Während meines Urlaubs in den ersten drei Wochen der NRW-Sommerferien besuchte ich am 21. Juli 2010 zusammen mit der Familie den Europa-Park.
1975 gegründet, ist er heute der größte Freizeitpark Deutschlands und gemäß der offiziellen Statistik vor Efteling der zweitgrößte Freizeitpark Europas.
Wir brachen um 8 Uhr auf und kamen relativ pünktlich zur Parkeröffnung um 9 Uhr an. Das Parkleitsystem ist gut und völlig unproblematisch - genauso wie das Finden des Parks: Einfach die A5 entlang fahren und bei einem "Europa-Park Rust"-Hinweis die Autobahn verlassen. Parken tut man, wie sicherlich die meisten von euch wissen, direkt neben dem Silver Star, dessen Strecke mitten durch den Parkplatz verläuft.
Um den Eingang zu finden läuft man auf einer überdachten Strecke, bis man den Eingang sieht.




Ist man im Park (und hat folgerichtig den natürlich happigen Eintrittspreis von 35,- Euro bezahlt), ist man zunächst im deutschen Themenbereich mit einer schönen, innerstädtischen Straße.
Von da aus sind wir zunächst durch Italien zum Silver Star gegangen, der bekanntesten und zweitneusten Bahn im Park - ein klasse Fahrgefühl, da die Bahn schnell ist und zudem hoch hinaus geh. Das macht die Mercedes-Bahn zweifellos zu einer der besten Achterbahnen im Park (wenn ich schon mal ein wenig vorgreifen darf).



Von hier aus machten wir uns auf dem Weg nach Holland, einem kleinen Themenbereich in der Osthälfte des Parks. Auf dem kleinen Platz befindet sich ein mit "Monsieur Cannibale" baugleiches Karussell mit dem Namen "Koffie Kopjes".
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Auch der Dark Ride "Piraten in Batavia" befindet sich im Themenbereich Holland. Der Dark Ride selbst ist nicht sehr gut gemacht, nichts im Vergleich zu De Efteling. In Botten durchfährt man einen z.T. von "Fluch der Karibik" inspirierte Piraten-Szenerie. Die Bewegungen der Figuren wirken hölzern und eintönig - genauso wie die Figuren selbst. Die Musik passt nicht. Überall sieht man, dass die Attraktion doch letztendlich ein handwerkliches Produkt ist - das kann über die ganze Fahrt hinweg nicht ausgeblendet werden. Aufgrund des stark rötlichen Lichts waren Bilder nicht möglich.
Weiter gings zum benachbarten Skandinavien mit seinem Fjord-Rafting - einer nicht schlechten Bahn, die das Niveau der Pirana aber meiner Meinung nach verfehlt, da spannende Szenen fehlen und die Bahn in meinen Augen (und das Trotz Wasserfontänen, die Passanten von außen gegen Bares aktivieren konnten) etwas zu berechenbar ist.



Auch im skandinavischem Themenbereich: Die Umsetzung der Geschichte der früheren Ostseeinsel Vineta. Vom Aufbau her hatte das Parallelen zu Darstellungen in Efteling.



Im Isländischen Themenbereich befindet sich die neuste Achterbahn im Park, Gazproms "Blue Fire". Zunächst eine waargerechte Strecke, auf der man aus dem Stand mit Höchstgeschwindigkeit entlangrast, dann eine Strecke voller spannender Fahrelemente, wie Loopings und Schrauben. Genau wie Sivler Star ist die Bahn sehr schnell, dazu hat sie noch eine aufregende Streckenführung. Auch gut: Der eigene Puls wird beim Fahren mit der Bahn gemessen - sehr interessant







Weiter gings in den portugiesischen Themenbereich mit seiner Hauptattraktion "Atlantica Supersplash".


Aufgrund zu hoher Wartezeit (60 Minuten, selbst bei der Blue Fire mussten man nur 50 Minuten warten) sind wir hiermit nicht gefahren und zum spanischen Themenbereich weitergegangen.
Als Attraktionen gibts hier nur zwei Karussells:


Nach einem großen Essen im Seerestaurant fuhren wir mit dem Alpenexpress Enzian, einer einfachen, alten Bahn mit einem Indoorbereich - ganz nett auf jeden Fall (wenn natürlich auch technisch von Vorgestern, aber das muss es halt auch geben, keine Frage)...

Anschließend ging es auf die Märchenallee, die mich als Efteling-Fan natürlich etwas interessieren. Ich muss sagen, dass die Darstellungen zwar ganz gut sind, um während ds Anhörens eines Märchens etwas zu gucken zu haben, mehr allerdings ist es auch nicht.
Die Märchen sind entlang einer Straße in einfachen Holzhütten zu sehen, links kann man per Knopfdruck den Erzähler bzw. die Erzählerin "aktivieren". Erstmal die Bilder:
DER GESTIEFELTE KATER:




TISCHLEIN-DECK-DICH:


DER WOLF UND DIE 7 GEISSLEIN:


ASCHENPUTTEL:


SCHNEEWITTCHEN:


RUMPELSTIZLCHEN:




ROTKÄPPCHEN:



DORNRÖSCHEN:


HÄNSEL UND GRETEL:


Fazit Märchenallee: In der Praxis zwar zu gebrauchen, erfüllen die Darstellungen - die in ihrer Machart durchaus mit den Efteling-Märchen zu vergleichen sind, doch nur zu 5-10 Prozent das Efteling-Niveau. Zu künstlich die Figuren, zu monoton die Bewegungen; da geht viel mehr!!!
Weiter ging es querfeldein in den griechischen Themenbereich zum "Abenteuer Atlantis" (2007). Hiervon hätte ich anderes erwachtet. Gestalterisch bewegt sich die Attraktion klar auf unterstem Level, der Fokus liegt klar im spielerischen Bereich: In einer Meeresszenerie müssen Gegenstände abgeschossen werden, dafür gibts Punkte. Als Hilfsmittel können die Zweierwaggons per Steuerknüppel gewendet werden.


Fazit: Abenteuer Atlantis überzeugt spielerisch und technisch, aber keinesfalls gestalterisch. Die Musik ist zudem für meinen Geschmack zu kitschig

Als nächstes gings zur Fluch der Kassandra, einem Madhouse. Hier von gibt e skeine Bilder.
Fazit: Technisch moderner als die Villa Volta mit mehr und stärken Effekten. Die Musik sowie die Story sind eher zweitrangig und überzeugen weniger - und gerade erstere gehören für mich bei so ner Attraktion einfach dazu.
Die Wasserachterbahn Poseidon ließen wir aus...


Im Anschluss hieran gings in die Schweiz in den Matterhorn-Blitz.

Diese Achterhahn aus dem Jahr 1999 ist nicht sonderlich schnell, hat aber doch ihren Charme - man spürt in ihr das Handwerkliche, das hat sie mir persönlich sympathisch gemacht. Auch hat mir die Thematisierung im Wartebereich (Das Inneres eines Bauernhofes m. Puppen / Animatronics) recht gut gefallen; nicht schlecht gemacht.
Doch: Keine Müdigkeit vortäuschen und so ging es weiter zum EuroSat, einer Achterbahn im Dunkeln in Frankreich (Die Kugel

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Fazit hiervon: Relativ kurzes Anstehen (Kapazität: 1600 Personen pro Stunde). In einer Raumfahrt-Szenerie der 1980er-Jahre ist die Bahn zwar solide, aber auch nicht richtig gut, sie ist halt schon über 20 Jahre alt. Erst gehst für lange Zeit spiralförmig nach oben. Es wird immer dunkler - und dank des Wetters beim Ausflug auch noch unerträglich heiß. Als ich so ziemlich am obersten Punkt der Alluminium(?)-Kugel angelangt war, hatte ich das Gefühl, bald einzugehen. Die Fahrt selbst ist mit "immer ein wenig runter und ein paar Kurven" recht gut beschrieben. Am Ende stellte ich entsetzt fest, dass es draußen (bei 35°) deutlich kälter war als im Inneren.
Den Aussichtsturm Eurotower (ebenfalls im französischen Themenbereich gelegen) suchten wir nicht aus, da ich aber ein Foto habe, erwähne ich ihn kurz.

Um 15:30 Uhr suchten wir das 4D-Kino (FRA) auf. Dort lief der neue Streifen "Sammys große Abenteuer", der - genau wie Panda Droom - den Naturschutz thematisiert. Fazit: Sehr gut. Der Film war technisch klar besser als sein Pendant im Efteling, auch die Synchronisierung sehr gut. Die Effekte sind ähnlich wie im Panda Droom. Eine Thematisierung der gesamten Attraktion auf das Filmthema gibt es nicht - zumal der Film ja wohl doch öfters wechselt da.
Im Anschluss hieran ging es in den italienischen Themenbereich, der relativ nah am Ausgang liegt. Hier besuchten wir die beiden Themenfahrten "Geisterschloss" und "Ciao Bambini". Zunächst gings ins Geisterschloss.






Dies war die meiner Meinung nach beste Themenfahrt im Park (zumindest die beste, die ich besucht habe). Gute Streckenführung, "Schauderhafte" Szenerien, auch einige Schreckelemente. Das Dargestellte war zudem abwechslungsreich und voll einiger Überraschungen. Auch gut: Das Absenken des Bodens im Wartebereich.
Dann gings zu "Ciao Bambini".












Ihr merkts schon: Nichts im Vergleich zu Carnaval Festival; weder von der Gestaltung der Szenerie (wie fast überall im Park unsinnige Bewegungen der Figuren, kitschige und primitive Gestaltung der Figuren und Objekte) noch von dem Fahrzeug selbst (zu eng), noch von der Musik her (nervig). Aber gut, vieles davon ist Ansichtssache. Trotzdem von mir gibts dafür: 0 Punkte!
Danach ging es nach Besuchen des Schlosses und des Gartens daneben auch schon wieder zurück.
Das waren aber natürlich noch nicht alle Bilder, ich habe auch von einigen Fassaden und Landschaften Bilder gemacht. Diese gibt es nun hier, aufgegliedert nach Themenbereich:
DEUTSCHLAND:



































ITALIEN:









PORTUGAL:

RUSSLAND:



HOLLAND:

SPANIEN:





SCHWEIZ:

GRIECHENLAND:





ENGLAND:





FRANKREICH:







ABENTEUERLAND:



SKANDINAVIEN:





K. BESONDERES GEBIET:










GESAMTFAZIT:
Was also kann man von diesem Freizeitpark halten?
Hier nun die Parkbewertung in Kategorien:
1. Die Achterbahnen
Insbesondere die beiden neuen (Silver Star und Blue Fire), aber auch die älteren Achterbahnen sind einsame Spitze. Zwar besitze ich keinesfalls den nötigen Überblick, aber ich schätze, dass das sogar auf europäischer Ebene ganz oben mitspielt.
Wertung: 5/5 Pkt.
2. Die Themenfahrten
Insgesamt sehr mittelmäßige Rides, teilweise sogar grottig in der Gestaltung. Einziger Lichtblick in meinen Augen: Das Geisterschloss in Italien (wobei ich ein paar Dark Rides auch nicht getestet habe).
Wertung: 2/5 Pkt.
3. Infrastruktur
Die Parkplätze waren sehr gut ausgeschildert und sind wirklich gut zu finden. Im Park findet man dank vieler Schilder fast immer den Weg zu den Attraktionen, die man sucht.
Wertung: 5/5 Pkt.
4. Essen / Trinken
Insgesamt 32 Essensbetriebe sind auf dem Parkgelände - in nur einem habe ich bei meinem Ausflug gegessen - im österreichischen "See-Restaurant". Dort schmeckte das Essen ausgezeichnet; auch die Sitzgelegenheiten waren ansprechend. Einziges Manko: Die recht hohen Getränkepreise, aber gut was soll man auch anderes erwarten

