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News Kategorie Sonstiges
17. April 2006 - 459 Aufrufe

Safaripark Stukenbrock jetzt offiziell als "Zoo" anerkannt

Von Zoo Safaripark Stukenbrock

Art- und Verhaltens- gerechte Tierhaltung, Information der Besucher und Arterhaltung ... das sind nur einige der Kriterien, denen ein "Zoo" gerecht werden muss. Der Safaripark Stukenbrock erfüllt diese Voraussetzungen - er darf sich jetzt offiziell "Zoo"

Nicht jede Einrichtung, die Wildtiere hält und - wie es im Amtsdeutsch heißt - "zur Schau stellt" ist automatisch "Zoo". Die festgeschriebenen Ziele und Aufgaben eines Zoos sind unter anderem der Schutz wildlebender Tiere und die Beteiligung an Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Dabei muss ein Zoo nachweisen, dass seine Anlagen den Tieren ein artgerechtes Leben ermöglichen. Tiermedizinische Vorbeugung und Behandlung, artgerechte Ernährung, Sensibilisierung und Information der Besucher und der Öffentlichkeit... stehen auf dem Prüfstand, bevor eine amtliche "Betriebserlaubnis" erteilt wird. Das Thema "Arterhaltung" spielt als Aufgabe der Zoos eine vorrangige Rolle. Beteiligung an Forschungsaktivitäten und / oder am Austausch von Informationen zur Arterhaltung, Aufzucht bedrohter Arten in menschlicher Obhut gehören dazu.

Interview mit Geschäftsführer Fritz Wurms

Der Safaripark ist jetzt offiziell als "Zoo" anerkannt worden. Was bedeutet das für Sie und das Unternehmen?
Fritz Wurms: Zum einen ist dies eine Art Qualitätsstandard, zum anderen Verpflichtung für die Zukunft. Wir haben gerade in den vergangenen Jahren Konzepte entwickelt und realisiert, die die Besucher umfassend informieren - über unsere Projekte zur Arterhaltung bedrohter Tiere, über unsere Philosophie und natürlich über die Tiere, die wir halten, ihren ursprünglichen Lebensraum... Zudem ist der Name "Zoo" gerade für ein privat geführtes Unternehmen von besonderer Bedeutung. Es hat in der Vergangenheit leider auch kritische Stimmen gegeben, die, weil wir kein kommunales Unternehmen sind, unser "know how" in Sachen Tierhaltung und unser Engagement angezweifelt haben. Ich bin überzeugt davon, dass sich durch die Bezeichnung "Zoo" erübrigt, dass wir uns für unser Engagement, das glücklicherweise von den meisten Besuchern erkannt und gut geheißen wurde, rechtfertigen müssen.

Bedrohte Tiere - meinen Sie damit ausschließlich die weißen Raubkatzen, die ja keine eigene Art, sondern eine Farbvariante darstellen?
Fritz Wurms: Nein, natürlich nicht. Die weißen Löwen und weißen Tiger sind seltene Tiere, und mit unseren Nachzuchtprogrammen, dem europaweiten Austausch von Tieren, stellen wir sicher, dass diese Farbvariante, die ja ursprünglich von der Natur hervorgebracht wurde, erhalten bleibt und dass gesunden Tiere geboren werden. Das erreichen wir auch, indem wir normalfarbene Tiere einkreuzen. Aber die gleiche Priorität haben zum Beispiel normalfarbene Bengaltiger oder afrikanische Elefanten. Beide Tierarten sind in ihrem natürlichen Lebensraum bedroht.

Zum Thema Elefanten. Was hat ihr Projekt mit dem Thema "Zoo" zu tun?
Fritz Wurms: Wir mit unserem Elefantenprojekt und Aufnahme des afrikanischen Bullen einen weiteren Schwerpunkt gesetzt. Wir haben das nicht leichtfertig getan, sondern in Absprache mit Experten. Im Hinblick auf die EU-Richtlinien konnten wir mit diesem weiteren Engagement wieder einen Beitrag "zur Erhaltung der Arten" leisten.

Sie haben jetzt die "Betriebserlaubnis" für einen Zoo. Heißt das, dass Sie bisher keine offizielle Erlaubnis hatten?
Fritz Wurms: Nein, ganz sicher nicht. Selbstverständlich unterlagen wir auch bisher der Aufsicht des Veterinäramtes des Kreises Gütersloh und letztendlich dem Ministerium für Landwirtschaft und Forsten des Landes. Und natürlich war das, was wir hier tun, überprüft und genehmigt. Offiziell hatten wir eine "Tiergehegegenehmigung" - das bedeutet, dass die artgerechte Haltung unserer Tiere, die Stallungen und Häuser und viele andere Dinge regelmäßig geprüft und für gut befunden worden sind.

Zoo- was bedeutet das für die Besucher. Wird sich etwas ändern?
Fritz Wurms: Das Konzept des Parks wird sich mittelfristig nicht ändern. Dazu sehen wir keinen Anlass. Neubauten im Tierbereich, orientiert an neuesten zoologischen Erkenntnissen, sind im Elefantenbereich geplant. Und natürlich hoffen wir, einen Beitrag zur Nachzucht dieser Tiere leisten zu können. Darüber haben wir für 2006 Programme entwickelt, die besonders die jüngsten Besucher ansprechen - die Kindergarten- und Schulkinder. Wir bieten attraktive pädagogische Angebote und Konzepte, mit deren Hilfe wir den Kindern die Tiere nahe bringen. Denn sie sind es, die sich in Zukunft für den Erhalt und den Schutz der Tiere engagieren müssen.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die kommende Saison.