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News Kategorie Event
07. August 2020 - 394 Aufrufe

"Es ist gut auch einmal innezuhalten und neue Ideen entwickeln zu müssen"

Von Klaus Müller

Serengeti-Park Chef Fabrizio Sepe zieht Zwischenbilanz eines sehr schwierigen Jahres

„Corona hat uns wieder auf den Punkt der Tatsachen zurückgebracht, hat uns innerhalten lassen, hat auch im Serengetipark dazu geführt, dass wir neue Ideen entwickeln mussten, dass wir uns noch mehr Gedanken um unsere Beschäftigten gemacht haben und darüber, wie wir diese wunderbare Tierwelt im Park gut über die Zeit bringen.“ Dr. Fabrizio Sepe, Direktor des Serengetiparks in Hodenhagen, weiß, wovon er spricht. Er hat sehr schwierige Monate hinter sich und seinen Hunderten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zunächst einmal mit einem „blauen“ Auge, wie er es selbst beschreibt, hinter sich gebracht. „Ich habe in diesem Jahr so viel erlebt wie in meinem kleinen ersten Leben, meine wunderschöne Heirat mit Dr. Idu Azogu-Sepe und die Geburt meiner kleinen Tochter Brielle Sepel, gerade wenige Wochen alt. Und dann diese Pandemie, die uns bis an den Rand unserer Existenz getrieben hat.“

Sepe spricht davon, dass das Unternehmen in den ersten Saisonmonaten, als es nicht öffnen durfte, gut zehn Millionen Euro an Umsatz verloren hat, dass es unglaublich viele Gespräche mit den Behörden gab, Sicherheitskonzepte entwickelt wurden, immer wieder Abstimmungen erfolgten, bis der Park dann in zwei Phasen wieder öffnen durfte: Einmal mit seinem Tierland und damit als erster Freizeitpark in Deutschland, und dann mit seinem restlichen Angebot.

Der Juni war schlecht, „aber dann kamen die Ferien und es war so, als würde der Schalter umgelegt, die Menschen hatten uns nicht vergessen.“ Heute spricht der Parkchef von einem glänzenden Juli und von ersten sehr guten Zahlen auch im August. Und hofft, dass dieser Besucherstrom zumindest noch bis zum Ende der Sommerferien anhalten wird. Trotz der Corona-Beschränkungen, die aber von der Mehrheit der Gäste akzeptiert und eingehalten werden. Trotzdem: „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben höchste Anstrengungen zu unternehmen, müssen immer wieder auf die Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen hinweisen. Und werden manchmal sogar angepöbelt und ausgelacht.“ Ein Verhalten, für das Dr. Sepe nur ein Kopfschütteln übrig hat. „Natürlich entstehen an den Bussen Schlangen von wartenden Menschen – mit Abstand- aber es geht in dieser Zeit nicht anders. Dafür entschädigt das Tiererlebnis, die vielen Geburten, die Landschaft, die absolute Sauberkeit des Parks.

Dr. Sepe hat aus der Pandemie Konsequenzen wie alle anderen auch ziehen müssen, hat seine vorgesehenen Neuinvestitionen um rund 1,5 Millionen Euro gekürzt, hat dort Strom eingespart wo es nicht unbedingt notwendig ist, „aber bei der Verpflegung für die Tiere kannst Du nicht einsparen, das kostet uns tagtäglich 55000 Euro.“ Und seine Mitarbeiter will er auch unbedingt halten.

„Wir werden sehen müssen, was der September und der Oktober bringen. Ob Corona zurückkehrt, oder ob wir mit zwei blauen Augen davonkommen und mit großem Ehrgeiz in ein neues Jahr starten können,“ sagt der Parkchef. Der hofft, dass es für den Park, der gerade in den letzten Jahren sehr gute Zahlen geschrieben hat und ein wichtiger Faktor für den Fremdenverkehr in unserer Region geworden ist. Heute kommt ihm das vor einiger Zeit angepackte Projekt der kleinen Ferienhäuser im Park sehr entgegen: „Die sind in den Ferien allesamt ausverkauft. Danach, im September, werden wir sehen müssen.“ Die Hoffnung ist da, auch bei Dr. Fabrizio Sepe.