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News Kategorie Neuheit
12. Januar 2013 - 297 Aufrufe

Abschied von Sabi, Tutume und Matibi

Der Zoo Osnabrück wird in diesem Frühjahr von Afrikanischen Elefanten auf Asiaten wechseln

"Die Umstellung der Elefanten geschieht zum Wohle der Tiere", berichtete Zoodirektor Prof. Michael Böer bei der heutigen Pressekonferenz. "Uns allen fiel die Entscheidung nicht leicht, insbesondere die Tierpfleger hängen sehr an ihren Schützlingen. Doch wir befinden uns mit der Elefantenhaltung leider in einer Sackgasse." Das Problem: Die 13 Jahre alte Elefantenkuh Matibi und der 13 Jahre alte Elefantenbulle Tutume sind Halbgeschwister. Sie können sich nicht fortpflanzen. "Zudem ärgert Matibi ihren Bruder sehr und Tutume will lieber alleine sein, so wie junge Bullen in freier Wildbahn auch", erklärt Böer. Die 27 Jahre alte Sabi sei für Tutume eher eine Tante als eine interessante Partnerin. "Die Situation ist für alle drei Nerven aufreibend und wir mussten auch der Tiere wegen nun handeln."

Ursprünglich wollte der Zoo nur Tutume gegen einen anderen, passenden Afrikanischen Elefantenbullen tauschen. "Leider wurde aber kein passender Partner gefunden", bedauerte Böer. Deswegen geht es für Matibi und Sabi nächste Woche nach Südfrankreich, in den Zoo African Safari bei Toulouse. "Hier erwarten sie zwei junge Elefantenbullen, für Matibi ist da sicherlich ein passender Partner dabei. Außerdem erhalten sie dort ab diesem Frühjahr die modernste Elefantenaußenanlage in Europa", freut sich Böer für die beiden Elefantenkühe. Für Elefantenbulle Tutume kann die Reise länger werden: "Voraussichtlich wird er nach Kanada gehen, um in Amerika als Zuchtbulle für Nachwuchs zu sorgen. Wir warten zurzeit noch auf die Genehmigungen der kanadischen Behörden. Als zweite Option besteht noch ein Zwischenaufenthalt in Fasano, Italien, wo auch unsere ehemaligen Zirkuselefanten Miry und Betty hingegangen sind", so Böer.

Die Entscheidung, wo die Osnabrücker Elefanten hinreisen, hat der Zoo Osnabrück nicht alleine gefällt: " Die Europäische Vereinigung für Zoos und Aquarien hat im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms so genannte Zuchtbuchkoordinatoren für verschiedene Tierarten bestimmt. Das sind wissenschaftliche Zoomitarbeiter, die sich um den Tausch von Tieren in Zoos kümmern. Sie wissen, wo welche Tiere sind und welche Tiere genetisch am besten für die Zucht zusammen passen", erläutert Böer. Diese Zuchtbuchkoordinatoren werden jeweils zusätzlich von einem Komitee aus acht weiteren Experten unterstützt. "Sie haben nach langer Beratung für unsere Elefanten sowohl Toulouse als auch Kanada ausgewählt, sodass wir dieser Entscheidung folgen."

Die Elefantenhaltung in Osnabrück ist damit jedoch nicht abgeschlossen: "Im März werden vier Asiatische Elefanten aus dem Tierpark Emmen zu uns ziehen. Die dortige Elefantengruppe hatte sich nach dem Tod der Leitkuh in zwei Untergruppen gespaltet und miteinander konkurriert", so Böer. "Deswegen kommt nun eine Gruppe zu uns, sodass es auch diesen Tieren besser gehen wird." Die Osnabrücker Zoobesucher müssen sich allerdings an asiatische Namen gewöhnen: Elefantenkühe Htoo Yin Aye (30 J.) und Ma Palai (15 J.) sowie die Elefantenbullen Ananda (4 J.) und Mong Tine (1 J.) leben dann auf der großen Elefantenanlage im Zoozentrum. "Zusätzlich erhalten wir noch einen Zuchtbullen, der aber vom EEP-Koordinator noch nicht ausgewählt wurde. Dann haben wir im Zoo Osnabrück erstmals eine zuchtfähige Elefantengruppe und Sabi, Tutume und Matibi haben auch eine hoffnungsvollere Zukunft", ist Böer optimistisch.

Wann die Reise von Tutume startet ist zurzeit noch unklar.