Ein Tag im Weltvogelpark Walsrode
Verfasst: Sa 6. Jun 2020, 21:46
Am 25. Mai war ich mit einer Freundin im Vogelpark Walsrode. Auf der Homepage wird empfohlen, Karten online zu bestellen, Vorschrift ist es nicht. Da wir gerne unseren kostenfreien Eintritt über den Moviepark Saisonpass nutzen wollten, habe ich mich vorher erkundigt, ob und wie das geht. Es ging und war auch kein Problem, da es sich um einen Montag handelte, an dem nicht viele Besucher erwartet wurden. (Inzwischen hat der Moviepark ja bekannt gegeben, dass das Bonusprogramm nicht stattfindet und erst in Kürze eine Lösung für Vogelpark und Co gesucht wird. Da hatten wir dann wohl Glück!)
Zu den Corona-Regeln im Park: Abstand und Hygieneregeln wie üblich, Mundschutz in den Vogelhäusern und dort, wo es eng wird (was an dem Tag aufgrund der niedrigen Besucherzahl nicht vorkam), viele Desinfektionsmittelspender im Park, Bänke wurden auseinandergeschoben.
Das Restaurant und der Imbiss am Ausgang haben geöffnet, im Restaurant gelten ebenfalls die üblichen Regeln. Laut Homepage dürfen keine kommentierten Tierfütterungen stattfinden und keine Shows, dafür Trainingseinheiten über den Tag verteilt. Mit diesen Erwartungen betraten wir den Park und waren sehr positiv überrascht, was uns anstelle der „verbotenen“ Dinge geboten wurde – an vollen Tagen mag das allerdings etwas anders aussehen.
Am Pinguingehege waren wir zufällig etwa zur normalen Fütterungszeit. Der Tierpfleger teilte mit, dass er ja nicht füttern dürfe. Stattdessen hat er Fische auf der Mauer verteilt und man durfte – mit Abstand zueinander - selber füttern.
Anstelle der Flugshow fanden sowas wie „Generalproben“ statt, die auch mit viel Humor kommentiert wurden. Welcher Vogel kam, war wohl kurz vorher erst besprochen worden und wurde vom Spickzettel abgelesen. Manchmal wurde die Reihenfolge auch spontan umgestellt und einige Male mussten die Tierpfleger im Hintergrund sich den Vogel direkt wieder abholen, weil er Wurzeln geschlagen hatte auf der Bühne. Jede zweite Bank hatte man entfernt, so dass der Abstand gewährleistet war. (Nur die Greifvögel wollten sich einfach nicht an die Abstandsregel halten
). Es war sehr unterhaltsam, obwohl – oder gerade weil – vieles nicht klappte. Der Tierpfleger erzählte, dass die Mitarbeiter bedingt durch die Kurzarbeit nur alle 14 Tage im Wechsel da sind und die Vögel dementsprechend irritiert. Das wurde dann nachmittags sehr eindrucksvoll gezeigt, als ein Mitarbeiter auf der Bühne stand, der wohl sonst eher selten die Flugshow macht. Der Vogel (ich glaube, es war ein Geier) kam auf die Bühne gelaufen, sah den Tierpfleger, machte auf dem Absatz kehrt und wollte wieder abhauen nach dem Motto: „nö, den kenn ich nicht“. Er kam dann aber mit dem anderen Tierpfleger zusammen wieder zurück. Der Vogel, der sonst immer von der Hebebühne auf der anderen Seite der Rasenfläche startet, muss nun von einer 3 Meter hohen Balustrade starten, was er auch nicht so ganz einsieht. Außerdem merkte man vielen Vögeln an, dass sie nicht so richtig gut gelaunt und motiviert waren. Der Tierpfleger erzählte uns, dass es wichtig wäre, dass die Tiere jeden Tag bewegt und beschäftigt würden, aber einen Rhythmus und eine Routine würden sie aufgrund der Umstände diese Saison wohl nicht hinbekommen.
Einige Besucher waren überrascht, da ja im Internet stand, dass es keine Shows geben würde. Der Tierpfleger sagte daraufhin, dass sie auch keine Zeiten bekanntgeben dürften für das Training und dass, wenn noch ein paar mehr Leute sich dazugesellt hätten, er auch abgebrochen hätte. Insofern hatten wir vermutlich einfach den Vorteil, dass es in der Woche leer war.
