wlan angewiesen, weil ich mir keine USA sim Karte zugelegt habe. Wir steigen zügig wieder in's Auto und fahren weiter. Nach wenigen Metern ist die Straße gesperrt, genau da, wo das Navi uns langschicken möchte, wir können nur nach links... Und da möchte ich lang! Was ein Glück!
Schnell nach dem gesperrten Abzweig begegnen wir dem Eingangsschild des Mojave National Preserves... Hier ist also der Ort, durch den unser Navi unter gar keinen Umständen fahren wollte... Wir werden uns noch wundern, was das Navi sonst alles so für komische Dinge möchte... Dazu aber am nächsten Tag mehr. Natürlich müssen wir auch hier kurz anhalten um das obligatorische Foto zu machen. Diesmal können wir aber nicht vernünftig genug parken um das Auto als Stativ zu nutzen und müssen getrennte Bilder machen.
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Wir bekommen ziemlich schnell das Gefühl, dass auch alle anderen Navis sich weigern die Leute hier durchzuschicken... Oder warum begegnen wir nicht einem einzigen Auto auf der gesamten Strecke durch dieses traumhafte Gebiet? Soll uns egal sein, das macht es nur noch schöner. Solange man keine Panne hat... Die bleibt uns glücklicherweise auch erspart. Total toll finde ich auch diese hügeligen Straßen, auf denen kann man richtig Spaß bekommen.
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Auch hier finden wir einige Joshua Trees
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Das Navi (das übrigens den Standart Namen "Uschi" trägt) hat sein Schicksal inzwischen gut angenommen und möchte zumindest nicht mehr wenden. Also machen wir den Ton wieder an und erlauben ihr wieder zu sprechen... Inzwischen hat sich auch die Ankunftszeit zu unserem Vorteil verändert und wir sind etwas entspannter.
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Wir verlassen das Preserve und fahren danach irgendwann auf die Interstate. Irgendwann kommen wir zwangsläufig an Primm vorbei und ich werfe ein paar traurige Blicke auf Desperado, den schönen Arrow Coaster, der für ein paar Tage der höchste Coaster der Welt gewesen war... Irgendwann vor vielen, vielen Jahren. Ich mag ihn total gerne, Dominik nicht so. Trotzdem wären wir (na gut... vor allem ich

) gerne nochmal gefahren, aber das Buffalo Bills schmeißt den Liftmotor grundsätzlich nur am Wochenende an. Schade... So bleibt es diesmal bei einer Durchfahrt.
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Von hier aus ist es jetzt wirklich nicht mehr weit. Nach ca. 30 Minuten kommt die Skyline von Las Vegas in unser Blickfeld und ich bin einfach nur glücklich, als ich diese riesen Hotels sehe. Ich liebe diese Stadt einfach und Dominik geht es genauso... Na wenigstens sind wir uns mal einig

Er möchte auch gerne mal eine Woche einfach nur hier verbringen... Naja, zu tun gibt es mit Sicherheit genug, aber ich weiß nicht ob ich das ertragen könnte, bei der schönen Natur in der Umgebung.
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Jetzt kommen wir aber mal zu der Frage: Was tun wir eigentlich hier? Vegas ist schließlich nachher nochmal auf der Route. Und ganz ehrlich? Irgendwie habe ich mir die Frage auch gestellt. Es war ja nun so, dass ich die Tour komplett alleine geplant habe... Alles stand schon und für diesen Abend war eigentlich ein Hotel in Laughlin gebucht. Und dann kam plötzlich Dominik an und hatte ein Angebot für Cirque du Soleil KA gefunden. Ein Unschlagbares. (Er wollte die Show damals schon sehen, war aber zeitlich nicht möglich). Das Angebot galt natürlich nur bis Ende August und nicht für Shows im September, wenn wir eigentlich da gewesen wären. Und weil man ja alles für seinen Partner tut, habe ich das Hotel in Laughlin storniert, die Cirque du Soleil Karten telefonisch gebucht (Online kam immer ein Fehler), genau wie ein Hotel in Vegas für eine Nacht. Wir haben uns für das America's Best Value Inn direkt neben dem MGM entschieden, weil wir eigentlich nur eine Dusche und ein Bett haben wollen und die Möglichkeit das Theater zu Fuß zu erreichen. Das haben wir auch alles bekommen, aber ich greife schonmal vorweg: Es ist das schlechteste Hotel der Tour. Aber es ist annehmbar für eine Nacht.
