Das wird der längste Bericht bisher, 70 Bilder habe ich dafür aussortiert. Das tut mir fast Leid, aber weniger geht halt einfach nicht
Eigentlich wollen wir heute gaaaanz früh aufstehen und den ersten Shuttle gegen 6 Uhr zu nehmen. So ist es überall empfohlen, damit der Trail noch leer ist und man vor der Mittagssonne wieder unten ist. Wir können uns an dem Morgen allerdings nicht dazu aufraffen und sitzen erst gegen 8 Uhr beim Frühstück. Das ist einigermaßen okay, aber auch nicht besonders toll, wie fast überall eben.
1.JPG
Um 8:30 sitzen wir im Auto und fahren die paar Meter bis zum Visitor Center. Eigentlich wollten wir hier den Shuttle nehmen, aber irgendwie wollen wir dann doch etwas unabhängiger sein und auf dem Parkplatz ist zum Glück noch genug Platz. Ab hier nehmen wir den Shuttlebus in den Zion Canyon, der uns bis zur Haltestelle "The Grotto" bringen soll. Im Zion National Park ist es so, dass in der Sommersaison nur Shuttles im Zion Canyon verkehren dürfen. Privat PKW dürfen nur dann bis zur Zion Lodge fahren, wenn sie dort ein Zimmer gebucht haben. Für alle anderen ist am Visitor Center Ende.
2.JPG
Mit der Überquerung des Virgin Rivers beginnt der West Rim Trail, dem wir erstmal eine längere Zeit folgen müssen.
3.JPG
4.JPG
5.JPG
6.JPG
Wir gehen um die Kurve und plötzlich steht dieser Kollege vor uns! Total nah und beeindruckend.
7.JPG
Da oben, auf die Spitze des Berges, da wollen wir hin! Angels Landing liegt auf einer Höhe von 1765 Metern.
8.JPG
9.JPG
Der Trail hat von Beginn an eine kontinuierliche Steigung, die wir etwas unterschätzt haben. Dominik ist nach 2 Minuten schon unfassbar am meckern, weil er schon wieder bergauf laufen muss. Das wird auch noch ein bisschen länger anhalten, aber zum Glück beruhigt er sich irgendwann und sieht ein, dass das alles mal wieder eine wunderbare Idee ist!
10.JPG
11.JPG
Nach einigen sehr anstrengenden und steilen Serpentinen (Von denen es auf dem Rückweg noch Bilder geben wird) biegen wir ab und landen in einer Schlucht, dem sogegannten Refrigerator Canyon. Der hat seinen Namen auch verdient, denn selbst bei großer Hitze (Wie am heutigen Tag) ist es hier angenehm kühl. Wir können uns ein wenig erholen, auch wenn es selbst hier weiter bergauf geht.
12.JPG
13.JPG
14.JPG
15.JPG
16.JPG
17.JPG
Plötzlich stehen wir vor einigen extrem steilen und kurzen Serpentinen, den Walter's Whiggles. Gott sei Dank liegen die zu dieser Tageszeit noch im Schatten, die machen auch ohne Sonne schon nicht besonders viel Spaß.
18.JPG
Nass geschwitzt kommen wir oben an und stehen jetzt erst vor der eigentlichen Herausforderung des Trails. Zuerst fällt unser Blick aber auf die Toilettenhäuschen, die einzigen am Trail und die letzte Chance für längere Zeit, nochmal auf Toilette zu gehen. Wir lassen die Chance aber aus, denn bisher haben wir alles, was wir getrunken haben, ja wieder ausgeschwitzt.
19.JPG
Wir könnten jetzt dem West Rim Trail noch weiter folgen, aber dafür sind wir ja nicht hier. Wir wollen zu Angels Landing!
20.JPG
Wir befinden uns am Scout Lookout und wie viele andere vor mir frage ich mich nun: "Wirklich?" Von hier unten sieht der Angels Landing Trail schon verdammt hart und eng aus und ich weiß nicht, ob ich das wirklich schaffe. Allerdings wollte ich das vor zwei Jahren schon gerne und jetzt habe ich sooo viel darüber gelesen. Natürlich gehen wir weiter. Also machen wir eine kurze Pause, trinken etwas, ich ziehe mir rutschfeste Fahrradhandschuhe an und los geht es, die Ketten warten! Schließlich gehört Angels Landing zu den spektakulärsten Wanderwegen der Welt... hat mir das Fernsehen und das Internet immer erzählt. Da kann man ja jetzt nicht kneifen.
21.JPG
22.JPG
23.JPG
24.JPG
Warnung Nummer 1!
25.JPG
Leider ist der Trail schon gut gefüllt um die Uhrzeit, zumindest hier unten. Einige Leute bleiben am Scout Lookout sitzen und warten auf Freunde und Familie, die sich den Trail hochtrauen. Andere drehen wieder um, weil sie es geschlossen nicht wagen wollen.
