Der Zoo Osnabrück ist einer der größten Zoos in Norddeutschland und wurde in den letzten Jahren konsequent erweitert. Standort ist ein Waldhang am Schölerberg im Süden Osnabrücks. Das ist besonders im Sommer eine Wohltat: Schatten, kühle Luft und ein laues Lüftchen erwarten die Besucher bei einem Rundgang zur Besichtigung der über 3000 Tiere aus 330 Tierarten.
Startschuss für den Zoo im Süden von Osnabrück war das Jahr 1936, wo der damals noch als Heimattiergarten bezeichnete Tierwald, eröffnet wurde. 1970 wurde aus dem Tiergarten ein Zoo und zusammen mit der Umbennung kamen immer mehr Tierarten nach Osnabrück. Seit Beginn des neuen Jahrhunderts machte der Zoo vor allem durch die Eröffnung neuer Themen- und Tierbereiche auf sich aufmerksam. Zahlreiche Umgestaltungen und komplette Neubauten ließen die Besucherzahl des Zoos zwischen 2000 und 2011 kontinuierlich auf mittlerweile 865.000 Besucher ansteigen. Wagen wir also auch einen Rundgang durch einen der schönsten Zoos Deutschlands.
Themenwelten im Zoo Osnabrück
Gleich beim Betreten des Zoos wird man auf einen der neuesten Themenbereiche aufmerksam. Der erste "Unterirdische Zoo" Deutschlands wartet seit 2009 auf den Besuch durch die zahlreichen Tagesgäste. Diese steigen hinab in ein Stollenlabyrinth und können Tiere des Bodens in ihren unterirdischen Höhlen, Gängen und Stollen beobachten. Der Star des unterirdischen Zoos ist der Nacktmull - der Beweis, dass auch Tiere ohne "Kuschelfaktor" begeistern können. Gleich um die Ecke liegt der Afrika-Bereich "Samburu". Hier leben Giraffen mit Vogelsträußen, Zebras und Elenantilopen. Der Besucher steht in der Samburu-Lodge auf Giraffenkopf-Höhe und kann das Zusammenleben genau beobachten. 2001 wurde dieser Themenbereich eröffnet und als einer der ersten Themenbereiche mit naturidentischem Ambiente und Gemeinschaftstierhaltung gestaltet.Gleich daneben sorgt der Gorillaberg für viel Aufmerksamkeit bei den Besuchern. Affenarten gilt im Zoo Osnabrück sowieso eine besondere Aufmerksamkeit, denn neben den Orang Utans und Schimpansen gibt es hier auch Brüllaffen, Klammeraffen und Schweinsaffen. Und diese sind erst im Sommer 2012 in ihr neues Gehege "Angkor Wat" gezogen. Inspiriert von der berühmten Tempelanlage in Kambodscha, zieren das scheinbar uralte Osnabrücker Bauwerk zahlreiche Steinreliefs und -skulpturen. In dem circa 40 Meter langen, verwinkelten Tempelgang können Zoobesucher die Affenbande aus unmittelbarer Nähe beobachten.
Etwas ruhiger geht es im "Tal der grauen Riesen" zu. Der große Elefentenpark in der Mitte des Parks wurde bereits 1999 eröffnet und bietet mit vielen Aussichtsplätzen einen tollen Einblick in das Leben der Elefanten. Gleich daneben wartet das Kajanaland. Am 8. Juli 2011 eröffnete pünktlich zum 75. Geburtstag dieser Themenbereich, der sich mit der nordischen Tierwelt befasst. Neben den beiden Hybridbären "Tips" und "Taps" sind hier noch sieben weitere Tierarten beheimatet: Wisente, Rentiere, Nerze, Luchse, Waschbären und Vielfraße haben in der 1,5 Hektar großen Landschaft ein neues Zuhause gefunden. Das Besondere an der Anlage: Die Besucher können die Tiere in ihren waldigen und hügeligen Gehegen von einem Baumhöhenpfad aus beobachten. Aus bis zu sechs Metern Höhe ist ein Einblick von oben auf die Tiere ohne störende Gitter und Zäune möglich.
Am östlichen Rand des Parks wurde 2010 ein komplett neuer Bereich eröffnet. Takamanda erweiterte den Zoo um knapp 5,5ha und bietet den Besuchern eine abwechslungsreiche Safari durch Afrika. Die neue Anlage ist über eine Brücke vom restlichen Teil des Zoos abgetrennt. Am Ende der Brücke wartet die afrikanische Savannenlandschaft darauf, erkundet zu werden. Entlang des einen Kilometer langen Rundweges können die Safariteilnehmer 13 Tierarten und über 80 Tiere entdecken: Warzenschweine tummeln sich mit Mangaben auf einer Grasebene, die mit Glas durchsetzte Felswand gibt den Blick auf das rege Treiben der 23 Mantelpaviane frei. Weiter geht es für die Safariteilnehmer über eine Brücke. An dem darunter liegenden Wasserloch treffen Große Kudus auf Pinselohrschweine, Rappenantilopen und Pelikane. Das unterschiedliche Verhalten der Schimpansenfamilie lässt sich am besten von dem fünf Meter hohen Hochsitz beobachten. Auf der weiteren Safari schleichen Servale und Goldschakale durch die Savannenlandschaft und Tüpfelhyänen lassen sich in ihre Erdlöcher schauen. Neben den tierischen Erlebnissen gibt es aber auch das Erlebnisbaumhaus "Makatanda" mitsamt afrikanischen Dorf zu erkunden. In dem von Holzkünstler Jürgen Bergmann gestalteten Baumhausdorf mit afrikanischen Stilelementen können sich Abenteuerlustige durch Rohre von Hütte zu Hütte bewegen oder dank Höhentrampolin einen noch besseren Blick auf das Dorf bekommen. Wer lieber nicht so hoch hinaus will, kann seinen Weg durch ein Ölfasslabyrinth suchen, die Weltenschaukel ausprobieren oder in einen alten Geländewagen steigen.Eines der allerneuesten Erlebnisse im Zoo Osnabrück ist der Bereich Kajanaland mit seinem bis zu sechs Meter hohen Höhenpfad, der durch die hügelige Waldlandschaft führt. Rechts klettert ein Luchs in ein ehemaliges Adlernest und beäugt die Besucher. Links ziehen zottelige Wisente durch den Wald auf der Suche nach Futter. Vom Baumpfad aus scheint man den Tieren noch näher zu sein, störende Zäune oder Gitter sind kaum zu sehen. Das Kajanaland wurde im Juli 2011 eröffnet und bereichert den Zoo um eine finnische Berglandschaft. Schon 2013 soll dieser Bereich um einige neue Besuchererlebnisse erweitert werden.
Der Zoo Osnabrück gehört mit Recht zu den modernsten Zoos in Deutschland. In den letzten Jahren haben so viele neue Themenbereiche eröffnet, wie in kaum einen anderen Zoo in Deutschland. Auch für die nächsten Jahre verspricht man bereits die konsequente Modernisierung noch bestehender Alt-Anlagen, doch fallen diese Bereiche schon jetzt kaum noch ins Gewicht. In jedem Fall dürfte der Zoo Osnabrück für einen kompletten Tag beschäftigen. Sowohl die Anzahl der Themenbereiche als auch Tierarten wissen zu begeistern.