Nach der Ankunft mit dem Shuttlebus auf dem Parkplatzgelände erblickte ich ein Auto von Skoda mit allerhand bunten Aufklebern auf einem Podest. Das Auto war weder thematisiert, noch hatten die Aufkleber irgendwas mit dem Gardaland zutun. Man könnte sagen es war einfach Werbung für Skoda, aber ziemlich auffällige. Ok, es ist noch nicht im Park, da lass ich mirs noch gefallen.
Dann gehts durch eine Unterführung unter einer Straße hindurch auf einen sehr großen runden Platz mit Palmen und Felsen, sowie dem Eingang drumherum. In der Mitte des Platzes thronte eine Große goldene Statue von Prezzemolo, dem Parkmaskottchen. Der gesamte Platz wirkt aufgrund der Größe sehr wuchtig und man würde sowas in der Art nicht umbedingt in Europa vermuten. Bereits von diesem Platz sind 2 Achterbahnen zu sehen. Und zwar Blue Tornado und Raptor. Dann ging es durch einen recht kleinen Eingang (weder besonders breit noch hoch) in den Park. Ein so großer Vorplatz und ein so kleiner Eingang. Wirkt doch schon etwas unpassend. Ein richtiges Eingangsportal wie im Europapark oder Efteling sucht man hier vergebens.
Im Park sollte es dann als erstes zur Parkeisenbahn, dem Transgardaland Express gehen. Es war nicht gerade leer, und so klappte es nicht im ersten Zug mitzukommen. Manch anderer Park würde da schon nen 2. Zug einsetzen. Ist im Gardaland aber nicht so. Zum Glück ist die Strecke nicht solang, so dass das warten nicht so lange gedauert hat. Aber irgendwie frag ich mich wozu ein Park eine Eisenbahnstrecke mit nur einer Station, die gerademal durch 1/4 der Parks verläuft braucht.
Noch dazu der einzige Bahnhof in nem Mittelalterbereich. Eine Zeit wo noch keine Züge erfunden waren. Wirkt also nicht so umbedingt stimmig. Trotz der Tatsache, dass die Strecke nur durch 1/4 des Parks geht wurden mindestens 6 Brücken für die Strecke gebaut, wo entweder die Bahn drüberfährt oder ein Weg über die Strecke führt. Ich versteh das bei dieser kurzen Strecke nicht. Brückenkonstruktionen sind ja nicht gerade billig.Leider sieht man auch fast garnichts außer Bäume bei der Fahrt. Die meisten Attraktionen sieht man während der Fahrt nicht. Die Strecke führt vorbei am Raptor und am Kinderbereich Fantasy Kingdom, mehr sieht man nicht.
Und der Weg vom Ausstieg der Parkeisenbahn führt tatsächlich in einen Souvenirshop. Das bringt nur Merlin fertig.

Vom Mittelalterbereich ging es dann ins Fantasy Kingdom. Dort erwartet einem neben allerhand Kinderattraktionen ein Madhouse namens Magic House, dass im Keller eines riesigen Baumes untergebracht ist. Man betritt zunächt einen thematisierten Aufzug, mit dem man nach unten fährt. Unten dann folgt die Preshow mit Prezzemolo, neben dem tatsächlich der Nesquik Hase steht. Was der da wohl zu suchen hat.

Insgesamt macht der Themenbereich aber nicht den besten Eindruck. Überall blättern die Farben ab. Allerdings hat man beim Baum was getan. Der ist nun wieder ein richtiger Blickfang.
Weiter ging es dann am Raptorengehege vorbei. Ja, nur vorbei. Wollte die anderen Attraktionen schließlich noch lebend fahren und beschloss dem Raptor erst zum Schluss einen Besuch abzustatten.
Weiter gings zu I Corsari. Der Weg in Richtung Piratendorf führt deutlich aufwärts. Vermutlich weil der Hauptweg über I Corsari verläuft.
Um zum Eingang zu kommen muss man erst das Piratendorf durchqueren. Das Dorf wirkt sehr schön. Erinnert ein wenig an den Harry Potter Bereich in Orlando. Nachdem man das ganze Dorf mit allerhand Läden durchquert hat folgt eine Kurve und es geht hinter den Häusern den ganzen Weg wieder zurück. Ich dachte erst ich bin da falsch, weil da irgendwie keiner lang gegangen ist, es ging dort aber tatsächlich zu I Corsari. Ich wette einige ungeduldige werden den Eingang erst garnicht finden.