Alles in allem fand ich das total interessant, weil man sich als Außenstehender gar keine Gedanken darüber macht, was die momentane Situation auch für die Vögel an Irritationen mit sich bringt.
Wie auch sonst konnte man viele Vögel füttern, auch im direkten Kontakt. Die Tukane haben wir leider verpasst, aber im Freifluggehege und bei den Loris waren wir. Die Vögel haben sich offensichtlich schon daran gewöhnt, dass alle mit Mundschutz rumlaufen, jedenfalls haben uns die Loris mehr belagert, als ich es sonst kenne.
Außerdem sei zu erwähnen, dass es viele süße Vogelbabys in den Aufzuchtstationen gibt, die zwar nicht öffentlich gefüttert werden, aber hin und wieder ein Köpfchen oder einen Flügel aus dem Karton strecken.
Auch die Rhododendronblüte im Park ist sehenswert.
Insgesamt finde ich, die Coronaregeln waren super umgesetzt und der Park hat aus den Einschränkungen alles rausgeholt, was ging. Ich werde auch jeden Fall noch einmal hinfahren, vielleicht schon nächste Woche.
Hier noch ein paar weitere Fotos:
Zu den Corona-Regeln im Park: Abstand und Hygieneregeln wie üblich, Mundschutz in den Vogelhäusern und dort, wo es eng wird (was an dem Tag aufgrund der niedrigen Besucherzahl nicht vorkam), viele Desinfektionsmittelspender im Park, Bänke wurden auseinandergeschoben.
Das Restaurant und der Imbiss am Ausgang haben geöffnet, im Restaurant gelten ebenfalls die üblichen Regeln. Laut Homepage dürfen keine kommentierten Tierfütterungen stattfinden und keine Shows, dafür Trainingseinheiten über den Tag verteilt. Mit diesen Erwartungen betraten wir den Park und waren sehr positiv überrascht, was uns anstelle der „verbotenen“ Dinge geboten wurde – an vollen Tagen mag das allerdings etwas anders aussehen.
Am Pinguingehege waren wir zufällig etwa zur normalen Fütterungszeit. Der Tierpfleger teilte mit, dass er ja nicht füttern dürfe. Stattdessen hat er Fische auf der Mauer verteilt und man durfte – mit Abstand zueinander - selber füttern.
Anstelle der Flugshow fanden sowas wie „Generalproben“ statt, die auch mit viel Humor kommentiert wurden. Welcher Vogel kam, war wohl kurz vorher erst besprochen worden und wurde vom Spickzettel abgelesen. Manchmal wurde die Reihenfolge auch spontan umgestellt und einige Male mussten die Tierpfleger im Hintergrund sich den Vogel direkt wieder abholen, weil er Wurzeln geschlagen hatte auf der Bühne. Jede zweite Bank hatte man entfernt, so dass der Abstand gewährleistet war. (Nur die Greifvögel wollten sich einfach nicht an die Abstandsregel halten
Alles in allem fand ich das total interessant, weil man sich als Außenstehender gar keine Gedanken darüber macht, was die momentane Situation auch für die Vögel an Irritationen mit sich bringt.
Wie auch sonst konnte man viele Vögel füttern, auch im direkten Kontakt. Die Tukane haben wir leider verpasst, aber im Freifluggehege und bei den Loris waren wir. Die Vögel haben sich offensichtlich schon daran gewöhnt, dass alle mit Mundschutz rumlaufen, jedenfalls haben uns die Loris mehr belagert, als ich es sonst kenne.
Außerdem sei zu erwähnen, dass es viele süße Vogelbabys in den Aufzuchtstationen gibt, die zwar nicht öffentlich gefüttert werden, aber hin und wieder ein Köpfchen oder einen Flügel aus dem Karton strecken.
Auch die Rhododendronblüte im Park ist sehenswert.
Insgesamt finde ich, die Coronaregeln waren super umgesetzt und der Park hat aus den Einschränkungen alles rausgeholt, was ging. Ich werde auch jeden Fall noch einmal hinfahren, vielleicht schon nächste Woche.
Hier noch ein paar weitere Fotos: