Schon mit der Eröffnung der ToPiLauLa-Schlacht wurde ein weiteres Highlight zum Jahr 2011 angekündigt und ziemlich früh wurde bereits klar, dass das Gelände rund um die ehemalige Delfinshow genutzt werden würde. Zahlreiche Bautätigkeiten rund um den See und auch dem Spielplatz neben der Delfinshow kündigten von einer baldigen Veränderung. Schließlich blieb es in der Saison 2010 relativ ruhig, bis der Heide-Park dann Ende Oktober die Bombe platzen ließ und damit nicht nur sprichwörtlich den Mississippi-Dampfer in den See versenkte. Zusammen mit der Ankündigung der Krake wurde nämlich auch das Ende der langjährigen Aussichtsfahrt auf dem See eingeläutet. Begründet mit den angrenzenden Bautätigkeiten, doch auch eine Schließung aufgrund nachlassenden Besucherzuspruchs erscheint sinnvoll.
Deutschlands erster Dive Coaster
Mit Krake wurde in Deutschland der erste Dive Coaster von Bolliger & Mabillard überhaupt eröffnet. Derartige Anlage sind bislang nur in Amerika oder Asien zu finden. Der Prototyp Oblivion wurde 1998 im englischen Alton Towers eröffnet und setzt bis heute thematische Akzente für Dive Coaster. Auch die Krake bindet sich mit ihrem Piraten-Setting schön in die Bucht der Totenkopfpiraten ein. Eine kleine Festung, die an die ehemalige Delfin-Halle grenzt, wurde dazu von den Theming Spezialisten von TAA bestens in Szene gesetzt. Ein kleiner Festungsring, Kanonentürme, alles was man braucht um den Angriffen der Krake standzuhalten ist vorhanden und seit 2012 fährt man nun wortwörtlich mitten in das Krakenmaul hinein. Dieses wartet am Ende eines Schiffswracks, das nun gut sichtbar auf dem großen See verankert ist. Viele Details wie Tentakeln und Totenköpfe wurden angebracht und machen das Erlebnis Krake seit 2012 perfekt.Die Fahrt ist qualitativ erste Klasse, wie man es von Bolliger & Mabillard gewohnt ist. Schon vor der Fahrt setzt man mit einer eigenen Gepäckabgabe für Personen mit Kameras, Rücksäcken und mehr einen großen Pluspunkt, die hier nicht nochmal in die Tasche greifen müssen um ihre Sachen in einem Schließfach zu verstauen.
Die Fahrt
Nachdem man sich in der relativ kleinen Station für eine der drei Reihen entschieden hat geht es auch schon los. Gleich nach der Station schließt sich der 41m hohe Lift an, der die Fahrgäste schnell auf die Ausgangshöhe bringt. Hier kommt nun der besondere Clou von Dive Coastern. Es geht nicht direkt abwärts sondern eine leichte Linkskurve in luftiger Höhe bringt den Zug direkt vor den Abgrund. Der Zug hält halb über dem Abgrund an und gibt viel Zeit zum Nachdenken bevor man endgültig in Richtung Erdboden stürzt. Bange Sekunden, die gerade in der ersten Reihe richtig viel Nervenkitzel schaffen. Dann geht es abwärts. Der Zug beschleunigt auf fast 100km/h und rast vorbei an der Krake in die Splashzone, die eine riesige Fontäne hinter dem Zug erzeugt und zumindest in der letzten Reihe einige Wassertropfen für die Mitfahrer bereit hält.
Splashzone für heiße Tage
Zwar ist die Fahrt nicht sonderlich lang, allerdings ist dies bei Dive Coastern nicht allzu wichtig. Der Drop beherrscht die Szenerie und lässt alle anderen Elemente dieser Achterbahn verblassen. B&M-typisch fährt Krake sehr ruhig mit keinerlei Vibrationen oder gar Rucklern.
Insgesamt ist dem Heide-Park mit der Krake ein großer Wurf gelungen. Lässt man die Kritik um die Thematisierung außen vor, ist Krake eine tolle Achterbahnneuheit, die es so in Deutschland noch nicht gibt. Streng genommen ist Krake sogar eine Weltneuheit, denn erstmals wurden bei einem Dive Coaster Züge mit "nur" 6 Personen pro Reihe eingesetzt.