Kaum eine andere Achterbahn ist in Europa so bekannt wie Nemesis in Alton Towers. Der berühmt-berüchtigte Inverter windet sich durch den Fels und ist dabei so dynamisch und kraftvoll wie kaum eine andere Achterbahn. Nicht umsonst wird sie von Achterbahn-Fans zu den besten ihrer Art weltweit gezählt. 10 Jahre später wurde im aufstrebenden Thorpe Park der "kleine" Bruder Nemesis' eröffnet. Doch ist Nemesis: Inferno wirklich ein "kleiner" Bruder des großen Vorbilds?
Was dem Betrachter dieser Bahn wohl als erstes auffallen wird, ist das komplett andere Setting. Während man bei Nemesis aufgrund der vielen Tunnel, Felsen und Gräben kaum eine Ahnung über den Verlauf der Schienen hat, geht es bei N: Inferno deutlich übersichtlicher zu. Fast könnte man meinen man hat es mit einem der vielen Batman-Clones zu tun, doch weit gefehlt. Zwar ist der Edel-Inverter von Bolliger & Mabillard in der Tat auf einer Ebene errichtet worden, jedoch weiss auch hier das Layout und besonders auch die Thematisierung mit einem künstlichen Vulkan inklusiv Tunneldurchfahrt sehr zu überzeugen. Wenn auch ganz anders als beim '94er Original-Nemesis.
Ungewöhnlicher Auftakt
Während die meisten Achterbahnen mit einem Lifthill beginnen, macht man bei N: Inferno erstmal eine steile Rechtskurve direkt hinein in den brodelnden Vulkan. Besonders stimmungsvoll wird dies durch den Einsatz von Wassernebel und roten Strahlern, die dem Vulkan ein gefährliches Aussehen verleihen. Nach diesem spektakulären Auftakt geht es auch schon perfekt synchronisiert in den knapp 30 Meter hohen Lift. Gleich darauf folgt ein für Inverter typisch geschwunger First Drop nach links, bevor blitzschnell der Vertikal-Looping und ein Heartline-Spin durchfahren wird. Während man dieses Layout bei vielen Achterbahnen dieses Typs vorfindet, geht es jetzt individuell weiter. Es folgt eine langgezogene Rechtskurve, die in zwei in sich verschlungene Flat-Spins mündet (Interlocked Flat-Spin). Dieses Element wurde hier erstmals bei einem Inverter eingesetzt. Abschließend geht es in eine 270°-Aufwärts-Helix bei der sehr hohe G-Kräfte auftreten. Einer kleinen Abfahrt folgt danach nochmals eine 210°-Aufwärts-Helix bevor die Abschlussbremsen die Fahrt beenden.Viel zu kurz könnte man meinen, jedoch wird die 750m lange Strecke subjektiv als sehr kurz empfunden, da bereits vor dem Lifthill einiges an Strecke gemacht wird. Insgesamt eine wunderbare und vor allem komplette Ergänzung für den Thorpe Park. Das gesamte Gelände wurde schön gestaltet und passt sich gut in den "Calypso Quay" Bereich ein und die Fahrt kann überzeugen. Besonders gut sind auch die verschiedenen Queue-Lines. So gibt es neben der normalen "Standby"-Queue noch Eingänge für Single Rider, Front Row und dem Express-Zugang "Fasttrack" zur Verfügung.