
26. Juli 2006 - 203 Aufrufe
50 Leierkastenmänner und -frauen zwischen Löwen und Achterbahn
Drehorgel-Treffen im Safaripark: Da kommt nicht nur die alte Leier aus dem Kasten
Von der großen 90 Jahre alten Kirmesorgel aus Erlangen neben der Achterbahn Super-Tornado bis zur kleinen Berliner Lochbandorgel. Die Moritatengruppe aus Weingarten am Bodensee lässt die Heldinnen der Hinterhöfe "Sabinchen, das Frauenzimmer" und "Mariechen, die weinend im Garten saß" vor weißen Löwen und Tigern wieder lebendig werden, und nur ein paar Schritte weiter tönen Wolfgang Petris Partyhits aus den Pfeifen. Jan (5) Jahre ist der Jüngste der Musikanten - von Opa Ferdi infiziert, steht er seit zwei Jahren neben seinem Großvater am Restaurant Oriental an der Kurbel hat Hinterhofmusik, Hymnen und Kinderlieder auf seiner Walze, und statt Jeans und T-Shirt trägt er stolz sein Mini-Musikanten-Kostüm.
Lydia Küchhold (84) ist die älteste der Leierkastenfrauen und -männer. Sie kommt aus Leipzig - im Kostüm der Jahrhundertwende und mit einer italienischen Rarität, einer Orgel aus der Werkstatt der Familie Bacigalupo - und die ist locker noch mal 30 Jahre älter als Lydia. Wie gesagt: Ferdi Bischoff zieht alle Register - wenn schon, denn schon. Leierkasten-Leute aus der gesamten Republik rollen an, wenn er ruft. Und zum ersten Mal an diesem Wochenende präsentiert der Park - dank Ferdi - ein komplettes zweites Orchester im Safaripark - aus Rauderfehn in Ostfriesland. Fünfzig Orgeln auf einen Streich: beim großen Abschlusskonzert, am Sonntag (30. Juli) um 16 Uhr, kann man sie alle zusammen hören. Bis es soweit ist, lassen die Musikanten überall im Freizeitpark und fußläufigen Zoobereich ihre Lieder und Musikstücke erklingen. Und nicht anders als damals in den Berliner Hinterhöfen freuen sie sich über Klimpergeld in ihren Büchsen.
Termine für 50 Leierkastenmänner und -frauen zwischen Löwen und Achterbahn
- Samstag, 29. Juli 2006
- Sonntag, 30. Juli 2006