Da ich schon des öfteren gelesen habe, dass das Gardaland bei Darkrides zu den Top 3 in Europa direkt hinter Disney und Efteling zählen soll erwartete ich nicht gerade wenig.
Nachdem es ein wenig zickzack ging, gings in ein Schiff, indem sich der Indoor-Wartebereich nach unten schlängelt. Und es war total leer. Wartezeiten gab es nur wegen dem etwas langsamen Personal. Bei nur 3-4 Leuten, die vor mir anstehen lass ich mir das gefallen.
Genauso wie bei Pirates bei Disney gibt es eine Doppelladestation, wo 2 Boote gleichzeitig beladen werden können.
Man belud jedoch nur jedes 2. Boot. Was bei Disney nicht umbedingt schlimm wär fällt hier doch eher negativ auf.
Denn die Boote fuhren nicht unabhängig sondern immer 2 Boote aneinandergekettet. Wenn man im ersten Boot sitzt wärs ja noch ok, dummerweise wurde immer nur das 2. Boot beladen, sodass man immer ein Boot vor der Nase hat. Das schadet doch irgendwie schon sehr. Wirkt teilweise störend in den Szenen und man sieht in den dunkeln Bereichen immer voher schon wo es langgeht. Noch dazu wirkt die ganze Attraktion nicht so eigenständig wie Piraten in Batavia, sondern eher wie eine billige Pirates Kopie. Denn einige Szenen erinnern verdächtig an Pirates, ohne das die Attraktion auch nur annähernd daran kommt. Die meisten Szenen wirken zu undynamisch, es passiert einfach zu wenig. Noch dazu gehen die Szenen nicht direkt ineinander über, sondern es ist fast immer ein ganzes Stück dazwischen außerhab der Szenen. Noch dazu fehlt leider ein richtiger Drop. Es gibt etwa 3 Abfahrten von 1-3 Metern und diese sind dank des vorne angeketteten Bootes nichtmal überraschend. Erstaunlicherweise geht es zum Schluss einen mindestens 15 Meter hohen . Was mir dann aber doch gut gefallen hat war die Unterwasserszene. Mit Licht und Sprühnebel vermittelt das gut die Athmosphäre einer Unterwasserwelt. Da hat man sich mal was eigenes interessantes überlegt was auch überzeugt. Die meisten Szenen wirken aber einfach langweilig, weil entweder kaum was passiert oder man es schon von Disney kennt, oder beides. Leider gibt scheinbar keinen Anhaltspunkt wo das ganze nun spielt. Ich würde wie bei Disney auf Karibik tippen. Es ist aber samt Wartebereich alles durchgängig thematisiert, deshalb war ich leicht geschockt als ich die Station verlassen hab. Man verlässt die Attraktion tatsächlich über 2 Rolltreppen, wo neben sich Betonwände befinden. Man entführt die Leute mit recht aufwändigen Mitteln in eine andere Welt und dann reißt man die Leute mit dieser Parkplatzathmosphäre wieder raus. Die gefühlt größte thematische Entgleisung, die ich je in einem Themenpark erlebt hab. Ich finde sowas geht eigentlich garnicht. Wobei ich das mit Themenpark eh etwas strittig finde. Es gibt nichtmal richtige Themenbereiche.
Ich würde zwar nicht sagen es wäre ein kompletter Pirates Abklatsch, für weite Teile des Rides trifft das aber leider zu.
Ich will nicht sagen, dass die Attraktion schlecht ist. Für mehr als ganz nett reicht es aber nicht. Würde es etwa auf ein Level mit der Hollywood Tour stellen.
Danach muss man wieder den parallelen Weg zum Dorf nehmen, dann durch ein Restaurant hindurch und nochmal durchs gesamte Piratendorf durch. Alles unnötig.
Weiter gings zu Fanta-The Ride. Den meisten wohl besser bekannt als Magic Mountain. Warum Fanta-The Ride? Also in gesamten Bereich der Attraktion sieht man mindestens 200 mal das Fanta Logo. Und falls ihr glaubt das wäre ironisch gemeint und übertrieben, der kennt wohl Merlin schlecht.

