
29. Januar 2022 - 564 Aufrufe
Jaderpark nimmt Abschied von Kanga und plant großes Südamerikaprojekt
Das Zwergflusspferd „Kanga“ lebte fast 24 Jahre im Jaderpark. Im Juni 1995 im Zoo Halle geboren, kam es 1998 nach Jaderberg.
Möglich wurde dies nach einem aufwendigen Umbau des ehemaligen Elefantenhauses in ein kleines Tropenhaus. Da Zwergflusspferde ihr Leben anders als ihre großen Verwandten als ausgesprochene Einzelgänger verbringen, blieb sie bis auf wenige Lebensabschnitte allein, gehörte aber immer zum EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm), wo sie als potentielles Zuchttier geführt wurde. Ende des Jahres endete Kangas Lebenszeit im Alter von 27 Jahren. Der Abschied war für das gesamte Team des Parks sehr schmerzlich, da die charmante Dickhäuterin eine ausgesprochene Persönlichkeit in der Tiergemeinschaft war. Auch viele Besucher lernten sie bei Schaufütterungen näher kennen. Die pathologischen Untersuchungen zeigten altersbedingte Erkrankungen des Verdauungssystems was weiterhin zu schweren Störungen der Nierenfunktion und somit fehlender Hormonproduktion führte.
Letztlich stellte sich nun die Frage, was mit dem Haus werden soll. Wieder ein kostenaufwendiger Umbau des alten Gemäuers und diese inzwischen nicht mehr zeitgemäße Altlast aus längst vergangenen Zootagen weiter mitschleppen?
Nach reiflicher Überlegung wurde ein ganz neues, umfangreiches Projekt entwickelt und inzwischen mit seiner Umsetzung begonnen:
Im historischen Teil des Jaderparks entsteht in den kommenden Monaten ein großer Komplex für südamerikanische Tiere. Zu dieser Lebensgemeinschaft werden die Großen Ameisenbären, Flachlandtapire, Wasserschweine und Pampashasen gehören. Auch das Zweifingerfaultier wird hier seine neue Heimat finden. Dazu wurden bereits erhebliche Vorarbeiten geleistet. Die in die Jahre gekommenen Gebäude Tapirhaus, Tropenhaus (ehemaliges Elefantenhaus nebst Badebecken) und Stallgebäude befinden sich bereits im Abriss. Es entsteht ein ganz neues Südamerikahaus (185 qm) mit großen Sichtfenstern für Besucher im Design alter Mayaanlagen. Der Außenbereich wird als Gemeinschaftsanlage für alle Tierarten völlig neu gestaltet und ausgesprochen großzügig angelegt. Vom neuen Konzept profitieren auch die Löwen, die bereits vor einigen Jahren ein modernes Haus bekamen. Hier wird der Außenbereich für die Tiere um ca. 500 Quadratmeter erweitert, strukturiert und mit einer beheizten Liegefläche versehen. Auch für die Besucher wird es ganz neue Beobachtungs- und Ruheplätze geben. Der gesamte Komplex soll im Frühjahr dieses Jahres fertig gestellt werden und für die Öffentlichkeit zugänglich sein.