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News Kategorie Sonstiges
2019-06-10 20:59:49 - 89 Aufrufe

Ein Pfingstwochenende im Europa-Park - oder auch das etwas andere Chaos

Von Andrej Woiczik

Über das lange Pfingstwochenende besuchten neun Leser von Freizeitpark-Welt.de nebst Redakteur Andrej Woiczik den „besten Freizeitpark der Welt“. Der Preisträger des „Golden Ticket Award“ der letzten Jahre präsentierte sich leider diesmal nicht von seiner besten Seite, was allen voran dem erhöhten Besucheraufkommen zuzutragen ist. Mehr dazu in diesem Artikel.

Der bedeutendste Preis in der Freizeitpark-Branche ging in den letzten Jahren immer an den Europa Park im deutschen „Dörfchen“ Rust. Sich gegen die Konkurrenten von den Major Parks in Asien und Nordamerika durchzusetzen, ist eine große Auszeichnung für die Familie Mack und seine fast 4000 Mitarbeiter. Leider erlebte unsere Reisegruppe die Schattenseite des Ruhms.

Das wir erst nach 2 Zugausfällen, 3 maligem Umsteigen und 2 Stunden Verspätung im sehr schönen Europa Park – Hotel „Santa Isabel“ erst kurz vor Mitternacht aus Berlin angekommen sind, dafür können die Europa Park Verantwortlichen natürlich nichts, wenn gleich wir in zahlreichen Artikeln über die verfehlte Verkehrspolitik der Europa Park Verantwortlichen berichtet haben. Der erste Besuchstag unserer Reisegruppe mit einer Altersstruktur von 8- 74 Jahren war stimmig. Wunderschönes, sonniges Wetter, beste Stimmung und die Major-Rides konnten ohne lange Wartezeiten für einen Samstag zu Pfingsten genutzt werden. Nette Mitarbeiter und guter Service zeichneten des Weiteren diesen Tag aus. Leider sollte es sich tags drauf ändern.

Von langen Schlangen und falschen Kuchenstücken

Der Parkeingang für die Hotelgäste am Hotel El Andaluz platzte bereits um 8.35 Uhr am Pfingstsonntag aus allen Nähten. Eine über 150 Meter lange Warteschlange von Hotelgästen suchte sich unkontrolliert ihren Weg zur Sicherheitskontrolle am Parkeingang. Ca. 15-20 Hotelgäste versuchten in diesem Zeitraum sich in einem nicht sozialen Verhalten an der Masse vom seitlichen Flügel kommend vorbei zu drängeln. Gespräche der in der Masse wartenden Gäste mit diesen Vordrängelern nutzten nichts. Auch Hinweise der Wartenden an den Sicherheitsdienst und die anwesenden Europa Park Mitarbeiter wurden leider ignoriert. So konnten diese „besonderen Gäste“ unbehindert 30 Minuten früher, als die am EP-Express Bahnhof für die Hotelgäste Wartenden, in den Europa Park. Trotz langen Wartezeiten (bis zu 90 Minuten) erfreute sich unsere Reisegruppe an den sehr schön thematisierten und familienfreundlichen Fahrgeschäften. Es gab immer eine Möglichkeit, dank der Nutzung der Europa Park App, Fahrgeschäfte ohne lange Wartezeit zu suchen und anschließend zu nutzen wie u.a. den Darkride Madame Freudenreich oder die vielen schönen Boots- und Themenfahrten.

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Foto: Björn |
Der Skandinavien-Bereich im Bau (Stand: 03. Juni 2019)

Bei meist sonnigem Wetter bei Temperaturen um 22 Grad und mehreren Stunden im Park auf den Beinen, benötigt man dann auch mal eine Pause und möchte gemeinsam ein Getränk und eine Mahlzeit zu sich nehmen. So erreichten wir im italienischen Themenbereich ein großes Restaurant mit angegliedertem Café‘. In unserer Reisegruppe befand sich u.a. eine ehemalige Mitarbeiterin der Walt Disney World in Orlando, welche über jahrelange Erfahrung im Bereich Gastronomie verfügt. Auch unser Redakteur hatte bislang, bis auf wenige Ausnahmen, die größten Freizeitparks der Welt in Europa, Asien und Nordamerika besuchen und zahlreiche Erfahrungen sammeln können. Doch was uns jetzt erwartete sprengte bislang alles Dagewesene. In frischer Erinnerung waren noch die Aufenthalte in den Disneyland Resorts in Hong Kong und Orlando, sowie im Universal Studios Resort Orlando. Freundlich bestellte man bei einer Mitarbeiterin in diesem Restaurant unter der Namennennung des Kuchens (es stand groß und deutlich auf dem „Auslageschild“) zusätzlich noch einige Tässchen Kaffee.