Und das ist alles nicht übertrieben was ich schreibe, ist einfach so.
Wie es der Europa Park mit Werbung macht finde ich noch akzeptabel. Wobei ich das mit dem Gazprom Logo auf dem Wagen schon grenzwertig finde. Werbung indem Maße wie es das Gardaland hier betreibt kann ich einfach nichtmehr gutheißen. Die Ausmaße würde ich hier schon als Pervers bezeichnen. Noch dazu befindet sich direkt daneben noch eine große digitale Werbetafel auf der verschiedenste Werbung gemacht wird.
Aber nun zurück zu Fanta-The Ride. Die Wartezeit betrug etwa 30 Minuten. Es war aber nur ein Zug im Einsatz, obwohl es 2 gibt. Ist ein typischer Vekoma Looper, der sich aber noch gut fährt. Weiter gings mit der Wildwasserbahn mit typischen Holzfällerthema. Typische Wildwasserbahn, man wird nass aber nicht so sehr, zumindest bin ichs nicht geworden. Wartezeit lag etwa bei 10 Minuten.
Weiter gings zu Sequioa Adventure, was direkt nebenan lag. Mein erster Coaster diese Typs. Eingentlich sehr ansprechend im Holzfällerthema gestaltet, wenn aber bei Baumstämmen schon Farbe abblättert wirkt das nicht gerade authentisch. Da hätte man echtes Holz nehmen können, da würde das dann nicht passieren. Die Wartezeit lag bei etwa 30 Minuten. Die Taktung ist miserabel. Etwa jede knappe Minute fährt nur ein Wagen ab. Ich will garnicht wissen, was da im Hochsommer los ist. Der Coaster ansich ist aber sowas von unnötig. Anstatt dass es Spaß macht sind die relativ langen Überkopfteile nur unangenehm und ich verzichte gerne auf weitere Fahrten.
Dann ging es in die hinterste Ecke des Parks, einem riesigen Platz mit diversen Attraktionen. Dieser Bereich ist ein einziger Schandfleck und dem Park sollte das eigentlich peinlich sein. Paar Attraktionen wie Topspin und Karussels einfach hingeklatscht. Nichtmal thematisierte Zäune oder Gitter im Wartebereich. Noch einige hässliche Spielbuden. Dazu notgeflickte Wege, wie ich sie zwar von vielen Straßen kenne, aber noch nie in nem Park gesehen hab. Auch nicht gerade angenehm für die Füße. Und natürlich perfekter Blick auf das Fanta-Plakat am Magic Mountain Lifthill. Der Park sollten sich für dieser Bereich echt schämen. Etwas besser in diese Bereich sind dann die Monorailstation und die Kinderachterbahn gestaltet. Die Achterbahn kann aber jeder fahren. Dann ging es wieder aufwärts zur Monorailstation. Und warum das schon der 3. Park in Italien ist, indem die Monorailstation sich in der hintersten Ecke des Parks befindet weiß ich nicht.
Die Strecke ist recht kurz, für meinen Geschmack etwas zu kurz, erlaubt aber einige gute Fotomotive. Und zum Schluss der Fahrt gibt es einem guten Blick auf den Gardasee.
Wollte mir dann ein Getränk unterhalb der Station kaufen. Und normalerweise kenn ich das so, dass man entweder zuerst das Essen holt und dann bezahlt, oder gleichzeitig Essen bekommt und zahlt. Hier war es umgekehrt, erst bezahlen und dann essen oder Getränke holen. Dummerweise steht das nicht auf Deutsch da. So braucht man für die ganze Prozedur beim ersten mal locker 20 Minuten, wenn man nicht weiß wie es läuft und sich falsch anstellt.
Weiter gings zu Ramses-il risveglio. Ehemals ein klassischer Darkride, jetzt ein interaktiver Darkride.
Die Attraktion hat eine sehr anspruchsvolle Außenfassade und im Stationsbereich zeigt unter anderem ein riesiger Kopf wie aufwändig das Gardaland Attraktionen thematisieren kann. Leider wieder Zickzackwege zur Attraktion, dafür nur 5 Minuten Wartezeit. Das was aber in der ersten Hälfte der Attraktion kommt, da kann man echt nicht viel zu sagen. Ägyptische Tempelwände, alle paar Meter ein paar Kisten aufeinadergestapelt mit mehrmals nem kaputten Computermonitor drauf. Es wiederholt sich einfach immer das selbe, und das ist nicht viel. Später kommen so ne Art Roboter, wo man draufballern muss und ein paar Laser. An mehr erinner ich mich nicht. Aber soviel war da auch nicht. Was die Außenfassade und die Stationsgestaltung versprechen kann der Ride nicht halten. Wie I Corsari, nicht schlecht aber auch nicht so wirklich gut.