Wertung: 4/5 Pkt.
5. Grünanlangen
Die Grünanlagen sind ein großer Pluspunkt für den Park. Sehr schön gemacht, omnipräsent - und man sieht immer irgendwelche Gärtner umherwuseln. In dieser Hinsicht auch klasse: Der Zaubergarten am Schloss Balthasar, der eine Vielzahl von Gewächsen aufweißt. An einigen Stellen finden sich auch idyllische Aussichten, so oft an den Gewässern des Parks - oder auch auf Picknickwiesen im Deutschen Themenbereich.
Wertung: 4/5 Pkt.
6. Sauberkeit
Der Park war insgesamt sehr sauber. Eingeschlossen sind hierbei sowohl die Warteschlangen, als auch die Parkwege. Mülleimer finden sich überall.
Wertung: 5/5 Pkt.
7. Personal
In wenigen Kontaktaufnahmen präsentierte sich das Personal nicht unfreundlich. Ansonsten verhielt es sich eher unauffällig. Obwohl ich mangels eines größeren zu klärenden Problems die Personalsituation nicht vollständig überblicken konnte, kann man trotzdem sagen: Nichts zu bemängeln.
Auch positiv: Da der Park eine Vielzahl französischer Gäste hatte (die französische Grenze ist ja nur einen Katzensprung entfernt), sprachen die Mitarbeiter oft französisch.
Wertung: 4/5 Pkt.
8. Wasserbahnen:
Insgesamt ist festzuhalten, dass der Europa-Park eine breite Auswahl an Wasserbahnen und auch an sonstigen Wasserattraktionen bereithält. Die meisten hiervon sind erst in den letzten Jahren entstanden. Hierzu gehören etwa das Fjord-Rafting in Skandinavien, Atlantica SuperSplash in Portugal oder auch das "Whale Adventures Splash Tours" im noch sehr neuen isländischen Themenbereich.
Alles in Allem also eine sparte, die man in Rust erst kürzlich entdeckt hat. Einzig die Tiroler Wildwasserbahn ist hier schon etwas älter.
Gerade in den Sommermonaten haben die Wasserattraktionen Hochkonjunktur und haben zum Teil die höchsten Wartezeiten von allen Attraktionen. Und insgesamt erfüllen sie die Erwartungen auch sicherlich - allesamt solide; gute Bahnen.
Wertung: 4/5 Pkt.
9. Musik
In dieser Kategorie hat der EP nicht viel zu bieten. Oft ist die Musik einfach nur nervig und dann spielt sie oft nur eine äußert untergeordnete Rolle.
Wertung: 1/5 Pkt.
10. Äußere Thematisierung
Die äußere Thematisierung war top, die Gebäudefassaden wirken harmonisch und zugleich realistisch, besonders in der Straße im deutschen Themenbereich.
Wertung: 5/5 Pkt.
GESAMTPUNKTE: 38/50
Eigenes Urteil:
Nach dieser Semi-objektiven Bewertung nach bestimmten Kriterien will ich nun auch zu einer eigenen Bewertung kommen. Meine Parkrangliste sieht nun wie folgt aus:
1. Efteling
2. Europa-Park
3. Phantasialand
4. Movie World
Ich gehe nochmal nach Punkten vor:
+ Die Achterbahnen: Viele Bahnen vorhanden, diese Bahnen sind oft einsame Klasse
+ Äußere Thematisierung: Sehr schöne Häuserfassaden, Brunnen, Geländer, Parkleuchten etc.
+ Grünanlagen / Floristik: Ersteres im Top-Zustand, letztere omnipräsent und gut gepflegt
+ Große Auswahl an Attraktionen
+ Gutes Essen zu guten Preisen (insgesamt)
+ Gute Transportmittel: Panoramabahn und EP-Express bringen einen überall hin
- Innere Thematisierung oft grottig, gerade wenn es um Themenfahrten geht
- Nervige Attraktionsnamen: Unsinnige Untertitel ("Pegasus - die Youngstar-Achterbahn") oder Ellenlange Bezeichnungen ("Whale Adventures Splash Tours")
- Nicht alle Attraktionen sind perfekt gestaltet, viele weisen Makel auf
- Hoher Eintrittspreis
- Themenfahrten sind oft unterklassig und spielen zudem kaum noch eine Rolle
HINWEIS: Die vielen Bilder werden hier nicht richtig angezeigt, zum ansehen müsstet ihr einfach draufklicken, denn ca. 160 Bilder umzuformatieren ist mir etwas zu viel Arbeit