Hier checken wir jedenfalls erst einmal ein und bringen unsere Sachen auf's Zimmer. Dann geht es flott unter die Dusche und ab in die frischen Klamotten!
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Ab jetzt gibt es nur Handy Bilder, da wir die Kamera natürlich nicht mitgeschleppt haben!
Nachdem wir mit Duschen und Anziehen fertig sind machen wir uns sofort auf den kurzen Weg auf die andere Straßenseite zum MGM Grand. Unser Weg führt uns zuerst zum Theater, denn wir müssen noch unsere Tickets einsammeln, die ich telefonisch reserviert hatte. Wir haben uns für die frühe Vorstellung um 19 Uhr entschieden, damit wir nicht ganz so spät in's Bett kommen. Vielleicht wäre 21:30 doch besser gewesen, dann hätten wir mehr Zeit gehabt... Aber ich denke am Ende war das doch gut, denn wir sind schon ziemlich müde am Abend.
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Danach haben wir noch etwas Zeit (Die Tickets müssen eine Stunde vor Beginn abgeholt werden) und so gehen wir zum Players Club und holen meine Karte für die MyVegas Vergünstigungen ab. Das dauert auch ein paar Minuten und so bekommen wir die Zeit gut rum. Wir laufen noch ein wenig durch den Souveniershop der Show und ich muss feststellen, dass es tatsächlich einige schöne Shirts für Frauen gibt. Dann geht es auch schon fast los!
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Die Show war absolut grandios und das Bühnenbild erst... Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber es lohnt sich zu 100%! Die Plätze waren super und wir haben pro Person 70 Dollar bezahlt dank dem Angebot. Kann ich jedem empfehlen, der sich auch nur ein bisschen für solche Shows interessiert. Das ist bei mir eigentlich nicht der Fall, trotzdem bin ich begeistert.
Eine Sache geht allerdings so gar nicht: Bis 45 Minuten nach Showbeginn kommen immer wieder Leute und zwar keine Einzelnen, sondern in Massen. Wie kann man so viel Geld bezahlen und dann die Hälfte verpassen? Außerdem stört das auch total und ist unmöglich. Da finde ich die Regelung in deutschen Musicals besser... Sobald der Vorhang aufgeht sind die Türen zu und alle die zu spät kommen haben Pech gehabt und dürfen zur Pause rein.
Am Ende der Show dann das genau umgekehrte Phänomen: Der Vorhang ist nicht ganz zu und wir sitzen alleine im ausverkauften Saal. Alleine. Der Vorhang ist noch in Bewegung und ALLE springen auf wie bei einem Feueralarm und verlassen Fluchtartig den Raum. Ganz, ganz kurios.
Wir entscheiden jetzt nichts im überfüllten Shop zu kaufen und das stattdessen bei unserem zweiten Vegas Aufenthalt zu erledigen. Als wir rauskommen ist es dunkel und die Stadt findet zu ihrem wunderschönen Glanz zurück. Hach ist das schön hier!
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Danach müssen wir noch was essen und entscheiden uns für einen schnellen Burger bei Wendy's. Die Kette kenne ich noch nicht und bin ganz zufrieden... Ist halt nichts besonderes. Viel tragischer ist, dass ich diesmal echt vergessen habe ein Foto von meinem Essen zu machen
Dann geht es zurück in's Zimmer und zügig in's Bett. Gegen 23 Uhr geht das Licht aus!