Nach der Fahrt gings durch einen etwas zu eng geratenen Souvenirshop. Es dauert bis man durch ist wenn Leute vor den Souvenirs stehen.
Verlässt man Ramses blickt man auf eine Art orientalischen Palast. Zwar ist Ägypten ein orientalisches Land, jedoch ist da irgendwie kein Bezug zu Ramses. Gestaltungstechnisch ist es komplett unterschiedlich. Im Palast befindet sich ein großes Restaurant. Überhaupt ist alles bunt durcheinandergewürfelt und es gibt fast nur 1 Attraktion-Themenbereiche. Offiziell gibt es sogar garkeine.
Gegenüber vom Palast und Ramses befinden sich diverse unthematisierte Snackbuden. Ein weiterer Schandfleck im Park.
Dann führt der Weg erstmal ein ganzes Stück abwärts, es geht vorbei am ehemaligen Time Voyagers Theater, und was soll ich sagen, seht selber. So eine tolle Fassade und dann die kleine Spongebob-Figur daneben. Eine weitere thematische Entgleisung. Auf einen Besuch hab ich verzichtet. Weiter führt der Abschüssige Weg zu Toiletten. Und dann ohne an einer einzigen Fahrattraktion seit Ramses vorbeizukommen führt der Weg auf einmal wieder deutlich aufwärts. Ich frage mich wer dafür verantwortlich ist.
Dann vorbei am Freefall und Aussichtsturm, vorbei an Mammut und dem Rafting zu Fuga da Atlantide.
Trotz der relativ überschaubaren Anzahl an großen Attraktionen geht man dank des undurchdachten Wegesystems und dank fehlender Transportsysteme unnötig weite Wege.
Bereits von weitem sieht man die wuchtige und imposante Fassade von Fuga da Atlantide. Die imposante Gestaltung erinnert zunächst eher Orlando als an europäische. Man fragt sich zunächst wie der Park sowas stemmen konnte.
Als man in dem Bereich ankommt weiß man warum. Das Baumaterial ist ziemlich billig. Es sind an vielen Stellen schon Risse in der Thematisierung. Dann ging es zum Anstellbereich. Wartezeit lag bei 95 Minuten.
Oh, sorry, meine Tastatur hat ausversehen ne 9 zuviel getippt.

Weiter gings dann zum schön gestalteten Rafting im Dschungelstyle. Allerdings auch hier macht die Werbung wieder einiges kaputt. Am Eingang und Gegenüber der Station sind Werbeplakate eine Fotofirma. Man fühlt sich praktisch wie im Dschungel beim Einstieg. Rundherum Dschungelpflanzen und passende Thematisierung und man klatscht da ne Werbetafel hin und macht alles kaputt. Sowas von unnötig, soviel Geld kann das doch auch nicht bringen. Es ist zwar nicht so der overkill wie bei Magic Mountain, dafür wurkt es umso deplatzierter.
Weiter gings zum benachbarten Blue Tornado. Hier gab es etwa 30 Minuten Wartezeit. Der einzige Vekoma Inverter den ich kenne wo es gleich 3 Züge gibt. Deshalb ist es umso unverständlicher wieso nur ein Zug fuhr. Es gab wiedermal die Gardalandtypischen Zickzackwarebereich. Und uf das an jeder Ecke hingewiese Rauchverbot im Wartebereich halten sich leider so einige nicht. Dann war es soweit. Und ein SLC kann tatsächlich sehr viel Spaß machen. Das liegt hier vor allem an 2 Dingen, die diesen SLC von anderen abhebt. Dichte Nebeldusche vorm Looping und eine Highspeedkurve zum Schluss. Hättenicht gedacht, dass diese 2 Dinge soviel bewirken. Damit der beste SLC mit dem ich bisher gefahren bin. Es bleibt aber dennoch halt ein Standardcoaster den man fast so in vielen Parks findet.