Wiederholt wurde das falsche Kuchenstück von der Mitarbeiterin auf den Kuchenteller gestellt. Beim dritten „Fehlversuch“ feuerte sie das falsche Küchenstück zurück in die Kuchenauslage und äußerte sich in einem energischen und unfreundlichen Ton, dass man doch sehe, dass viele Gäste hier anstehen und man gefälligst nun das angebotene Kuchenstück nehme möchte. Des Weiteren stieß sie die Kaffeetassen so stark an, dass der in den Tassen befindliche Kaffee überschwappte. Total genervt und mit patzigen Worten antwortend reagierte sie, als wir baten die Kaffeeuntertassen zu säubern und den übergelaufenen Kaffee zu entfernen. Nach dem wir unseren Aufenthalt endlich in gemütlicher Atmosphäre in der Reisegruppe fortsetzen konnten, konnten wir nachfolgend mit der Restaurant-Managerin das Erlebte besprechen und fanden Gehör. Nach dem tollen Musical im Europa-Park Teatro „Rulantica-das Musical“ und zahlreichen gemeinsamen Fahrten ging der Abend kurz nach 21.00 Uhr für unsere Reisegruppe zu Ende.

Während der Schreiber dieser Zeilen noch bei einem leckeren Cocktail im Hotelkomplex des Europa Parks den Abend ausklingen ließ, durften „die restlichen 7“ eine 120 Minuten andauernde Abreise vom Parkplatz des Europa Parks zur Ausfahrt Rust erleben. Erst kurz nach 23.00 Uhr waren sie auf der Autobahn in Richtung ihrer Hotelunterkünfte.

Dieses in aller Ausführlichkeit Aufgeführte verdeutlicht, dass der Europa Park noch einige Baustellen in seinen Organisationsabläufen bearbeiten muss, um besuchertechnisch in der kommenden Dekade sich tatsächlich mit den „Großen“ in Asien und Nordamerika messen zu können. Bei 42.000 und 45.000 Besuchern an den beiden besuchten Tagen ist es noch ein Stück entfernt zum Walt Disney Resort, wo an einem normalen Tag unter der Woche fast 150.000 Besucher zu Gast sind und bei unseren bisherigen Besuchen immer ein guter Service gewährleistet werden konnte. Selbiges gilt auch für die Universal Studios Singapore, Disneyland Hong Kong, Disneyland Anaheim usw. Wenn der Europa Park sich mit diesen besuchertechnischen Giganten messen will, benötigt er zukünftig aber einen besseren Service, bessere Organisation bei der An- und Abreise und mehr Personal, welche nett und freundlich die zahlenden Gäste behandeln. Wer die Nummer 1 der Welt ist oder sein will, der muss auch mit solch einer sachlichen Kritik wie in diesem Artikel aufgeführt umgehen können und diese entsprechend auch in die zukünftigen Arbeitsabläufe einbauen.

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Foto: Björn |
Der Skandinavien-Bereich im Bau (Stand: 03. Juni 2019)

Was gab es ansonsten noch Neues im Europa Park zu entdecken?

Wie bereits bekannt konnte die Wiedereröffnung des Themenbereichs Skandinavien für Frühjahr 2019 nicht gehalten werden. Wie man dem Baufortschritt derzeit ansehen kann, dürfte Ende Juli/Anfang August wohl die Wiedereröffnung stattfinden können. Ob der Snorri Darkride tatsächlich im September an den Start gehen kann, ist derzeit auch ungewiss.

Wir bleiben für Euch am Ball und werden Ende 2019 aus dem neuen Wasserpark Rulantica und aus dem neuen Themenhotel Kronasar berichten.

Quelle: Andrej Woiczik