Schon von Weitem zu sehen und im wahrsten Sinne des Wortes eines der Highligts ist The Big One. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um die größte Achterbahn des Parks. Zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung im Jahr 1994 konnte die Anlage von Arrow Dynamics sogar mit den Rekorden höchste, schnellste und steilste Achterbahn der Welt glänzen. Diese Titel hat Big One zwar längst abgeben müssen, aber dennoch ist der Hypercoaster auch Heutzutage mit ca. 65m Höhe sowie einer fast 1700m langen Strecke eine eindrucksvolle Bahn. Von wirklich jedem Punkt im Blackpool Pleasure Beach kann man den Zügen bei ihrer Fahrt über Berg und Tal zuschauen.
Up & Down
Der Startpunkt für eine Runde mit The Big One liegt im hinteren Bereich des Parks. Aus der äußerlich modernen aber recht schlichten Station führt die Strecke zunächst rechts durch eine 180° Kurve, gefolgt von einem kleinen Tunnel. Und an diesem Tunnel lässt sich auch ein wenig die Vergangenheit des Coasters erkennen. Denn früher hieß die Bahn „Pepsi Max Big One“ und der Tunnel sollte eine überdimensionale Dose des Getränke Herstellers darstellen. Aber zurück zur Fahrt. Es geht in Richtung Lifthill. Dieser befördert den Zug in gemächlichen Tempo auf die maximale Höhe von knapp 65m. Und von dort bietet sich nicht nur eine Wunderschöne Aussicht auf den Park, sondern auch auf die Stadt Blackpool, den Strand und das Meer. Während der Blick noch auf die Irische See gerichtet ist, wartet mit dem Firstdrop aber schon das absolute Highlight der Fahrt. Die Strecke verdreht sich plötzlich um die eigene Achse und führt scharf nach rechts in Richtung Erde. Beim 62m tiefen Sturz beschleunigt der Zug bis auf die Höchstgeschwindigkeit von knapp 120km/h. Allerdings hält diese nicht lange an. Denn es folgt ein sehr langgezogener Airtime Hügel. Wobei sich die Schwerelosigkeit an dieser Stelle leider sehr in Grenzen hält. Im Anschluss führt der Weg des Zugs leicht nach rechts. Dort wartet nun eine Kehrtwende. Diese verläuft über dem Eingangsbereich sowie einer Handvoll Attraktionen und ist besonders von unten gesehen, eine sehr imposante Erscheinung. Was von außen beeindruckend wirkt ist während der Fahrt allerdings ziemlich träge. Nach dieser kurzen Atempause geht es nun wieder zurück in Richtung des ersten großen Hügel. Parallel dazu stürzt sich der Zug nun wieder in die Tiefe, um Schwung für die zwei folgenden Hügel zu nehmen. Nach diesen zwei hohen jedoch ebenfalls airtimearmen Camelbacks geht die Runde im südlichen Teil des Pleasure Beach weiter. Dort wartet zunächst eine Blockbremse welche den Zug leider ziemlich unsanft abbremst. Doch schon in der folgenden 360° Helix nimmt man wieder Tempo auf und fährt geradewegs in Richtung Nickelodeon Streak. Zum Finale nimmt The Big One noch einmal fahrt auf und durchfährt einen kurzen Tunnel. Nun sind es nur noch wenige Meter bis einen die Schlussbremse wieder zum stehen bringt. Die ungefähr 2 Minütige Fahrt über Berg und Tal ist zu ende.
Ruppiges Vergnügen
Genau wie die Bahn selbst mit Höhen und Tiefen ausgestattet ist, fällt auch das Fazit zu The Big One aus. Auch hier gibt es Licht und Schatten. Trotz ihrer Höhe ist die Fahrt dennoch relativ arm an Höhepunkten. Die bei vergleichbaren Hypercoastern sonst übliche Airtime vermisst man hier leider fast gänzlich. Dafür ist der Ritt über die Schienen dann aber umso ruppiger. Hier merkt man der Bahn ihr fortgeschrittenes Alter deutlich an. Pluspunkte sammelt The Big One dagegen dank seiner Ausmaße. Alleine schon die 65m Höhe sowie die Höchstgeschwindigkeit von knapp 120 km/h dürfte für viele Menschen Adrenalin genug sein. Das einem dabei dann auch noch eine wunderschöne Aussicht geboten wird, trägt ebenfalls stark zum besonderen Reiz bei. Dann wären da auch noch die vielen anderen Bahnen die man teilweise sehr eng überquert oder durchfährt. Headchopper-Effekte inklusive. Und zu guter Letzt spielt natürlich auch die historische Besonderheit eine gewisse Rolle. Alles in allem kann The Big One zwar nicht mehr ganz mit aktuellen Modellen dieser Größe mithalten, ist aber dennoch eine gute Bahn die durchaus Spaß macht und bei einem Besuch im Pleasure Beach Blackpool keinesfalls ausgelassen werden sollte. Ein Artikel von Markus Engels