Am 31. Oktober wurde nach zweijähriger Bauzeit die lang- und sehnlichst erwartete Neuheit Danse Macabre eröffnet. Standort für das einmalige Abenteuer ist der Bereich rund um das ehemalige Spookslot, das im Jahr 2022 schließen musste. Für Efteling war das Spookslot so etwas wie der Ursprung des Parks, einer der ersten Attraktionen und über 40 Jahre eine Ikone bei der die Musik im Zentrum einer kleinen Gruselshow war, die man bei einem Gang durch das Spukschloss erleben konnte.
Und genau dort setzt Danse Macabre an, denn auch hier steht die Musik im absolutem Zentrum der Attraktion und zwar die gleiche Musik wie im Spookslot. Danse Macabre ist also wieder eine gruselige Attraktion, ja ein ganzer Themenbereich, der immer wieder Bezug auf das alte Spookslot nimmt und das Erlebnis auf ein ganz neues Niveau hebt. Statt des Spookslot gibt es nun eine alte, riesige Abtei, die von außen ziemlich herunter gekommen ist und sich an realen Vorbildern aus Belgien orientiert. Doch bevor es hier rein geht und ihr die neue unbeschreibliche Kombination aus Show, Fahrgeschäft und Dark Ride genießt, heißt es erstmal Warten, lange Warten. In unserem Fall waren es an Tag 3 der Öffnung immerhin 100min.Stimmungsvolles Warten zwischen Kreuzgang und Wald
Dabei beginnt das Erlebnis aber schon in der Warteschlange, die vom Efteling als Wartereise bezeichnet wird. Und tatsächlich ist die Queue als Einstimmung auf ein gruseliges Fahrerlebnis richtig gut gelungen. Vier klar erkennbare Bereiche stimmen uns auf das Abenteuer ein, wobei die Warterei mit dem Kreuzgang beginnt. Ein zum großen Teil überdachter Bereich mit vielen, z.T. abbruchreifen Häusern, die man - untermalt von kirchlichen Chorgesängen, durchquert. Toll ist hier, dass man vom restliche Parkgeschehen praktisch nichts mitbekommt. Man hat also genug Zeit sich einzustimmen ohne gestört zu werden. Danach geht es in den Kräutergarten, der eher unscheinbar ist und als Zugang zum Friedhof dient. So ca. alle 3,5 Minuten öffnet sich hier das Tor zum gruseligen Teil der Warteschlange. Dieser beginnt mit dem Friedhof, den man als kleine Pre-Show bezeichnen kann. Die Ereignisse rund um den Dirigenten Joseph Charlatan werden hier (auf niederländisch) erzählt. Dieser ist nach der Teilnahme an einem Musikwettbewerb am Freitag, den 13. spurlos verschwunden... Grabsteine, klappernde Türen und Geisterklänge hier wird man gut eingestimmt. Danach geht es dann direkt in den letzten Teil des Wartebereichs, dem Huyverwoud. Und das tolle an diesem weitläufigen Weg ist, dass dieser nur von den Leuten begangen wird, die vorher auch schon auf dem Friedhof waren. Dadurch vermittelt der Waldbereich wirklich etwas wie Verlassenheit und leere Wege, wiederum untermalt von noch bedrohlicherer Soundkulisse. Übrigens sieht man hier auch noch alte Ruinen des Spookslots in Form einer Mauer. Alles ist irgendwie mystisch und die Stimmung kommt erstaunlicherweise gut rüber. Dann geht es auch schon über eine Holzbrücke in die Katakomben der Abtei.
Doch bevor man eingeteilt wird für die Show, zweigt nochmal ein Weg für Gehandicapte ab. Diese können hier nämlich das komplette Wartereise-Erlebnis zusammen mit allen anderen genießen und können dann, falls es nicht möglich ist 13m eigenständig zu gehen, eine eigens geschaffene Version des Abenteuers ohne das neuartige Fahrsystem genießen. Super!
Unbeschreibliche Fahrt mit Danse Macabre
Für alle anderen geht es geradeaus weiter wo uns Mönche mit Laternen den Weg weisen. Und insbesondere die Zuordnung zu den fünf Gondeln des Fahrsystems von Intamin Amusement Rides machen. Die so genannte Dynamic Motion Stage bietet auf einem 18m großen Drehteller 5 Chorbänke auf denen wir Teil der Show werden. Während des Wartens direkt vor dem Hauptsaal hört man nichts von der absolut faszinierenden und leider an dieser Stelle unbeschreiblichen Show. Allein die Soundkulisse hier ist überwältigend. Sobald es los geht ist es nämlich zunächst ruhig und man hört nur das Miauen der Schwarzen Katze aus einer der Trompeten in der Mitte. Und genau hier scheint dann urplötzlich der Geist der Joseph Charlatan auszubüchsen und zu einem gewaltigen Totentanz, dem Dans Macabre einzuladen.
Das weltweit einzigartige Fahrsystem ist sehr weich und kann auch Personen empfohlen werden, denen es leicht schlecht wird. So wild ist die eigentliche Fahrt nicht, aber das Zusammenspiel aus Musik, Dark Ride-Szenen und der Bewegung machen daraus einen unvergleichlichen Tanz, der insgesamt 3,5 Minuten dauert. Irgendwie ist das Feeling auch ähnlich wie bei Villa Volta, aber dann auf Speed und deutlich gruseliger. Denn Angst vor Dunkelheit, lauten Tönen und gruseliger Stimmung sollte man hier nicht haben. Für Danse Macabre gilt ein Mindestalter von 8 Jahren und eine Mindestgröße von 1,20m.
Wir waren jedenfalls fasziniert und freuen uns schon auf unsere nächste Fahrt mit Danse Macabre.
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