Freizeitpark-Welt.de Icon sehr klein
Zurück zur Startseite
News Kategorie Sonstiges
28. Dezember 2023 - 1040 Aufrufe

Angestrengt aber stabil dynamische Lage im Serengeti-Park

Von Klaus Müller

„Sie verteidigen ihren eigenen Ort“ - Bürgermeister lobt auch die Bevölkerung – Heftige Probleme im Serengeti-Park durch Hochwasser und Stromverlust

In der Nacht zum Freitag haben Feuerwehrleute aus dem weiten Umkreis gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Ahlden einen Platz mitten im Ort mit Sandsäcken gefüllt. Der kleine Ort droht von den Wassermassen ganz eingeschlossen zu werden. Und am Freitag ist der Ministerpräsident selbst vor Ort. Stephan Weil kommt am frühen Freitag morgen in die Aller-Meiße-Halle nach Hodenhagen und wird von Samtgemeinde Direktor Carsten Niemann und seinen Feuerwehrleuten in die Lage eingeführt. „Ich weiß, dass Hodenhagen ein Schwerpunkt der Flut in Niedersachsen geworden ist. Darum bin ich gekommen, um mich ausführlich zu informieren. Das NDR-Fernsehen ist dabei, das ZDF, viele andere Medien, die den MP begleiten. Weil ist stark beeindruckt, als er mit den Feuerwehrleuten an der „Packstation“ für Sandsäcke am Hodenhagener Bahnhof spricht. Hier greifen auch die „normalen“ Bürger zu, füllen die Säcke mit dem Sand, den schwere LKW angeliefert haben. Nachbarn versorgen die Feuerwehr mit warmen Getränken - es gibt nur wenige Schaulustige. Jeder möchte helfen, Hodenhagen und Ahlden zu halten. Wer weiß, was noch kommt."

Carsten Niemann, seit Tagen im Dauereinsatz, sein Gemeindebrandmeister ebenfalls, schildern Weil die alarmierende Lage, die sich immer mehr zuzuspitzen scheint. „Wir wissen noch nicht, was uns der Harz und die Oker bringen werden. Wir rechnen aber weiterhin mit steigenden Wasserfluten. 4,36 Meter zeit der Pegel der Aller zu Mittag. Noch gleichbleibend zum Vortag. „Aber die Geschwindigkeit der Aller ist über Nacht schneller geworden,“ schildert ein Feuerwehrmann die Lage. Um 4 Uhr sei ein schwerer Feuerwehrwagen zwischen Hodenhagen und Ahlden fast von der Straße abgekommen, als das Wasser seine Geschwindigkeit stark steigerte. Warum auch immer - man weiß es nicht. Niemann spricht von einer „dynamischen „Lage, die ständig kippen kann.

Feuerwehren, das DLRG, das THW und andere Hilfsorganisationen aus ganz Deutschland sind in den letzten Tagen in den Heidekreis gekommen. Ein Team aus Berlin hilft mit großen Pumpen, die Wassermassen über die Straßen zu schaffen. Die Lüneburger Bereitschaft ist seit dem Freitagmorgen im Einsatz, die Harburger und die Rotenburger sind da. Der MP sagt Hilfe zu. Gibt Tipps: „Man könnte die Bundeswehr einsetzen“ und andere Rettungszüge aus der Landeshauptstadt. Er sieht das Problem der durchweichten Deiche an der Aller und an der Meiße, die ebenfalls randvoll gefüllt ist. Der Wiedenhausener Bach ist riesig geworden, hat Wohngebiete bedroht. Hat man mittlerweile in den Griff bekommen.

SerengetiHochwasser01.jpg
Foto: Serengeti-Park

Serengeti-Park derzeit besonders betroffen

Aber da ist noch ein weiteres Riesenproblem aufgetaucht: Der gesamte Serengeti-Park steht randvoll unter Wasser. Dr. Fabrizio Sepe schildert vor Ort, mitten auf der überfluteten Zugangsstraße, wie es aussieht im Park. Dass der Strom versagt, dass es an Notstromaggregaten fehlt, 1500 Tiere sind in Gefahr. Auch hier sind die Rettungskräfte der Feuerwehr vor Ort, versuchen, das Wasser einzudämmen. Windböen kommen am Freitagmittag auf, sie machen es noch schwieriger, das Wasser in die richtigen Kanäle zu leiten. Weil hört, dass der Park schon immer hervorragend mit der Kommune zusammenarbeitet. Siegfried Körber ist einer der großen heimischen Freunde des Parks. Er schüttelt nur mit dem Kopf: „So etwas habe ich hier noch nicht erlebt.“ Seit 50 Jahren begleitet er den Park. Sepe denkt über die Anschaffung eines Amphibienfahrzeuges für den Park angesichts der jetzigen Ereignisse nach. „Wir werden mächtige Schäden im Park haben, vermutet der Park Chef.

Landrat Jens Grote ist mit dem Katastrophenschutz im ständigen Dialog und auch dabei, als der Ministerpräsident kommt. Man sei gut aufgestellt, aber allein könne man diesem Druck nicht Herr werden. Das Land müsse unterstützen. Keiner weiß, was die nächsten Tage in dieser Region bringen. Grote beschäftigt sich aktuell auch mit der Samtgemeinde Rethem. Hier steht vor allem das kleine Dorf Kirchwahlingen im Focus. „Wir denken schon über eine Evakuierung nach.“ Aber die Bürger selbst kennen ihren Fluss am besten. Trotzdem richtet sich auch der Landkreis auf alle möglichen Szenarien ein.

SerengetiHochwasser03.jpg
Foto: Serengeti-Park