Dann brach die letzte Stunde an und es gibt zum scheinbaren Highlight des Parks, Raptor. Wenn man das "Raptorgehege" betritt befindet man sich in einer Art Hochsicherheitsbereich. Die Gestaltung des Coasters weiß zu überzeugen, noch dazu fliegt der Raptor mehrmals über die Wege und alles wirkt sehr stimmig. Betritt man den Wartebereich wird die Musik lauter und bedrohlicher. Im letzten Bereich des Wartebereichs befindet man sich in einer Art Käfig. Dort sind nicht nur hohe Zäune drumrun sondern auch ein Gitter über einen drüber. Direkt darüber kommt der Raptor aus der Inversion gefahren und "fliegt" direkt über dem Gitter entlang. Das wirkt schon sehr geil. Das entschädigt auch dafür, dass man wieder zickzack gehen muss. Die Wartezeit lag übrigens bei 25 Minuten. Es gibt keine extra Warteschlange für die erste Reihe. Es werden immer so viele Leute durch die Drehkreuze gelassen wie in den Zug passen. Dabei werden die Leute auf beide Seiten der Station verteilt, denn anders als bei Furius Baco geht man nicht nur auf einer Seite durch die Gates, sondern auf beiden. Da dann alle auch auf der Einstiegsseite wieder aussteigen und vor/hinter den Stationgates zum Ausgangstor gehen dauert die ganze Abfertigung natürlich länger. Hier würde sich ein getrennter Ein -und Ausstieg bei weiteren B&M Wingridern anbieten. Außerdem ist die Sitzposition von der Schiene aus gesehen tiefer.
Da wie gesagt immer nur eine Zugladung in die Station darf braucht es glück um die gewünschte Sitzreihe zu bekommen. Und es klappte wie geplant. Erste Fahrt, erste Reihe und damit meine Wunschsitzposition.
Dann ging es los, meine erste Fahrt. Und ich fragte mich wie es wohl sein wird. Ein völlig neues Fahrgefühl??
Nach der Station folgte dann eine überdachte Kurve. Daraufhin folgte der Lifthill. Dann der 1. Drop. Und es ist schon ein geiles Fahrgefühl neben und nicht über der Schiene durch die Luft zu fliegen. Der tiefste Punkt des Lifthills führt direkt über die Westernstadt. Daraufhin folgt eine Steilkurve nahe Mammut und dann geht es wieder über die Westernstadt zurück ins Raptorgehege woraufhin die komplette Fahrt auf kleiner Fläche fortgesetzt. Es setzt dann aber schnell langweile ein. Die 3 Inversionen werden so sanft durchfahren und die Geschwindigkeit ist so lahm das es schon leicht langweilt. Zum Schluss wird es wieder ein wenig besser als ein paar enge Kurven nahe eines Teichs? durchfahren werden. Durch Wassereffekte wird man dabei sogar nass. Danach ist die Fahrt aber dann doch viel zu schnell zu Ende. 20 Minuten später dann meine 2Fahrt auf meiner 2. Wunschposition. Und zwar die letzte Reihe. Und stellte nun fest, dass der 1. Drop schon sehr lahm durchfahren wird.
Im großen und ganzen ist die Fahrt aber enttäuschend, da Lifthill einfach zu niedrig und die Geschwindigkeit zu langsam, die Inversionen zu sanft und auch die Strecke ein wenig zu kurz. Außerdem ist die Strecke für meinen Geschmack zu einsehbar. So wie auf dem ersten Artwork zwischen Bäumen hindurch hätte es mir besser gefallen. Würde der 1. Drop 20 Meter höher sein und der Coaster auf 120 km/h kommen wäre es sicher mit Abstand mein Lieblingscoaster sein. Deshalb hoffe ich auf deutlich höhere und schnellere Wingrider in Europa. Das ist der Nachteil von B&M Costern. Die müssen sehr hoch, sehr schnell, sehr überraschend sein oder sonsteine Besonderheit bieten um wirklich gut zu sein. Der Coaster bietet zwar aufgrund der Sitzposition eine Besonderheit, kann aufgrund der langsamen Geschwindigkeit die Besonderheit der Sitzposition nicht voll ausschöpfen.
