Rund 110 Kilometer vom Europa Park in Rust befindet sich in den Wäldern der Vogesen der französische Freizeitpark Fraispertuis City. Er ist in die Themenbereiche "Wilder Westen", "Mexiko" und "Piraten" aufgeteilt und besticht mit einer erstklassigen Detailverliebtheit.
Vom Forellenhof zum Freizeitpark
Die Geschichte von Fraispertuis City beginnt im Jahr 1966 wo Michel und Simone Fleurent eine Gastwirtschaft nahe des Ortes Fraispertuis gründen. Zwischenzeitlich wurde ein Forellenhof wie im deutschen Plohn etabliert doch schon im Jahr 1971 entschied man sich den Hof zu einem Freizeitpark mit Thema "Wilder Westen" auszubauen. Erste Attraktion: Die noch heute im Park befindliche Westerneinsenbahn "L'Express", die damals natürlich noch einen etwas kleineren Rundkurs vollzog. In den 70er Jahren wurde dann vor allem das Spielangebot für Kinder ausgebaut, bevor man im Jahr 1978 einen weiteren Meilenstein mit der Themenfahrt "Mine d'or" eröffnete. Dieser Dark Ride mit typischen Szenen aus einer Goldmine prägt das Bild des Freizeitparks über Jahrzehnte und ist bis heute noch sehr bekannt in der Region.
1987 folgte die erste Achterbahn mit dem Namen TGV, damals kostete diese Fahrt noch Extra-Eintritt, doch nur ein Jahr später wurde das gesamte Gelände zu einem "typischen" Freizeitpark mit einmaligen Eintritt und unbegrenzter Nutzung der Attraktionen umgebaut. Zudem wurden die Forellenteiche aufgegeben um Platz für neue Attraktionen zu schaffen.Viele klassische Attraktionen entstehen in den 90er Jahren, wie zum Beispiel die Wildwasserbahn "Flum", die Schiffschaukel "Bateau Pirate" oder das Western-Riesenrad, bevor es im Jahr 1999 einen kleinen Schnitt in der Geschichte gab. Der Sturm "Lothar", der auch im Süden Deutschlands für beträchtlichen Schaden gesorgt hat, tobte auch in Fraispertuis City und zerstörte die "Mine d'or", sowie einiges an der Infrastruktur des Parks. Nach verspäteter Öffnung im Frühjahr wurden viele Attraktionen geschlossen und umgestellt und der Park nimmt langsam die heutige Form an. Es wurde die "Grand-Canyon"-Achterbahn als Ersatz eröffnet und schon wenige Jahre später erfolgte eine Investition nach der anderen, so dass Fraispertuis City heutzutage einer der schönsten Parks in Frankreich ist. Zwar ist der Einzugsbereich eher regional, aber alle Attraktionen sind liebevoll thematisiert und passen einfach in das Gesamtsetting "Wilder Westen", dass sich der Park bis heute auf die Fahnen geschrieben hat.
Highlight: Timber Drop
Neben vielen Erweiterungen, wie z.B. den hervorragenden Cactus-Freefall wurde als einer der größeren Projekte der letzten Jahre der Splash Battle "Pirate Attack" von MACK Rides eröffnet. Thematisiert als Pirateninsel erleben die Besucher hier eine feucht-fröhliche Fahrt, die auch von außen beeinflusst werden kann. Und schon 2011 folgt der vorläufige Höhepunkt mit der Achterbahn "Timber Drop". Die außergewöhnliche Achterbahn war zum Zeitpunkt der Eröffnung die Anlage mit dem steilsten Drop und verfügt auch so ein sehr seltenes Layout, das man noch am ehesten als Kombination aus Wilder Maus und Looping Achterbahn definieren kann. Eine Fahrt mit Timber Drop ist jedenfalls Pflicht beim Besuch in Fraispertuis City.
Fraispertuis City besticht durch eine erstklassige Thematisierung, zahlreiche ungewöhnliche Fahrattraktionen und ein tolles Ambiente durch die Lage mitten in den französischen Vogesen. Das hebt den Park von anderen Freizeitparks dieser Größenordnung ab und ist längst kein Geheimtipp in Europa mehr. In den letzten Jahren wurde er mehrfach zum besten Familienpark in Frankreich gewählt und lockt auch immer mehr deutschsprachige Gäste an.