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News Kategorie Event
2016-11-05 09:14:17 - 9 Aufrufe

Immer noch kein Konzept für den Berliner Spreepark

Von Andrej Woiczik

Auch im Herbst 2016 scheint es noch keinen konkreten Plan für die ehemalige Spreepark-Fläche zu geben.

Der Senat hat für den seit Jahren leer stehenden Spreepark immer noch kein Nutzungskonzept. "Für das Areal des ehemaligen Vergnügungsparkes und des 'Eierhäuschens' liegen noch keine abgestimmten Nutzungskonzepte vor", räumte Christian Gaebler, Staatssekretär in der Stadtentwicklungsverwaltung, in einer Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei ein. Der ehemalige Vergnügungspark befindet sich seit 2013 wieder im Besitz des Landes, Anfang dieses Jahres wurde Grün Berlin mit der Erstellung eines Nutzungskonzeptes beauftragt. So berichtete die Berliner Morgenpost am 03.11 in ihrer Printausgabe.

Spreepark – Vom „Lost Place“ zum Park neuen Typs, so lautete bei der Übernahme Anfang 2016 durch die landeseigene Grün Berlin GmbH, der Werbeslogan. Es sollte alles besser werden und bei zahlreichen Diskussionsabenden wurde von den Landes- und Bezirkspolitikern ausführlich erläutert, warum mit der landeseigenen Grün Berlin GmbH alles besser werden soll, als von den, vom „roten“ Senat und den Bezirkspolitikern, missliebigen angesehenen Investoren wie Studio 100/Plopsa, den Herren Mack, der Merlin Entertainment Group, der Six Flags Entertainment Corporation in Form von Mr. John Odum (Senior Vice President, International Park Operations) oder den Tivoli Kopenhagen Betreibern. Redakteur Andrej Woiczik führte bereits im März 2016 mit Grün Berlin GmbH Geschäftsführer Christoph Schmidt ein Gespräch über Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten für das alte Spreepark-Gelände und „damals“ war man voller Zuversicht es tatsächlich auch besser als Vorgänger Norbert Witte & Familie und die abgesprungenen Investoren zu machen.

Doch schon nach einigen Monaten holt die Realität die „neuen Verantwortlichen“ ein. Auch für das legendäre ehemalige Ausflugslokal "Eierhäuschen" gibt es weiter keine Zukunftspläne. Seit 2015 läuft nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung eine denkmalschutzrechtliche Begutachtung, die aber ebenfalls noch nicht abgeschlossen ist. Mit nötigen Restaurierungsarbeiten soll frühestens im Jahr 2018 begonnen werden, erklärte Gaebler gegenüber der Berliner Morgenpost. Nach dem Rückkauf des 30 Hektar umfassenden Geländes am nördlichen Plänterwald für zwei Millionen Euro sollte ursprünglich zügig über eine neue Nutzung der traditionsreichen Parkanlage entschieden werden. Doch bislang ist das Gelände lediglich eingezäunt worden. Der Bezirk hatte ursprünglich die Nutzung als Vergnügungspark für 500.000 Besucher jährlich geplant. Doch daraus ist bislang nichts geworden. Auch Wohnungsbau war auf dem Gelände geplant, doch der ist nach Angaben des Bezirks nicht genehmigungsfähig. Bislang werden Führungen im Spreepark von Mitarbeitern von Grün Berlin GmbH angeboten – mehr nicht.

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Foto: Andrej Woiczik
Das Riesenrad gilt als Wahrzeichen und soll erhalten bleiben

Nach Recherchen unserer Redaktion ist der Ursprunggedanke aus dem Spreepark einen Kunst-und Kulturpark zu realisieren aus Kostengründen derzeit nicht durchführbar. Hunderte Kunst-und Kulturgruppen wandten sich an die Grün Berlin GmbH und baten um Realisierung ihrer Ideen auf dem ehemaligen Freizeitpark-Areal. Diese Ideen hätten das jährliche Budget des Spreeparks um einiges übertroffen und die Kulturbetreibenden wollten nur ein Bruchteil der entstehenden Kosten tragen (durch sehr geringe Miet-oder Pachtzinserlöse). In den derzeitigen Koalitionsverhandlungen in Berlin durch Rot-Rot-Grün spielt die Kultur-und Kunst eine große Rolle. Kultur-und Kunstgruppen sollen verstärkter als bereits schon bislang staatlich unterstützt werden und so bietet sich auch wieder die Möglichkeit die Steuergelder für diese Gruppen in der Realisierung der ursprünglichen Pläne für den Spreepark umzusetzen.

Die geplanten 500.000 zahlenden Besucher kommen aber sicher nicht in den Spreepark um sich Kunst- oder Kulturprojekte anzusehen, dieses ist auch Grün Berlin GmbH Geschäftsführer Christoph Schmidt klar.

...aber einen kleinen Freizeitpark mit Fahrgeschäften will man von politischer Seite auch nicht. Wir bleiben am Ball.

Quelle: Andrej Woiczik

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