Optisch ist dem Gardaland aber ein wahres Highlight gelungen. Schon von weitem ein Blickfang und fast von allen Stellen des Parks zu sehen. Auch im Raptorbereich gibt es soviele gute unterschiedliche Fotopositionen wie man es selten sieht. Der gesamte Raptor-Themenbereich wirkt sehr stimmig und selbst wer nicht fahren kann die Züge beim ausruhen über sich drübergleiten sehen. Auch das Warten wirkt nicht so schnell langweilig, da der Zug an diversen Stelle direkt über den Wartebereich gleitet. Dazu die passende Sound- und Musikuntermalungen. Das wirkt schon alles sehr durchdacht. Der stimmigste Themenbereich im ganzen Park, noch dazu einer der stimmigsten 1-Attraktion Themenbereiche in Europa. Merlin kann es wenn es gewollt ist.
Sieht man es als eine einzigartige Attraktion für die ganze Familie mit stimmiger Gestaltung, wo selbst das zuschauen Spaß macht hat der Park wohl alles richtig gemacht. Thrillfreaks kommen aber nicht so wirklich auf ihre Kosten.
Auch wenn Merlin im Gardaland viel blödsinn angestellt hat, so hat man mit Raptor genau das gebaut, was der Park gebraucht hat. Eine einzigartige Attraktion, die es woanders in der Art nicht gibt. Nach dem ganzen Standardzeug war das längst überfällig. Der Park ist ja nunmal eher auf Familien zugeschnitten und so ist es halt bisschen blöd wenn man auf etwas härtere Coaster steht, kann man dem Park aber kaum ankreiden. Nur schade das dafür eine Themenfahrt für weichen musste. Hab die Dschungelbootsfahrt in Hotel-TV noch gesehen und sowas in der Art hat mir im Park schon irgendwie gefehlt. Schade, dass es abgerissen wurde.
Nun bin ich sowohl Wingrider von Intamin als auch von B&M gefahren und muss sagen dass ich Furius Baco aufgrund der viel höheren Geschwindigkeit und des intensiveren Fahrgefühls Furius Baco deutlich besser finde. Jedoch muss ich sagen dass momentan der B&M Wingrider mehr Potenzial hat, das sicher auch genutzt werden wird.
Es war dann 17:50 und Raptor hatte noch offen, jedoch wartete der Bus zurück zum Hotel, der bereits um 18:10 fahren soll. So musste es vor Parkschluss schon rausgehen. Der Bus zum Bahnhof in Peschiera sollte bereits um 18:00 fahren. Beide Busse fuhren jedoch erst um 18:30 am Park los. Und eine Woche später sollte das wieder so sein. Warum es so üblich ist, dass die Busse 20/30 Minuten später fahren als angegeben? Vielleicht damit alle noch mitkommen? Ich finde das aber ehrlich gesagt scheiße das man nicht die richtigen Fahrzeiten nennt und man früher als nötig aus dem Park muss.
Den Gardaland Bericht teile ich in 2 Teile auf. Ganz einfach aus dem Grund, da ich 2 Tage dort ar. Ein endgültiges Fazit zieh ich erst nach dem 2. Teil.
Und nochwas zum Thema Wingrider:
Es gab immer Trends im Coasterbereich. Vor 40-50 Jahren bauten viele Parks die ersten Loopingcoaster. Später waren es Dunkelachterbahnen. Um 2000 baute jeder 3. größere einen Inverter. Im selben Zeitraum begann der Trend zur modernen Holzachterbahn. Ein paar Jahre später die Spinningcoaster. Der aktuelle Trend geht schon seit Jahren zum Launch-Coaster, die fast wie Pilze aus dem Boden schießen. Und langsam wird es Zeit für einen neuen massentauglichen Trend und ich denke ,dass der Wingrider der Trend der Zukunft ist und auch bald Deutschland auch ins Wingrider Geschäft einsteigt und auch weitere Hersteller in Zukunft Wingrider bauen oder zumindest Intamin weitere verkaufen wird. B&M baut ja bereits 3 weitere Wingrider. Man kann flach oder hoch bauen, familienfreundlich oder thrillig und europäische Parks können sich sowas wie man sieht auch genehmigen. Deshalb wird sich daraus der Trend der Zukunft entwickeln so wie früher Looping, Inverter..... Da bin ich mir recht sicher. Denn das ist nun der logischste Schritt.