Mit dem Ziegelblitz hat der Jaderpark seine Skyline ordentlich verändert. Schon vom Parkplatz (zumindest dem hinteren Bereich) ist die durchaus große Anlage vom Typ Bobsled Coaster zu sehen und offenbart schon von außen ein großes Achterbahnvergnügen. Somit dürfte das Ziel für den Tag bereits für viele am Morgen klar sein: "Wir wollen Ziegelblitz fahren!".
Doch bevor man vom Parkeingang beim Ziegelblitz ankommt ist ein kleiner Fußmarsch angesagt, denn der Ziegelblitz befindet sich im neuen Themenbereich "Lütjes Moor", der sich am Ende des Parks befindet, ganz in der Nähe vom Okavango River. Je näher man dem Ziegelblitz des deutschen Achterbahnbauers Gerstlauer kommt, desto mehr wird klar, dass die Achterbahn für Jaderpark-Verhältnisse richtig groß ist, eben eine richtige Familienachterbahn mit einigen Überraschungen, aber dazu später mehr. Neben der Achterbahn ist es auch die Gestaltung in Form einer alten Ziegelei, die diese Attraktion zu etwas Besonderem macht. Auf dem Vorplatz angekommen sieht man bereits den hohen Schornstein, der sich direkt neben dem Eingang befindet. Und genau an dieser Stelle befindet sich auch einer der interessantesten Abschnitte, denn hier rauscht der Zug vorbei am Schornstein in die Tiefe. Also nicht wie rein in das Abenteuer Ziegelblitz.Story und die tolle Queue
Direkt hinter dem Eingang wartet eine erste kurze Pre-Show wo wir schon mal Kontakt mit der Storyline, über den Arbeiter der Fabrik, aufnehmen. Es herrscht nämlich der Story nach Zündholzknappheit in den Ziegeleien. Doch hier im Jaderpark nicht, denn das kleine, blaue Irrlicht "Lütje" sorgt selbst für die Zündung und sorgt dafür, dass die Produktion weiterlaufen kann. Weiterlaufen wollen wir dann auch und zwar schnell bis in die Station. Die Queue ist ab hier allerdings noch ein ganzes Stückchen lang. Es folgt noch ein Outdoor-Part, der fast komplett überdacht ist und somit auch vor Sonne und Regen schützt. Dann geht es die Treppe hoch in die Indoor-Queue, die dann nochmal die Brennmaschinen zeigt und die Ziegel-Thematik auf die Spitze treibt. Der komplette Bereich ist toll gestaltetet und bietet weitere kurze Pre-Shows mit Licht- und Soundeffekten, die durch die Paderborner Licht- und Sound-Spezialisten von IMAscore umgesetzt wurden. Alles fühlt sich einfach authentisch an, wie in einer echten Ziegelei. Vermutlich, weil hier auch vieles einfach echt ist, wie alle verwendeten Ziegel, die teilweise sogar von älteren Gebäuden "gerettet" wurden.
Außergewöhnliche und spaßige Achterbahn
Dann geht es auch schon los. Taschen können in der Station abgestellt werden und man besteigt einen von 6 Chaisen, die jeweils für 4 Personen, 2 pro Reihe, Platz bieten. Lapbar schließen und es kann losgehen. Ein kurzer Hügel mit Reibrad-Antrieb führt in die erste Szene, den Ringofen der Ziegelei ein. Doch es gibt Startprobleme und nach einer sanften 180°-Kurve kommen wir auf einer Geraden zu stehen. Zu unserem Glück sorgt jedoch das Irrlicht Lütje für die Zündung und kann den Ofen starten. Wir werden sanft rückwärts beschleunigt und können die Szene nochmal richtig genießen. Auch das Irrlicht ist nochmal zu sehen. Bei der nächsten Durchfahrt geht es dann aber mit viel Schwung nach draußen und man saust über zwei sanfte Hügel in Richtung Lift. Ab hier geht es dann so richtig aufwärts auf 21m Höhe. Der Clou: Dank eines Tunnels bekommt man bis kurz vor dem höchsten Punkt gar nichts von der Höhe mit. Zudem ist auch das Irrlicht nochmal im Lift aktiv mit Sound- und Lichteffekten. Dann haben wir die Kuppe erreicht und sehen unter uns fast keine Schiene mehr. Der überraschend steile Drop ist aber nur kurz und wir sausen in einer langgezogenen Rechtskurve wieder hinauf, bevor es mit einem Double-Down in die erste Zwischenbremse geht. Es folgt die einzige typische Wilde Maus-Kurve bevor wir mit eigentlich viel zu viel Schwung in eine steile Linkskurve rasen. Laterale Kräfte inklusive. Eine weitere Zwischenbremse folgt und gleich danach der höchste Drop während der Fahrt, der durch eine kleine Ziegelhütte führt und dann in einem Non-Inverted Immelmann mündet. Ebenfalls ein Element, das es so bisher noch nicht gab. Der Rest der Fahrt ist dann schon wieder klassischer mit tiefen Camelbacks und steilen Abwärtskurven, die in eine kleine Ziegelschlucht unterhalb des Bodenniveaus führen. Dann geht's wieder aufwärts und wir erreichen die Abschlussbremse.
Aus der Station heraus wird man übrigens durch einen Gang geführt und unterquert dabei den ersten kleinen Reibradlift. Achtet mal drauf. Auch Onride-Fotos dürfen natürlich nicht fehlen. Diese können am Ausgang erworben werden. Abgelichtet werdet ihr übrigens fast ganz zum Schluss.
Mit Ziegelblitz hat der Jaderpark wohl alles richtig gemacht. Wir sind begeistert ausgestiegen, denn sowohl die Fahrt als auch die Thematisierung sind bis ins Detail gelungen und machen einfach nur Lust auf die nächsten Projekte im Jaderpark. Wir haben gehört, es soll noch etwas Platz sein in Lütjes Moor...