Es gibt Zeitpunkte im Jahr, da könnte man glatt behaupten, das Toverland wäre der weltbeste Park. Wo konnte man denn bitteschön gestern auf Weltklasseniveau Achterbahn fahren? Okay, in Abu-Dhabi, aber das ist nicht gerade im die Ecke. Okay, im Disneyland, aber abgesehen von Expedition Everest gefallen mir persönlich die herzlinienlosen Vekoma-Schulterbügel-Verprügelbahnen weniger als Troy, genau so wie Jouris im Efteling. Für mich persönlich war Troy gestern die weltbeste Bahn unter allen geöffneten Bahnen, die ich nur unter Einsatz meiner aller Kräfte und mit einer ordentlichen Portion Glück erreicht habe. Aber fangen wir vorne an und da muss ich mal zwei Wochen in die Vergangenheit zurück gehen. Es war ein schöner, sonniger Wintertag und irgendwann kam ich auf die irrsinnige Idee während einer Radtour im Grenzgebiet „mal eben“ mit dem Rad ins Toverland zu fahren.
Zur Orientierung steht ein Knotenpunktsystem im Niederländischen Naturschutzgebiet Maasduinen zur Verfügung.
Über die Maas kommt man für 60 Cent mit der Färe.
Eigentlich sollte das ganz einfach sein, wären da nicht diese verdammt bösen Fallen: Fehlende Schilder, falsch postierte Schilder, fehlende Verbindungen, veraltete Darstellungen und total veränderte Verkehrswege. Das führt dann dazu, dass man sich ständig verfranst und oft wieder umkehren muss. Trotzdem winkt als Megamotivator die Troy, so dass vieles ertragen wird. Irgendwann nach Stunden Odyssee lotste mich das schlecht beschilderte Knotensystem auf ein Rollfeld eines kleinen Flughafens neben der Autobahn, wo es endgültig nicht mehr weiterging.
Auf dem ewigen Rückweg kam ich noch an dem Gebiet der kommenden Floriade 2012 vorbei, das einige Besucher in die Region Venlo spülen sollte. Vielleicht bekommt das Toverland-Management ein Kombiticket hin, aber wie so oft würden meine guten Vorschläge wie üblich vorsätzlich ignoriert werden, dazu jedoch später mehr.
Relativ frustriert kam ich nach ca. 40 Kilometer Rad-Odyssee wieder nach Hause.
Gestern wagte ich mit neuem Mut und neu geplanter Strecke den zweiten Versuch. Diesmal benutzte ich eine andere Färe.
Unterwegs traf ich sogar den Teufel des Verirrens, ein schlechtes Omen?
Prompt spielte er mir auch böse mit, so dass ich mich wiedermal total verfuhr und mich erneut die Beschilderung völlig im Stich ließ. Ich wollte erneut aufgeben, weil ich auch überhaupt nicht mehr wusste, wo ich war, dann sah ich aber plötzlich doch noch neue Hoffnung und zwar einen Hinweis auf einen Knotenpunkt und ab dann lief es doch tatsächlich endlich mal besser. Nach über drei Stunden kam ich zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Fahrrad in einem Freizeitpark an.
Dann der Schock!

Im Park traf ich erstmal auf einen Ameisenhaufen, so überfüllt schien es mir.
Kein Wunder, wenn man ansonsten zu strategisch günstig gewählten Tagen nur einen leeren Park gewohnt ist. Im Park liefen einige PSV Eindhoven Fans mit Schaal oder Trikot rum, sogar das PSV-Maskottchen war vor Ort und es gab ein paar kleine PSV-Aktionen.
Die Wartezeit bei Troy betrug für die erste Reihe ca. 25 Minuten.
Leider fuhr nur ein Zug, aber besser als gar nix. Zum Glück war es wohl einigen aus der Besuchermasse zu kalt zum Achterbahnfahren, nun gut es war ja auch nur 1 Grad plus. Da ich noch einen sehr langen Heimweg vor mir hatte, konnte ich mich nur ca. 1 Stunde im Park aufhalten, wobei ich nur zwei Pole-Fahrten Troy schaffte, die aber so was von geil bei diesem Wetter waren, dass man vor lauter sprudelnder Glücksgefühle die Kälte nicht mehr spürte. Mir wurde mal wieder überdeutlich klar gemacht, wie schön es ist, mit einer Achterbahn zu fahren und wie verdammt gut das tut. Alle nervigen und zeckenden Sorgen werden in Null Komma Nix pulverisiert. Von Null auf Total Glücklich, so muss es sein!
