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El Toro

Holzachterbahn von Great Coasters International
24.5 m | 725 m | 75 km/h | 120 cm
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Vielen war der Freizeitpark Plohn bis zum Jahr 2009 schlichtweg nicht bekannt. Einige große Seen direkt am Forellenhof sowie Märchen und viele Attraktionen für Kinder. Das ist in etwa das Bild das jeder, wenn überhaupt, mit dem Freizeitpark Plohn bei Lengenfeld verband. Doch mit der Saison 2009 musste dieses Bild erneuert werden, denn der Freizeitpark Plohn eröffnete mit der Holzachterbahn El Toro ein wahres Attraktionshighlight, das sich insbesondere an Jugendliche und Erwachsene richtet.

Wilder Stier

Schon lange waren in den USA Holzachterbahnen von Great Coasters Inc. sehr beliebt, da diese gerade wegen der extrem wendigen Millenium Flyer-Züge sehr enge Kurvenkombinationen meistern können. Das wendige Design der Züge hat allerdings auch Auswirkungen auf die Airtime-Passagen, die bei GCI-Holzachterbahnen sehr abrupt, dafür in hoher Zahl erfolgen können. Obwohl GCI erst seit 1994 existiert konnte sich die Firma gerade aufgrund dieser Charakteristika einen Namen machen. Letztlich war es also nur eine Frage der Zeit bis eine solche Holzachterbahn auch in Deutschland realisiert würde. Dass es dann als erstes im bis dato beschaulichen Freizeitpark Plohn passiert war dann allerdings doch sehr überraschend.

Die ersten Anlagen in Europa wurden übrigens im finnischen Power Park sowie dem niederländischen Toverland gebaut. Dieser Park gleich hinter der deutschen Grenze kann mit Troy eine der besten Holzachterbahnen der letzten Jahre auffahren. Mit knapp 1km Länge und 35m ist hier auch von den Daten ein wahrer Airtime-Gigant erwachsen, den so - fast wie im Freizeitpark Plohn - niemand erwartet hätte. Um den Überblick zu komplettieren sei auch erwähnt, dass der Europa-Park zur Saison 2012 ebenfalls eine GCI-Anlage mit ähnlichen technischen Daten und einem spektakulären Layout zwischen Blue Fire und Atlantica eröffnet hat.

Doch zurück nach Lengenfeld. El Toro wurde auf einem Feld oberhalb der Wildwasserbahn errichtet und nimmt fast den kompletten Westernbereich ein. Zwar ist die Anlage von vielen Positionen zu sehen, doch so ganz will sich das Layout dem Betrachter nicht erschließen, denn immer wieder stören Bäume, Häuser oder andere Theming-Objekte. Will heißen: Die erste Fahrt auf El Toro ist immer eine besondere Überraschung, denn man weiss oft nicht, in welche Richtung der Zug rast. Zuvor muss man allerdings den relativ kurzen Anstehbereich hinter sich lassen, der sich am westlichen Parkrand befindet und geradlinig in Richtung Station führt. Hier wird man von trancigen Beats begrüßt, die Operator scheinen jedenfalls öfters elektronische Musik zu hören. Sogar eine Disco-Kugel findet man hier um bei den abendlichen Events im Sommer eingesetzt zu werden. El Toro setzt nur einen Zug ein, wobei das für die regionale Ausrichtung des Parks vollkommen ausreichend ist und nur im Sommer zu mittleren Wartezeiten führt. Meistens geht man hier bis in die Station. Einmal eingestigen blickt man geradewegs auf den knapp 25m hohen Lift, der relativ schnell erklommen wird und den Zug in eine sanfte Rechtskurve wirft. Es geht unter der Wildwasserbahn hindurch und direkt links in eine langgezogene 360°-Kurve, die einmal einen kleinen See vor der Westernstadt umrundet. Gleich danach geht es wieder unter der Wasserbahn hindurch. Auf der anderen Seite schwenkt man parallel zum Lift in die Holzstruktur ein und rast über drei kleine Camelbacks. Kurz vor der Station leitet der Zug wieder eine kleine Kurve ein um die Station zu umkurven.

Gerade in diesen Kurven ist die Fahrt mit El Toro äußerst rasant. Fast könnte man meinen der wilde Stier möchte die Fahrgäste abwerfen. Doch diese sind durch Beckengurt und Schoßbügel bestens gesichert und so geht es weiter an der Station vorbei, ein kleiner S-Schlenker mitsamt Hügel und schon geht es wieder in eine enge Kehrtwende, die in einen größeren Drop führt (mit Foto-Punkt!) um dann einen weiteren See in einer langen Rechtskurve zu umfahren. Nun biegt man schon zum Finale in Richtung Schlussbremse ein. Eine kleinere Gerade mit einigen Schlenkern und Hügeln lassen nochmal die Dynamik von El Toro aufblitzen, bevor hinter der nächsten Rechtskurve endgültig Schluss ist. Aufatmen. Doch diese Ruhe ist meistens schnell wieder vorbei, denn viele Gäste möchten sich gleich wieder anstellen.

Thumbs Up!

El Toro ist ein Musterbeispiel dafür, das eine gute Holzachterbahn noch lange nicht riesige Höhen aufweisen muss. Das Layout ist sehr bodennah, was einerseits natürlich Baukosten gespart hat, andererseits verleiht es El Toro auch eine enorm hohe Durchschnittsgeschwindigkeit mit nur wenigen Verschnaufpausen. Ein echter GCI-Coaster also. Eine weitere Besonderheit sind die tolle Einbindung in die bestehenden Kulissen und die vielen kurzen Airtime-spitzen während der Fahrt. Kaum eine Stelle wird von El Toro ungenutzt gelassen. El Toro kann ab 6 Jahren und einer Körpergröße von 1,20m erlebt werden und wird dem Park und den Besuchern mit Sicherheit noch lange Freude bereiten.

Daten & Fakten zu "El Toro"

BetreiberFreizeitpark Plohn
Investitionskosten5.1 Millionen Euro
HerstellerGreat Coasters International
TypHolzachterbahn
Baujahr2009 (17 Jahre)
Fahrhöhe24.5 m
Höhendifferenz (Drop)21.5 m
Geschwindigkeit (max.)75 km/h
Länge725 m
Anzahl der Züge1
Personen pro Zug24

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