26.JPG
Kurz bevor wir den Trail betreten gibt es noch ein zweites Warnschild. Das besagt, dass seit 2004 sechs Menschen von den Klippen in den Tod gestürzt sind. Man soll diese Wanderung vermeiden, wenn es gefroren hat oder regnet. Außerdem wird man aufgefordert, auf die anderen Wanderer Rücksicht zu nehmen und niemanden zu drängen.
27.JPG
Und dann geht es auf den berühmten und berüchtigten Grad hoch zu Angels Landing. Leider gibt es vom Aufstieg nicht sehr viele Bilder, weil ich Dominik ca. 10 mal aufgefordert habe, endlich seine riesen Kamera wegzupacken. Er soll gefälligst beide Hände frei haben! Ab hier sind Ketten bis zum Ziel gespannt, an denen man sich festhalten kann.
28.JPG
29.JPG
30.JPG
Ab hier wird die ganze Nummer natürlich nochmal eine ganze Ecke anstrengender. Zum einen sind wir der Mittagssonne jetzt vollkommen ausgeliefert und zum anderen ist es nochmal wesentlich steiler. Man kommt nur langsam voran, an einigen Stellen muss man richtig klettern. Besonders spaßig ist es, wenn man so klein ist wie ich. An Vorsprüngen, an denen Dominik einfach hochgehen kann, muss ich mich mit ganzer Kraft hochziehen. Tatsächlich hat Dominik aber jedes Meckern eingestellt, seit wir die Ketten erreicht haben. Es ist zwar anstrengender, macht aber auch jede Menge Spaß! Die Aussicht wird mit der Zeit auch immer besser.
31.JPG
Nach einiger Zeit machen wir mal ein paar Fotos, von der Strecke, die wir schon hinter uns haben. Es sind nur 500 Meter vom Scout Lookout zu Angels Landing, die ziehen sich durch das durchgehende Klettern aber ganz gewaltig.
32.JPG
33.JPG
34.JPG
Es ist schon deutlich leerer hier oben, trotzdem kommen einem immer mal wieder Leute entgegen. Meistens funktioniert das alles total Problemlos und alle nehmen Rücksicht aufeinander. An Engpässen sind alle bereit zu warten, bis die andere Gruppe vorbei ist, ganz egal wie lange sie braucht. Dann gibt es aber zwischendurch immer wieder diese gestörten, die einfach außerhalb der Ketten an einem vorbei RENNEN, ohne jede Sicherung, direkt an der Kante. Unfassbar, wie lebensmüde manche Leute sind. Immer wieder trifft man tatsächlich auch Idioten, die sich mit Flip Flops nach hier oben verirrt haben. Etwas komisch finde ich auch die Eltern, die mit ihren Säuglingen auf dem Rücken den Berg erklimmen.
Jetzt sind wir bald oben!
35.JPG
36.JPG
37.JPG
38.JPG
39.JPG
Und jetzt SIND wir oben, an der Spitze von Angels Landing. Wir sind überwältigt von dem fantastischen Ausblick über den Zion Canyon und unendlich stolz auf uns, dass wir es bis hier oben geschafft haben. Wir bereuen es absolut nicht, egal wie anstrengend der Weg war. Der schmale Grad mit den Ketten ist unterwegs auch gar nicht mehr so schlimm, wie er von unten aussieht. Einige Abschnitte sind sehr schmal und es geht sehr tief runter, ja, aber ich hatte (komischerweise) zu keiner Zeit das Gefühl unsicher zu sein. Das heißt aber natürlich nicht, dass man nicht sehr vorsichtig sein sollte.
40.JPG
41.JPG
42.JPG
43.JPG
44.JPG
45.JPG
Wir bleiben bestimmt 45 Minuten hier oben und sitzen einfach nur auf der Spitze des großen Berges und genießen den Ausblick. Es ist wieder unfassbar warm heute, so fühle ich mich am wohlsten. Eigentlich haben wir gar keine große Lust wieder nach unten zu gehen, aber Dominik wird es langsam zu heiß hier oben und irgendwann müssen wir ja auch mal was essen und auf Toilette. Also treten wir den Rückweg an, aber natürlich nicht, ohne unterwegs noch ein paar Bilder zu machen. Die hier sind nicht mehr ganz am höchsten Punkt entstanden, aber schon noch weit oben, bevor es richtig in die Tiefe geht.
46.JPG
47.JPG
48.JPG
49.JPG
Kann mir jemand von euch sagen, was es damit auf sich hat? Gemalt? Versteinert? Egal, es sieht auf jedenfall wunderschön aus!
50.JPG
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.