Diesen ganzen PSV-Fans gab ich dann beim Onride Bild die passende Antwort, die sie brauchten, wenn es um die Frage nach dem leidenschaftlichsten Fußballclub der Welt geht:
Das Erlebnis, den Park tatsächlich per Fahrrad erreicht zu haben und die wundervollen Troy Fahrten gaben mir so viel Kraft auch noch den Rückweg zu schaffen, obwohl meine Gangschaltung einfror und ich nur noch in einem kleinen Gang fahren konnte. Insgesamt war ich ca. 60 Kilometer und ca. fünfeinhalb Stunden unterwegs. Abends gewann Borussia obendrein 3:0 in Stuttgart. „What a day!“ würden die Amis dazu sagen.
Die Veränderungen in Halle 1 sind wohl nur eine Verschiebung, d. h. die Plastikkletteranlage wird nur versetzt. Auf der Internetseite des Toverlandes heißt es dazu:
Hier kommen die aktuellen Bildchen dazu:Toverland hat geschrieben: Toverland wächst
Toverland arbeitet derzeit an der Renovierung der ersten Halle, dem Land von Toos. Mit der Saisoneröffnung soll das Land von Toos noch magischer als je zuvor werden. Obwohl die meisten Arbeiten in der Nacht stattfinden, können wir leider nicht verhindern, dass die Besucher, die derzeit nach Toverland kommen, von den Maßnahmen betroffen sind. Hier ein kurzer Überblick, was Sie erwartet.
Wand bei Hara Kiri / Aqua Snake
Die rechte Wand im Land von Toos wird thematisiert. Nach dem Basar, dem Eingang und das kurz vor Weihnachten fertig gestellte orientalische Restaurant folgen nun weitere grundlegende Arbeiten. Dabei gehen in den kommenden Wochen die baulichen Veränderungen in Richtung Magic Forest weiter. Die Wand wird mit einem Zaun umgeben; doch Hara Kiri & Aqua Snake bleiben während dieser Ausführungen geöffnet.
Soft Play
Um mehr Platz im Land von Toos zu schaffen, wird das Soft Play auf die linke Seite hinter dem Zauberhaus errichtet. Im Zusammenhang mit dieser Änderung bleibt das Softplay einige Woche außer Betrieb.
Twist & Turn
Toverland ist ganzjährig geöffnet. Leider kann es vorkommen, dass Attraktionen vorübergehend wegen Wartungsarbeiten geschlossen werden. Derzeit müssen einige Bauteile bei Twist & Turn ersetzt werden. Es ist gegenwärtig nicht bekannt, wie lange Twist & Turn noch außer Betrieb ist.
Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.
Es wird übrigens am Freitag, den 10. Februar, ein Event auf Troy geben unter dem Namen „Speed Date“. Dieses Konzept habe ich dem Park u. a. schon 2007 vorgeschlagen, aber der bekloppte Airtime von FPW wird wie üblich nicht für voll genommen. Fünf Jahre später kommt ein anderer aus Holland mit dem selben Vorschlag daher und schwupps wird es gemacht. Es ist also wie immer, wir haben hochqualitative Ideen, aber mitspielen lässt man uns prinzipiell nicht. Das Troy Speed-Dating wird zusammen mit einer holländischen Single-Event-Agentur veranstaltet. Dabei bekommen die vorangemeldeten Singles während der ca. 3 minütigen Fahrt die Gelegenheit sich kennenzulernen, danach wird gewechselt und neue potenzielle Päarchen werden gebildet. Das Ganze darf man drei Mal durchführen, weitere Dates finden dann auf dem Balkon im Magic Forest statt. Inklusive Begrüßungsgetränk kostet die Teilnahme an diesem abendlichen Event 20,00 Euro pro Beziehungssehnsüchtigem.